3D-Review-Ergänzung aus 2017
John Connor, Revolutionsführer im Jahr 2029 (vgl. auch „Terminator“), schickt einen Terminator in die Vergangenheit (unsere Gegenwart) zurück, der ihn (als Kind) und seine Mutter beschützen soll. Gleichzeitig taucht ein böser Terminator auf, der den kleinen John umbringen soll. Das Besondere an dem Killerandroiden ist, daß er aus einer Flüssigmetallegierung besteht, die es ihm ermöglicht, jegliche Form und Gestalt anzunehmen. Das Los Angeles der Gegenwart wird zum Schauplatz eines gigantischen Kampfes der beiden Terminatoren…
Sieben Jahre Zeit, die mit einer Menge lustloser Rip-Offs gefüllt war, hat man sich und dem Publikum gelassen, bis man eine werkgetreue Fortsetzung zu dem innovativen 84er-Science-Fiction-Splatter gefertigt hat. Und dies ist auch gut so, denn James Cameron hat durch seinen Flop „The Abyss“ einiges dazugelernt. So zeichnet sich „Terminator 2– Tag der Abrechnung“ durch knallharte Action, superbe Stunts und geniale F/X (produced by Stan Winston) aus, deren geballte Zusammensetzung streckenweise noch den ersten Teil überflügelt. Lediglich der Ablauf der Handlung orientiert sich allzu sehr am Erstling, so daß man von dieser Warte aus nichts Neues zu Gesicht bekommt. Was auch ein wenig traurig stimmt, ist die Tatsache, daß Arnold Schwarzenegger doch diesmal tatsächlich auf der Seite der Guten kämpft und seine Gegner lediglich durch Knieschüsse lahmlegt. So gesehen ist die Fortsetzung weit weniger brutal und aufpeitschend als das Original. Als perfektes Hollywoodprodukt, welches gekonnt zwischen zynischen Dialogen und Effektbombardierung des Zuschauers hin und her pendelt, kann „Terminator 2– Tag der Abrechnung“ auf der ganzen Linie überzeugen. Die deutsche Fassung ist uncut und auf Video letterboxed (2,35:1). In den USA ist ein Director’s Cut erschienen, der zusätzliche Inserts von ca. 15 Minuten enthält. Mit Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong, Robert Patrick u.a.
Anmerkung aus 2017:
Es ist doch schon erstaunlich, dass der mittlerweile 25 Jahre alte Film heute immer noch so frisch wirkt wie damals. In all der Zeit hat „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ nichts von seiner erzählerischen Kraft und der inszenatorischen Finesse eingebüßt. Auch als Meilenstein im Bereich Special Effects beweist er weiterhin Strahlkraft, denn immerhin ist trotz allen Aufwands „T2“ noch kilometerweit vom heutigen, zumeist ermüdenden Bombast-Overkill entfernt und überzeugt mit innovativem, wenn auch gepixeltem Handwerk. Und jetzt ist es sogar möglich – dem Geschäftssinn von James Cameron sei gedankt – das Ganze noch in kräftiger Brillanz einer 4K-Aufbereitung und in 3D zu bewundern. Ganz so wie schon bei seinem „Titanic“ gewinnt auch „T2“ von der Konvertierung in die dritte Dimension, denn sie ist feinfühlig und mit Augenmerk gemacht. Die Tiefenstaffelung ist beeindruckend (ganz so, als wenn „T2“ real in 3D gedreht wurde), selbst seicht angedeutete Pop-Outs ragen dem Zuschauer unaufdringlich entgegen. Das Bild ist ohne Frage scharf und detailreich und im Gegensatz zu den bisherigen Veröffentlichungen noch einmal eine Stufe besser (wenn auch in ein, zwei Szenen erkennbar gefiltert). Die nur minimal aufgebohrte Tonspur gibt das ungeschminkt wider, was man vor 25 Jahren nur im Kino erleben durfte: laute, krawallige Popcorn-Unterhaltung aus allen (damals zur Verfügung stehenden) Kanälen.
© Selbstverlag Frank Trebbin