Aktualisiertes Review 30th Ann. Edition
John Connor, Revolutionsführer im Jahr 2029 (vgl. auch „Terminator“), schickt einen Terminator in die Vergangenheit (unsere Gegenwart) zurück, der ihn (als Kind) und seine Mutter beschützen soll. Gleichzeitig taucht ein böser Terminator auf, der den kleinen John umbringen soll. Das Besondere an dem Killerandroiden ist, dass er aus einer Flüssigmetalllegierung besteht, die es ihm ermöglicht, jegliche Form und Gestalt anzunehmen. Das Los Angeles der Gegenwart wird zum Schauplatz eines gigantischen Kampfes der beiden Terminatoren…
Sieben Jahre Zeit, die mit einer Menge lustloser Rip-Offs gefüllt war, hat man sich und dem Publikum gelassen, bis man eine werkgetreue Fortsetzung zu dem innovativen 1984er-Science-Fiction-Splatter gefertigt hat. Und dies ist auch gut so, denn James Cameron hat durch seinen Flop „The Abyss“ einiges dazugelernt. So zeichnet sich „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ durch knallharte Action, superbe Stunts und geniale F/X (produced by Stan Winston) aus, deren geballte Zusammensetzung streckenweise noch den ersten Teil überflügelt. Lediglich der Ablauf der Handlung orientiert sich allzu sehr am Erstling, so dass man von dieser Warte aus nichts Neues zu Gesicht bekommt. Was auch ein wenig traurig stimmt, ist die Tatsache, dass Arnold Schwarzenegger doch diesmal tatsächlich auf der Seite der Guten kämpft und seine Gegner lediglich durch Knieschüsse lahmlegt. So gesehen ist die Fortsetzung weit weniger brutal und aufpeitschend als das Original. Als perfektes Hollywoodprodukt, welches gekonnt zwischen zynischen Dialogen und Effektbombardierung des Zuschauers hin und her pendelt, kann „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ auf der ganzen Linie überzeugen. Die deutsche Fassung ist uncut und auf Video letterboxed (2,35:1). In den USA ist ein Director’s Cut erschienen, der zusätzliche Inserts von ca. 15 Minuten enthält. Mit Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong, Robert Patrick u.a.
Dieser (jetzt nur leicht korrigierte) Text ist in den 1990er Jahren in der „Die Angst sitzt neben Dir“-Buchreihe veröffentlicht worden.
Anmerkungen aus 2021:
Da steht er nun weiterhin beharrlich wie ein Monolith: James Camerons „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, der selbst nach 30 Jahren nichts von seiner Strahlkraft verloren hat und immer noch ein sehr wohlfeiles Meisterstück innerhalb des Science-Fiction-Genres ist, an dem man sich weiter messen lassen muss. Einfach alles scheint auch aus heutiger Sicht nahezu perfekt zu sein: das Timing der – und das bleibt einziger (kleiner) Wermutstropfen – eher repetierenden als neu interpretierenden Handlung, die Schauspieler, das Effekte-Feuerwerk usw., ja, selbst Hans Zimmer als Filmkomponist erfuhr durch „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ einen enormen Karriereschub. Kurzum und ohne weitere Worte: Arnies zweiter Ausflug in das Leben von John Connor ist immer noch ein weithin funkelndes Filmjuwel, welches bis heute nicht aus seiner Zeit gefallen ist und selbst für die Netflix-Generation beste Popcorn-Unterhaltung darstellt. Perfektes Bombast-Kino eben. Nur die von mir einst vergebenen fünf Härtepunkte habe ich mir erlaubt zu korrigieren.
Umso mehr weiß man es zu schätzen, dass man bei STUDIOCANAL angesichts einer 4K-Abtastung nicht nur das Bild, an dem es nichts zu bekritteln gibt, sondern auch den deutschen Ton noch einmal einer Restaurierung unterzogen hat. Der jetzt veröffentlichte Remix der originalen deutschen Dolby SR-Tonspur mit dem bereits 2017 aufgebohrten englischen Ton hat es wirklich in sich und kann – was Wucht und Klarheit angeht – vollends überzeugen. Für Puristen ist auf der „30th Anniversary Edition“ auch der originale alte Stereoton erhalten. „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ wird zudem in drei Fassungen (Kinofassung, Director’s Cut und Extended Special Edition) präsentiert. Bildformat: 2,39:1.
© Selbstverlag Frank Trebbin