Inhalt:
Im Süden Chinas. Bai Yu-Tong "The rat" (Alexander Fu Sheng) und Jien Chiu "The cat" (Adam Cheng) stehen sich in einem permanenten Kampf gegenüber, wer denn das bessere KungFu von beiden beherrscht.
Beide wohnen in der selben Gasse, und die beiden Häuser sind durch eine rote Demarkationslinie voneinander abgetrennt. Hinter den beiden stehen ihre Clan, vor allem Bai Yu-Tong´s Adlatus Cheung Ping (Hsiao Ho) und die pummelige Vorsteherin des Bai-Clans (Lydia Shum), die Bai immer wieder antreiben, und auf der anderen Seite Jien´s Schwester Yu Lan ("Kara" Hui Ying Hung), die Jien zur Seite steht.
Der Kampf wogt hin und her, mit Vorteilen auf beiden Seiten, und endet immer remis. Dies liegt offensichtlich daran, dass beide den gleichen Sifu haben, Si Da-Fu (Lau Kar Yung).
Letztendlich bedrängt Bai seinen Meister, dieser hilft Bai, indem er ihm ein besonderes Schwert aushändigt, welches durch eine Anzahl von auf der stumpfen Seite integrierter Ringe besonders ist, und einen Gegner entwaffnen kann. Zunächst siegt Bai Yu-Tong.
Doch Si Da-Fu sorgt prompt für Chancengleichheit, ein Speer mit Fransen hilft Jien Chiu bei der nächsten Auseinandersetzung Revanche zu nehmen..., beide Kontrahenten sind letztendlich gleichwertig.
Bai Yu-Tong lässt nicht locker. Er will seinen Meister durch Abschneiden seines Kinnbartes während dieser schläft, derart provozieren, dass dieser ihm durch Prügel die allergeheimsten Techniken preisgibt.
Doch dieser Plan geht nicht auf, führt nur dazu, dass sein Sifu ihn verstößt.
Derweil hält sich der chinesische Kaiser Yang Xi (Lau Kar Fei aka Gordon Liu) inkognito im Süden seines Reiches auf. Er will hier neue Geheimnisse des KungFu kennen lernen und ggf. Verstärkung für seine Leibwache finden.
Aufmerksamkeit erregt das kaiserliche Jade-Siegel, welches unendlich kostbar ist, und auf dass es ein Dieb (Lam Fei Wong) abgesehen hat. Mit Hilfe eines Fischers will dieser Dieb den Kaiser um das Siegel erleichtern.
Bei dem Versuch, das Siegel zu entwenden, ertrinkt der Kaiser fast, wird jedoch mehr oder weniger zufällig vom wutschnaubenden Bai Yu-Tong gerettet.
Dieser erkennt nicht, wen er da vor sich hat, und lässt den Kaiser schnöde stehen...
Bei einem 2. Versuch, das Siegel zu stehlen, steht dem Dieb ein anderer Komplize (Wilson Tong) zur Seite. Doch diesmal ist sind es Jien Chiu und Yu Lan, die dem Kaiser durch ihr unwiderstehliches KungFu helfen.
Der Kaiser ist von Jien Chiu und seinem Können äußerst angetan und ernennt ihn nunmehr zum kaiserlichen Schwertträger!
Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer, auch in das Haus Bai´s.
Bai ist völlig außer sich, sein ärgster Konkurrent hat ihn ausgestochen!
Bai sinnt auf Rache, und sein Helfer Cheung Ping schmiedet einen perfiden Plan: Jien Chiu ist als kaiserlicher Schwertträger auch für den Schutz des Siegels verantwortlich. Dieses soll mit Hilfe anderer Brüder des Bai-Clans (u.a. Johnny Wang Lung Wei) nunmehr wieder entwendet werden, um Jien in Ungnade beim Kaiser zu bringen.
Der Plan gelingt. Allerdings kann Bai Yu-Tong nicht rechtzeitig fliehen..., wird aber dabei nicht mit den Dieben in Zusammenhang gebracht.
Er wird vom Kaiser beauftragt, zusammen mit Jien Chiu innerhalb eines Tages das Siegel wieder zu beschaffen.
Bai führt Jien bei der Suche nach dem Siegel auf die einsame Insel Xian Kong..., doch hier stehen Bai´s Brüder für einen angemessenen Empfang Jien´s schon bereit............
Fazit:
Das Studio der Shaw Brothers in Hongkong besann sich in seiner Spät-Phase darauf, dem Trend der Zeit, eher kommödiale Eastern zu produzieren, zu folgen.
Und hierbei wurde denn auch einer der absoluten SuperStars des Studios mit involviert, seine Rollen immer seichter und auf mehr oder weniger gelungenen Witz getrimmt...: Alexander Fu Sheng..., einst Lieblings-Protégé des Shaw-Kultregisseurs Chang Cheh..., der für die größten Kassenschlager des Studios in den frühen und mittleren 70ern sorgte.
So auch im vorliegenden Streifen "Cat vs rat" eines weiteren Meister-Regisseurs der Shaw Brothers, Lau Kar Leung, der dem Altmeister Cheh schon den Rang ablief.
Mir gefiel dieser Film weitestgehend. Er ist keine hohe Kunst, andere Werke des Regisseurs gefielen besser..., doch ist dieser kommödiale Eastern im kunterbunt-surrealen Look schon unterhaltsam und lustig.
Zwar ist der Charakter Alexander Fu Shengs nervig-zappelig und grimassierend angelegt, die Commedy wie gehabt wieder mitunter ziemlich übertrieben, doch hat der Streifen viele starke Momente, auch humoristisch gelungene Sequenzen..., und das alles im kunterbunt-surrealen Shaw-Interieur.
Denn das, was diesen Streifen sehenswert macht, ist, dass Lau Kar Leung in so selten künstlich-luxuriösen Sets genüsslich schwelgt, und die KungFu-Fights vor akrobatischer Finesse und nuancenreichen Feinheiten strotzen.
Höhepunkt der humoristischen Sequenzen war für mich die Szene, in der A. Fu Sheng versuchte von der Decke des Schlafzimmers Lau Kar Fei´s baumelnd, minutenlang diesem, als dieser schläft, das Siegel zu entwenden.
Da stockte einem der Atem, die Sequenz dauert etliche Minuten. Einerseits musste Fu Sheng darauf achten, dass der Kaiser nicht erwacht, andererseits durfte die Leibwache um Adam Cheng nichts mitbekommen, und Fu Sheng krabbelt durch Lau´s Bett. Eine der gelungensten kommödialen Szenen des Films.
Weiteren Witz bezieht der Streifen aus den nuancenreichen Fights die rasant choreographiert sind, und die erstklassige Handschrift Lau Kar Leung´s tragen. Starkes KungFu und temporeiches swordplay, sowohl von Alexander Fu Sheng als auch Adam Cheng und kampftechnisch ragt auch der kurze Auftritt Wilson Tong´s heraus.
Lau Kar Leung, und das ist typisch für ihn, hält das Tempo in seinem Film hoch. Auch das sorgt für gute Unterhaltung, die bunten Kostüme sind erstklassig aus dem umfangreichen Fundus des Studios ausgesucht, und die Sets sind -wie selten zuvor, das will bei Shaw was heißen- surreal in ihrer Künstlichkeit.
Den Vogel schließt hierbei die Insel "Xian Kong" ab. Ein derartig künstliches Set-Design habe ich selbst bei den Shaw Brothers noch nicht gesehen.
Diese eigentlich übertrieben künstliche Set-Design fand ich durchaus gelungen, es gibt dem Film in seinen Schlussminuten eine geradezu unglaublich surreale Note, mir gefiel´s.
Die Darsteller..., nun, Alexander Fu Sheng, und das ist für den Liebhaber klassischer Eastern sicher ein Manko, er kommt des öfteren hier übertrieben lustig rüber, doch hat er auch seine starken Momente, gerade dann, wenn wieder was schief gegangen ist, und er seine cholerischen Anfälle bekommt, mitunter musste ich denn doch schmunzeln.
"Kara" Hui Ying Hung, sie kämpft elegant und ist bildhübsch, ansonsten ist ihre Rolle eher einförmig. Johnny Wang Lung Wei ist eher Staffage, Lau Kar Fei, er spielt solide mit, ein paar richtige Kampfszenen hat er leider nicht, das fehlte mir. Wilson Tong ist hier Gast-Star und er hat mit die beste KungFu-Szene in diesem Eastern.
Sehr gut gefallen hat mir hier Adam Cheng Hsiu Chow ("The sword"). Er spielt den Kontrapart Alexander Fu Sheng´s hier mit fast entwaffnender, den illustren Gegensatz zu Fu Sheng Darstellenden mit Ruhe und Abgeklärtheit. Fand ich gut.
Lange Rede..., der durchaus unterhaltsame Eastern des leider vor kurzem verstorbenen Lau Kar Leung bekommt von mir 7/10 Punkte..., ein Film der mehr als vielleicht viele andere des Shaw-Studios Ansichts- und Geschmacksache ist.