Review

2001 - Odyssee im Weltraum ist wie eines dieser modernen Kunstwerke: Sie bestehen aus ein paar wilden Strichen, hinter denen man beim ersten Hinsehen keinen Sinn erkennen kann und sehen aus, als hätte sie ein Kind gemalt. Wenn man dann seine negative Meinung über dieses "Werk" kundtut, meinen dann einige "Kunstsachverständige" dann, dass man keine Ahnung habe und dieses Bild doch so viel Aussagen würde (komischerweise interpretiert dann jeder was anderes rein).
Und genau so ist dieser Film. Man kann ihn praktisch in vier Teile untergliedern: Der Beginn, wo die Affen (die nicht sehr nach Tieren, sondern eher nach Menschen in Kostümen aussehen) den Monolithen entdecken; den zweiten Teil, wo einige Wissenschaftler auf dem Pluto, wo auch so ein Gebilde entdeckt wurde, landen; dem dritten Teil, wo eine Raumschiffbesatzung auf dem Weg zum Jupiter Probleme mit ihrem Bordcomputer, Modell HAL-9000 bekommt und den vierten Teil, in dem der letzte Überlebende der Raumschiffbesatzung gar wunderbare Dinge erlebt.
Mit den ersten drei Teile konnte ich mich noch anfreunden. Okay, das dauernde Gekreische der Affen störte mich, aber der wunderbare Walzer (den einige langweilig finden) und dazu diese grandiosen Weltraumaufnahmen machten das wieder mehr als wett. Stören tat dann aber wieder der Dialogteil der Schauspieler, die ziemlich statisch und gelangweilt spielten. Aber es war noch abzuhalten und teilweise sogar richtig interessant. Das erste Mal kam bei mir Langweile auf, als im dritten Teil ein Mitglied der Raumschiffbesatzung eine angeblich defekte Antenne reparieren will und dazu im Weltraum an der Raumstation entlang zu dem Gerät fliegt. Das ganze dauert ungefähr 10 Minuten und die ganzen 10 Minuten sieht man nur diesen einen Mann im Schritttempo durchs All fliegen und hört dazu nur (!) seine Atemgeräusche. Und bei aller Liebe zu Kunst, das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit dieser zu tun! Das ist nur noch uninspirierte Langweile! Wenn uns Kubrick mit dieser Szene und ihre Länge was sagen wollte, dann hätten auch 5 Minuten Flug gereicht, aber das auf 10 Minuten zu strecken, löst bei mir nur noch ein Kopfschütteln aus. Am unerträglichsten wurde es aber im vierten und letzten Teil des Films. Da sieht man ungefähr eine viertel Stunde lang nur bunte Farben dem Bildschirm entgegen fliegen und die Kamera über Planetenoberflächen gleiten. Dagegen hab ich ja nichts, der Regisseur wollte damit schließlich was ausdrücken und man kann auch sicher viel reininterpretieren, aber musste er das so in die Länge ziehen?? Und das vermiest mir schließlich auch dem Spaß am Film und somit auch eine positive Kritik: Der Film hat sehr viele gute Seiten, ist sehr tiefgründig und sogar revolutionär, aber er ist an einigen Stellen wirklich einfach nur Langweilig, und das muss wirklich nicht sein!
Somit entscheide ich mich schweren Herzens noch für 6/10 Punkten.

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