Dane und sein kleiner Bruder Lucas ziehen mit ihrer Mutter Susan von Brooklyn in ein Haus in einem ruhigen Vorortskaff. Vor allem Dane ist nicht begeistert und überzeugt, dass er sich am neuen Ort zu Tode langweilen wird. Da ist auch die hübsche Julie, die im Haus nebenan wohnt, nicht so richtig ein Trost. Als die beiden Brüder aber im Keller eine große, mit mehreren Schlössern versiegelte Bodenluke entdecken, ist ihre Neugier geweckt. Die Schlösser werden geknackt - doch unter der Luke verbirgt sich nichts als ein sehr, sehr tiefes Loch.
Vielleicht lag es daran das ich nach dem Coverstudium schlimmsten Kinderquatsch vermutet habe, das mir the Hole am Ende doch richtig gut gefiel. Regie führte niemand anderes als Joe Dante, der ja schon öfter jugendliche Geschichten und Gruselatmosphäre miteinander verbunden hat und nach langen jahren mal wieder einen richtigen Film unters Volk bringt. Hauptdarsteller sind drei Jugendliche, eigentlich ja zwei und ein Kiddie, die nach Bezug des neuen Hauses ein schier bodenloses Loch im Keller entdecken, das aber eine Art Eigenleben hat und auch die Angewohnheit ureigene Ängste für die Betrachter zu manifestieren.
Dante vermeidet es dabei gut, das Setting in eine Teenie Love Story oder ein Familienmelodram abdriften zu lassen. Solche Themen werden zum Glück nur angerissen, aber ebenso schnell zum Wohle der Handlung wieder fallengelassen. Muttis neuer Lover dient so lediglich dazu, sie ein paar Tage aus dem Haus zu treiben und auch Dane und Julie sollen nur emotionell verbunden werden, damit wir unser Dreierpack gegen das Böse auffüllen können.
Von Horror kann ebenfalls kaum eine Rede sein, Bluteffekte werden vermieden, dennoch gelingt es eine gute Atmosphäre aufzubauen und ein paar Gruseleffekte einzubauen. Wenn plötzlich bös grinsende Clownspuppen lebendig werden oder ein kleines Mädchen Ring-mäßig auftaucht erzielt dies durchaus Wirkung. Durch die gute Kamera, die mit einigen Kniff und Fahrten aufwarten kann, wirkt der Keller und das Loch unheimlich. Ähnliches gilt auch für die verlassene Handschuhfabrik (Gastauftritt Bruce Dern) und der halbverfallenen Achterbahn. Letztendlich darf jeder der Jugendlichen gegen seine eigene Phobie antreten und diese besiegen, was besonders bei Dane im Showdown auch optische Reize hat. Hier muß er innerhalb des Loches in einer Parallelwelt o.ä. seinem alten Nemesis, dem prügelnden Vater, gegenübertreten.
Horrorfans werden mit the Hole vermutlich kaum etwas anfangen können, Fulci Fans sogar mit Grausen abwenden, aber als einfacher Mystery Streifen mit horriblen Anleihen, ist das Loch im Keller absolut unterhaltsam. Auch die jugendlichen Darsteller kann man durchwinken, da gabs in der Altersklasse schon bedeutend übleres. Schade nur, das man keine Hintergrundinfos bekommt. Creepy Karl erzählt zwar es sei seit Ewigkeiten schon da, aber woher, wieso und weshalb, keine Ahnung (und welcher Trottel hat dann sein Haus direkt darüber gebaut?). Dante darf aber ruhig öfter mal wieder Filme machen.
7/10