Review

Mit „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ zelebriert Regisseur James Cameron sein Sequel als groß angelegtes Plattmachspektakel mit reichlich Crash-Boom-Bang.
Wer den Vorgänger nicht gesehen hat, bekommt die Geschichte um den zukünftigen Krieg Mensch vs. Maschine noch mal düster von Sarah Connor (Linda Hamilton) intoniert (und mit entsprechenden Szenen untermalt). Dies ist ähnlich wie der Beginn von Teils eins und so ist die folgende Szene auch eine Parallele. Der Terminator vom Typ T-800 (Arnold Schwarzenegger) landet und rüstet sich in einer Bikerbar mit Kleidung, Motorrad und Flinte aus – dieses mal allerdings ohne Tote. Der T-1000 (Robert Patrick) hingegen nietet nach der Landung erst mal einen Polizisten um und reißt sich dessen Auto unter den Nagel. So sind auch die Mechaniken ähnlich wie im ersten Teil: Mit dieser Dualität werden Kontrahenten eingeführt und in Gut und Böse eingeteilt.
John Connor (Edward Furlong), der in der Zukunft die Menschen anführen wird, lebt bei Pflegeeltern und ist alles andere als ein Sonnenschein: Widerwillig, unverschämt und mit kleinkriminellen Anwandlungen. Bei Pflegeeltern lebt er, nachdem seine Mutter Sarah in der Klapse landete. Dieses Gedankenspiel, dass niemand aus unserer „aufgeklärten“ Zeit eine solche Geschichten glauben würde, wird in dem Film immer wieder aufgegriffen. Zudem gelingen Cameron in der Anstalt einige beindruckende Aufnahmen von den kühlen, sterilen Gängen.

Als sich John nach einer Kreditkartenbetrügerei Erholung in einer Spielhalle gönnen will, bekommt er Besuch von beiden Zeitreisenden und kann nur knapp vom Terminator gerettet werden. Denn der T-1000 soll John töten und den Maschinen den zukünftigen Sieg ermöglichen. Zu allem Unglück scheint der flüssige, sich ständig regenerierende T-1000 unzerstörbar, so dass den Helden zumindest vorerst nur die Flucht bleibt...
Die „Terminator“ Fortsetzung entwickelt seinen Plot ähnlich wie der erste Teil erst nach und nach, da die Helden erst nicht wissen, wie dem scheinbar unkaputtbaren Bösewicht beizukommen ist. Der Plot ist vor allem durch diese Struktur spannend; beim zweiten Ansehen ist dies schon weniger aufregend. Geballte Action gibt es erst zum Ende, davor gibt es immer wieder ruhigere Passagen, in denen es meist um die emotionalen Bindungen der Hauptfiguren liegt. Dies ist zwar gut gemacht, allerdings hätte James Cameron hier besser einige Szenen weggelassen, da diese das Tempo dann doch bremsen. Nach Logik fragt man wie beim ersten Teil nicht, da man ansonsten einen Gehirnkrampf bekommt; denn viele Ereignisse in der Zukunft werden erst durch diese Zeitreise ausgelöst (wie konnten sie also vorher schon passieren?).
Klasse sind die Effekte, die anno 1991 eine echte Revolution waren und auch heute noch viele aktuelle Filme übertreffen können. Vor allem das Morphing des T-1000, der sich in Gegenstände und Personen verwandeln kann, hat Geschichte geschrieben und sorgt für einige der eindrucksvollsten Szenen des Films.

Die Action bietet Shoot-Outs, Verfolgungsjagden so wie einige Zweikämpfe. Aufgrund der Unbeweglichkeit der Terminatoren fallen die Shoot-Outs und Kämpfe nicht sehr akrobatisch aus, aber sie sind trotzdem spektakulär. Ein gutes Beispiel ist z.B. die Szene, wenn Arnie mit einer Mini-Gun um sich ballert und jede Menge Polizeiautos zu Klump schießt, während die Polizei auf ihn feuert. Die Verfolgungsjagden mit Trucks, Motorrädern, Helikoptern etc. sind Plattmachaction allererster Güte und wirklich eindrucksvoll anzusehen. Insgesamt ist die Action sehr pompös inszeniert, mit Unmengen an aufwendigen Explosionen – wer auf spektakuläres Crash-Boom-Bang steht, wird hier klasse bedient.
Arnie spielt gut, weil er eben nicht schauspielert und den Ausdruck einer Maschine aufsetzt. Linda Hamilton überzeugt auch mit ihrer Leistung, da sie (ganz untypisch fürs Actiongenre) weder die damsel in distress noch die starke, aber im Hintergrund bleibende Frauenrolle (z.B. Julie in „Bad Boys – Harte Jungs“ oder Holly in „Stirb langsam“) spielt, sondern die kämpfende Actionhelden. Auch die anderen Darsteller wie Edward Furlong und Robert Patrick sind ebenfalls klasse.

„Terminator 2“ ist ein wirklich gelungener und aufwendiger Actionkracher, wenn auch sehr mainstreamig und mit einigen, kleinen Längen durch die emotionalen Szenen.

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