Auf dem Werbeplakat von 2012 stand ,,Wie waren gewarnt", und das sollte in Zukunft auf jedem Plakat zu einem Emmerich Film stehen, damit man sich nicht unvorbereitet und nüchtern ins Grauen stürzt. In 2012 geht es -Oh Wunder!- um den Weltuntergang, der -AHA!- im Jahre 2012 von statten geht, doch bereits nach der Hälfte des Films wünscht man sich den Weltuntergang augenblicklich herbei, in der Gewissheit, dass es ein paar bekloppte Filmemacher ebenfalls erwischt! da Emmerich anscheinend eine Checkliste für Weltuntergangszenarien durchgeht und nun nach - nach Aliens, Godzilla und Eisstürmen- bei Megaerdbeben angelangt ist, wird in seinem nächsten Film sicher der Mond aus Weisse Haus krachen. Also, es geht um Megaerdbeben, die alles plattmachen und das zugegebenermassen sehr ansehnlich, jedoch legitimieren grandiose Computereffekte keine Spielfime mehr, eine Regel die als Emmerichs Vermächtnis angesehen werden könnte. Die Megaerdbeben vernichten alles, und eine eingeweihte superreiche Elite versucht sich auf riesigen Archen vor den Globalüberschwemmungen zu retten. Nun fragt Emmerich hier in beeindrucken nicht sozialkriticher Weise danach, wer sich zu Elite zählen kann, und er liefert die Antwort selbst: Die Elite besteht bei ihm aus einem dekadenten Haufen voller Arschlöcher, denen der Zuschauer ALLEN den Tod wünscht. Auch die sgn. Hauptdarsteller gehören dazu, welche in diesem Film nur zum ungläubigen Gucken verdammt sind, und man mit wirklich respektablen Starts wie Glover und Newton mitleidet, da man weiß dass sie für diesen Film wie dressierte Hunde stundenlang auf blaue Wände gucken mußten. Nicht mitleiden tut man jedoch mit dem ewig grenzdebilen John Cusack, der leider Gottes überlebt und am Ende seine Milf in Händen halten darf. Sauer stößt einem dabei auf, dass die Charaktere alltäglichen Mist besprehcen, während um sie herum Milliarden Menschen spektakulär krepieren und so der Eindruck entsteht, dass es draussen lediglich nieselt. Zudem hat man den Eindruck, dass der schwarze Geologe ununterbrochen grinst und man fühlt sich auch leicht in der Intelligenz beledigt, wenn er mit der Präsidenttochter flirtet, obwohl der Präsident paar Minuten vorher einen Flugzeugträger auf den Latz geknallt bekommen hat. Was Emmerich hier dem Zuschauer an einem Mangel an Menschkenntnis und Sozialkompetenz zumutet verhält sichwohl proportional zu seinem Größenwahn und Geltungsanspruch. Aber das scheint nicht genug, ist der Film doch noch mit einer Symbolik aufgeladen, die klischeebeladen und hirnrissig erscheint: schwarzer Präsident, geschiedener Vater, ekelige Superreiche, deutsche Kanzlerin etc. . Soll sich der Zuschauer also auf diese Weise mit irgendwas im Film identifizieren ? Er kann es sicher nicht. Das alles passiert, wenn man Szenen voller grandioser Animationen mit Handlungsschnippseln zu verbinden zu versucht. Das nervigste sind jedoch Emmerichs moralische Belehrungsversuche und Ansichten , da sie quasi im Film selbst (unbewußt) widerlegt werden. Der Film hört dort auf, wo es am spannensten ist, die Archen bewegen sich nämlich auf das -Symbolik!- verschonte Afrika zu. Jedoch beendet Emmerich hier den Film, da der Konflikt zwischen superreichen Überlebenden auf den Archen und den immer noch armen Afrikanern einen Plot versprach, wo sich kaum 300 Millionen Dollar unbemerkt verpuffen lassen könnte.
Fazit: Man kann sich nur wünschen, daß Emmerich hiermit nicht ungestraft davon kommt und im Falle einer echten Apokalypse unterbelichtete Regisseure lediglich außen an die Archen gekettet werden!