Ein Jahr nach ihrer traumatischen Entführung, die sie beinahe das Leben gekostet hätte, nimmt die Anwältin Anna Winter einen Job als Telefonistin bei einer Callcenter-Agentur an. Einer der Anrufer sucht jedoch keinen Beistand in Rechtsfragen, sondern fordert Anna stattdessen auf, sich mit dem Fall des angeblich zu unrecht wegen Mordes im Gefängnis einsitzenden Manuel Morlock zu befassen und Beweise für seine Unschuld zu finden... anderenfalls würde es zu weiteren Morden kommen. Tatsächlich gibt es konkrete Hinweise darauf, dass seit zwanzig Jahren ein Serienkiller sein Unwesen treibt, der es immer auf denselben Typ Frau (nämlich billige Schlampen) abgesehen hat und seine Opfer zuerst langsam dehydriert, bevor er sie schließlich erhängt. Um sicherzustellen, dass die junge Frau sich voll und ganz auf ihn konzentriert, entführt der Psychopath Annas neue Freundin Caro und droht damit, diese als nächstes umzubringen... Dieser mit einem reißerischen Titel an den Mann gebrachte Nachklapp zu der eh bereits schon eher gefloppten TV-Serie "Unschuldig" ist mal gerade nicht viel mehr als ein langweiliges Serienkiller-Filmchen, das mehr als so manch anderer Vertreter seiner Gattung unter einer höchst banalen Fernseh-Machart zu leiden hat. Von echter Spannung oder gar Thrill kann hier nämlich nicht die Rede sein, denn dazu ergießt sich das alles in einer viel zu standardisierten By-the-numbers-Inszenierung aus der Glotze, der es natürlich nicht gelingt, die wenigen genregerechten Versatzstücke der Handlung mit den viel zu prominent gefeatureten melodramatischen Einsprengseln unter einen Hut zu bringen. Da wird mehr Aufmerksamkeit auf die privaten Problemchen der resoluten Anwältin Anna Winter (die von der wie immer zuckersüßen Alexandra Neldel ganz passabel gemimt wird) gelegt, als auf die eigentliche Mordserie oder darauf, dem Täter zumindest eine glaubwürdige Motivation zu verpassen. Durch die starke Fokussierung auf das Duell "Frau vs. Killer" möchte Regisseur Manuel Flurin Hendry zwar beim Publikum sicherlich Assoziationen zu "Das Schweigen der Lämmer" wecken, von diesem ist er mit seinem "Killerjagd - Töte mich, wenn du kannst" jedoch ein ganzes Stück weit entfernt. Die Details der Morde werden dabei im Sinne harmloser Fernseh-Unterhaltung weitestgehend ausgespart, lediglich im unglaubwürdig daherkommenden Finale tischt man dann ganz nonchalant die geballten Brutalitäten auf. Da ist es für den Streifen allerdings schon längst zu spät, interessanter wird er dadurch nämlich so kurz vor Schluss auch nicht mehr. Die wenigen atmosphärisch dichten Sequenzen heben das Ganze zwar formal über den Durchschnitt, sind jedoch völlig austauschbar geraten und tragen ergo auch nicht dazu bei, dem Streifen so etwas wie ein eigenes Profil zu verpassen. Ein paar Szenen, die im Versteck des Killers spielen und in denen die gefangenen Mädels drangsaliert und gefoltert werden, orientieren sich von ihrem düsteren Look her ein wenig an der Heizkeller-Ästhetik der aktuellen Torture-Porn-Welle à la "Hostel", doch geht denen aufgrund der zaghaften Herangehensweise jegliche Durchschlagskraft ab. Somit kann man den alles in allem betrachtet ziemlich unbedeutenden "Killerjagd - Töte mich, wenn du kannst" also guten Gewissens als fade Dutzendware abtun, bei der man sich am meisten darüber wundert, dass eine bekannte TV-Zeitschrift ihn doch glatt als "Tipp des Tages" angepriesen hat. Womit hat er das denn bitteschön verdient...?
3/10