Review

Meine Fresse, das alles kann nicht wahr sein...
Wie kann man einen Film nur so dermaßen verhunzen? Ist den Drehbuchschreibern während dem Schreiben das LSD ausgegangen?

Aber ganz von vorne...

Ich wollte mir mal wieder einen gemütlichen Slasher reinziehen, einen Film, ohne großartig nachzudenken und entschied mich für "Triangle". Ein Film, bei dem diverse Leute im gehobenen Tweener-Alter (also es gibt kein Kiff-, Sauf- oder Fickorgien)  beim Segelturn auf´s weite Meer fahren um sich die Sonne auf den Bauch brutzeln zu lassen...
So weit, so gut. Jedoch kommen sie in einen Sturm und kentern. Gerettet werden sie von einem vorbeischippernden Luxusdampfer, der jedoch menschenleer ist - bis auf einen Killer, der einem nach dem anderen über den Jordan schickt (was für eine Metapher...)
Lediglich die psychisch instabile Jess (Melissa George) hat Vorahnungen und kann dieses Vermächtnis lösen, was hier zur Hölle nochmal los ist...


Zu allererst: Der Film bildet einen in sich geschlossenen Kreis, der auf mehreren Metaebenen spielt und sich somit nicht nur angenehm, sondern verdammt angenehm von der Masse abhebt - und das zweite: Ich kann hier munter spoilern, ohne Leser, die diesen Film noch nicht gesehen haben, es gar nicht bemerken. So etwas kommt auch selten vor. Doch der geschlossene Kreis ist leider im Durchmesser zu klein. Was ich damit sagen will, die hundert Minuten Spielzeit reichen tatsächlich nicht aus. Man hatte also zwei Möglichkeiten. Ein anderes Drehbuch wie diesen Dreck zu schreiben, der uns zwar mit einem soliden Film der Mittelklasse inklusive offenem Ende zurücklässt. Oder man hängt eine Stunde noch dran, wozu man natürlich keine Eier hatte, da das ja bekanntlich die Leute abschreckt - und somit kein Cash einspielt.
Und so etwas widert mich an. Es geht seit knapp 10 Jahren nur noch um die Einspielergebnisse. Aber hey - in Zeiten von so einem Dreck wie "Pokemon Go" ist doch alles möglich, oder ?...

Okay, kommen wir wieder zu "Triangle" zurück und ich verrate euch seine Stärken und Schwächen - natürlich ist das subjektiv. Aber selten bin ich dermaßen an die Decke gegangen, weil das Drehbuch nach 100 Minuten einen Weg einschlägt, wobei ich lüsterne Mordgedanken für die Drehbuchschreiber bekam.
Nach 40 Minuten wird man das erste mal geflasht und es fühlt sich, wie ein klassisches Ende eines Slashers an. Doch nein, weit gefehlt ! Der Film dreht an dieser Stelle erst richtig auf. Und jetzt kommt der Satz, der den Film für mich richtig zum Einstürzen gebracht hat: Spätestens beim dritten Mal (und da gab es noch 40 Minuten Laufzeit), kann man die psychisch gestörte Jess nicht mehr nachvollziehen. Anstatt mal rauszuspringen "HuHu da bin ich!", versteckt sie sich. Wozu ? Gottverdammt, dass sich immer wieder und wieder alles im Kreislauf bewegt ?

Meine Fresse: Ich rede bei "Triangle" nicht um einen 08/15-Slasher, sondern um einen Film, der ein kleines Meisterwerk hätte werden können, wenn man das Drehbuch nicht so verkackt hätte. Die Handlungen sind irgendwann nicht mehr nachzuvollziehen und ich hab mich ständig dabei erwischt, dass irgendwelche negative Schwingungen in meinem Wohnzimmer in der Luft lagen, die mich ungewollt diverse Sachen durch das Zimmer fliegen lassen haben.

Hab ich was vergessen? Jupp: Schauspieler, Soundtrack, Atmosphäre, Location, Schnitt, Kamera  blablabla alles wunderbar.

Fazit:

Ich hab mich selten über einen Film so geärgert, dass er nicht so gelaufen ist, wie ich mir das ausgemalt habe. Wir haben es hier mit einem außergewöhnlichen Film zu tun, der eigentlich in der 9er oder 10er (!) Region sein Zuhause hätte finden können.
Aber die ersten starken 100 Minuten, werden von den letzten 40 Minuten dermaßen runtergezogen, dass ich den Film sogar dermaßen weit abstufen muss, dass mir meine eigene  Bewertung eigentlich viel zu schlecht ist. Ist aber so.

Sorry Leute, wenn es einen zweiten Teil geben würde (wird aber niemals gedreht werden), könnte man hier auf ne glatte Neun gehen.

So vergebe ich 5 Punkte, weil ich auch Stunden später noch angefressen bin von soviel Dummheit auf einem Haufen.


5/10

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