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TERMINATOR 2 – Oh, wie cool dieser Streifen doch war, als man ihn das erste Mal mit 12 oder so im TV gesehen hat. Und wie cool er einfach heute immer noch ist.

Arnold Schwarzenegger, Mr. Universum, Mr. „Pumping Iron“, der Kerl mit den Muskelpaketen so groß wie das Steirische Bergmassiv, in der Rolle, die ihn zum Weltstar machte: der T-800, Cyberdyne System 101, der kybernetische Organismus, das Killerroboter-Endoskelett in der menschlichen Hülle. „Ich komme wieder!“ drohte der Terminator im ersten Teil. Und da ist er wieder! In L.A. Anfang der 90er-Jahre. Jedoch nicht wie in Teil 1 als programmierter Auftragskiller, sondern als der Gute und Beschützer von Teenager John Connor (Edward Furlong), der in der Zukunft als Rebellenführer den Aufstand gegen die Diktatur der Maschinen anführen wird. Bikerklamotten, Sonnenbrille, Bürstenschnitt – anscheinend ist die Statur des Terminators hauptsächlich in Biker- und Punkerkreisen vertreten. Das Besondere an dem T-800 in T2 ist, dass es sich nicht nur um eine programmierte Maschine handelt, die stumpf Befehle ausführt, sondern auch Lernfähigkeit unter Beweis stellt. Sein flapsigster aller Sprüche "Hasta La Vista, Baby!" schafft es in die Top 10 der coolsten Actionfilmzitate neben "Yuppie Ya Yeah, Schweinebacke!" und „Geschüttelt, nicht gerührt". Robo-Arni hat einen Robo-Skelettarm, ein rot leuchtendes Roboauge und fungiert trotzdem als Vaterersatz für John. Dies sorgt für die Extraportion Kitsch, die dem ersten Teil fehlte und Teil 2 zur massen- und familientauglichen Geldmaschine machte. Ein Killercyborg mit Herz. Die vermenschlichte Maschine. Das ist ja beinahe so süß wie Alf, der es schafft, die Katze nicht zu fressen. Es war James Cameron ganz großer Coup. Neben TITANIC, AVATAR und ALIENS – DIE RÜCKKEHR. Oh Mann, wie ich den Millionen schweren Sack hasse...

Im Vergleich zu dem sieben Jahre zurückliegenden ersten Teil, der ein B-Movie mit geringem Budget war, erlebte T2 ein saftiges Optik-Upgrade via Finanzspritze (Budget: ca. 100 Mio. Dollar). Dies schlägt sich in den zahlreichen Actionsequenzen, vor allem aber den Computer-FX nieder, die damals wegweisend waren und noch heute überzeugen.
Arnis Kontrahent ist der ebenfalls aus der Zukunft zurück geschickte T-1000 (Robert Patrick, WALK THE LINE, AKTE X, FROM DUSK TILL DAWN-Serie), ein Terminator bestehend aus flüssigem Metall mit diabolischen Fähigkeiten. Er kann seinen Finger spitz machen und Leuten ins Auge bohren. Er kann seine Gestalt verändern und fremde Gesichter annehmen. Oder sich als Linoleumfußboden verkleiden. Kugeln machen ihm nix aus. Extreme Hitze dafür schon. Er endet als Schmelzzombie in einem Lavabottich.

Der damals 14-jährige Edward Furlong (AMERICAN HISTORY X, FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE 2) gibt mit seinen fettigen Haaren und dem "Public Enemy"-Shirt einen lässigen Mini-Rebell ab. Er durchlief nach dem Film das klassische Schicksal eines Kinderstars mit Alkohol- und Drogenproblemen. Nach dem aktuellen GENESYS-Debakel hab ich beschlossen, dass mich der Terminator erst wieder ins Kino lockt, wenn der mittlerweile alte und fette Furlong mit am Start ist.

Es scheppert und kracht non Stopp. Ein Truck in Flussbett. Heiße Motorrad-Stunts. Ein Helicopter verfolgt einen Kleinbus. Die Minigun aus PREDATOR (ja, echt!) siebt durch die Menge und lässt Polizeiautos platzen. Menschliche Verluste: 0,0. T2 ist action- und tricktechnisch legendär, sogar heute noch. Doch mehr als das. Der Film vertrat mit seiner von Sarah Connor (nein, nicht der „Brüh“-Tussi) in einen Tisch geritzten Devise "No Fate" ("Kein Schicksal") den damaligen Zeitgeist perfekt, als Anfang der 90er tausende von Demonstranten und aufgebrachten Bürgern ihr Schicksal nicht hinnehmen wollten und eine Mauer zu Fall brachten. Perestroika und Glasnost folgte natürlich die totale Vermarkung in Form von Guns ‚N‘ Roses, Bravo-Starschnitten und TERMINATOR-Videospielen auf sämtlichen Konsolen. War der Terminator nach Teil 1 bereits Kult, wurde er mit Teil 2 zum Popstar.

Fazit:
Perfektes Action-Sci-Fi-Spektakel! Killercyborg mit Herz! Exzellent!

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