"Terminator 2 -Judgement Day" ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. James Cameron zeigt einmal mehr sein Gespür für intensives Kino mit hohem Unterhaltungswert.
Stellte "The Terminator" 1984 eine düstere Science-Fiction-Vision dar, die sich durch die harte und fulminante Action auszeichnete, obwohl nur ein Minibudget zur Verfügung stand, so gibt es schon eine offensichtliche Veränderung für das Sequel durch die erstmalige Budgetierung im 3stelligen Millionenbereich: 100 Millionen hatte Cameron nun zur Hand. Und das sieht man auch:
Die Actionsequenzen in T2 haben Geschichte geschrieben. Die Verfolgungsjagd mit Motorrad und Truck ist nur ein Höhepunkt des Bombastfilms, der vor allem durch die erstmalig so massig eingesetzten CGI-Effekte das Publikum zum Staunen brachte. Natürlich sehen diese aus heutiger Sicht nun nicht mehr so dolle aus, aber ich bin der unumstößlichen Meinung, dass sie das in zeitgenössischen Filmen auch nie tun.
Aber Cameron wäre nicht Cameron, wenn die Action alles wäre, was der Film zu bieten hat. Die Erzähltechnik mit der Stimme Sarahs aus dem Off, mit Traumsequenzen, die immer wieder das Ende der Welt zeigen und viel Zeit für die Verfolgung des Plots sind ebenfalls Stärken, die T2 ausmachen und auch heute noch zu einem großartigen Film machen. Da stören auch die Logikfehler dann nicht mehr so wirklich.
Natürlich gibt es auch was zu meckern. So nervt der Charakter Johns doch ziemlich durch diese Brechstangen-Coolnis und Schwarzeneggers Forderung, keine Killermaschine mehr sein zu wollen, da er um seinen Ruf fürchtete, führt zu wirklich dümmlichen Sequenzen, deren größte Zahl erst im Directors Cut zu finden ist. Von diesem sei somit abgeraten.
Der Score von Brad Fiedel (was für ein passender Name!) ist natürlich längst legendär und sorgt für eine großartige Mischung aus Melancholie und notwendiger Härte in der Atmosphäre des Films.
Bleibt zu sagen, dass T2 von der ersten Minute an packend, spannend und tierisch unterhaltsam ist. Der Director's Cut fügt leider nur peinliche Szenen hinzu, die der Film einfach nicht braucht. Die Kritik, dass der Film zu "mainstreamig" sei, quittiere ich mit einem Kopfschütteln. Natürlich ist das Mainstream. Wie sollten sonst 100 Millionen Dollar für die Inszenierung zusammen kommen? Und die Versuche, Schwarzenegger menschlicher wirken zu lassen, sorgen wenigstens hier und da für unfreiwillige Lacher. Zum Beispiel, als der Terminator zum letzten Gruß noch einmal den Daumen aus dem Schmelztigel emporreckt. Großartig und herrlich altmodisch.
Die kalte Killermaschine wird auf der anderen Seiten durch Robert Patrick so gut verkörpert, dass dieser Mann mit der Rolle mittlerweile legendär geworden ist. Was will man mehr?
Auf keinen Fall Terminator 3, denn der ist dann wirklich einfallsloser Mist geworden, so dass sich Schwarzenegger in die Politik fliehen musste, um seine Familie weiterhin zu versorgen.
9 Punkte für T2. Daumen hoch!