Die Sechs Verdächtigen (1968)

Der smarte Wissenschaftler Jim Tanner arbeitet in einem Forschungs-Institut, welches sich mit der Austestung der physischen Belastbarkeit von Astronauten beschäftigt. Bei einem anonymen Versuch findet sein Abteilungsleiter Professor Hallson nun heraus, dass einer seiner Mitarbeiter wohl über telekinetische Fähigkeiten verfügt. Als Jim Professor Hallson kurz darauf tot in der Zentrifuge vorfindet, wird klar, dass derjenige wohl sogar bereit ist, über Leichen zu gehen, um seine Identität geheim zu halten. Mittels seiner übersinnlichen Fähigkeiten ermordet der Unbekannte jeden, der ihm auf die Schliche kommen könnte. Bald gerät Jim sogar selbst in Verdacht, der Killer zu sein... "Die Sechs Verdächtigen" ist ein recht farbenprächtiger, aber auch ziemlich angestaubter Krimi, der heutzutage bestenfalls noch als unfreiwillig komisches Produkt seiner Zeit durchgeht. Zwar sind die Bilder und Sets wirklich poppig bunt und die Ausgestaltung der Fotografie zum Schluss hin beinahe schon tripartig (was nebenbei doch ziemlich abnervt), trotzdem lässt einen das nicht über den unzureichenden Feinschliff der Handlung hinwegsehen, die irgendwo zwischen Whodunit?-Thriller und ernstgemeinter Science-Fiction hängen geblieben ist... und ehrlich gesagt auch eher gepflegt langweilt, als für ein bisschen Spannung zu sorgen. Fast scheint es so, als hätte sich "Kampf der Welten"-Regisseur Byron Haskin beim Versuch, ein wenig auf den Spuren Hitchcocks zu wandeln und ein paar der Lieblings-Motive des Regie-Großmeisters innerhalb eines ungewöhnlichen erzählerischen Rahmens zu variieren, etwas verhoben, denn ein echtes Highlight ist ihm mit dem daraus resultierenden, bizarren Genre-Zwitter keinesfalls geglückt. Immerhin: So 'nen klitzekleinen Vorreiter-Status kann man dem Ganzen zubilligen, wenn man davon ausgeht, dass die später in "Teufelskreis Alpha" und "Scanners - Ihre Gedanken können töten" erneut aufgegriffene Grund-Idee "Mord per Telekinese" genau hier ihren Ursprung hat... allerdings haben Brian De Palma und David Cronenberg daraus dann auch abseits des veranstalteten spektakulär-splatterigen Spektakels ihrer besagten Streifen jeweils doch wesentlich mehr gemacht. Dass "Die Sechs Verdächtigen" dagegen im Vergleich ein wenig belanglos erscheint, kann man ihm angesichts seines frühen Entstehungsjahres aber natürlich nicht vorwerfen...

4/10