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Jahre nachdem Sarah Connor, gespielt von Linda Hamilton, den Terminator, gespielt von Arnold Schwarzenegger, besiegte, kehrt dieser zurück, um sie und ihren Sohn John Connor, der in der Zukunft die Menschheit im Kampf gegen die Maschinen anführen wird, gespielt von Edward Furlong, zu schützen, da er von den Menschen in der Zukunft umprogrammiert wurde. Den Schutz hat Connor auch nötig, da Skynet bereits einen neuen Killer-Roboter, gespielt von Robert Patrick, geschickt hat, bei dem es sich um ein noch besseres und moderneres Model handelt.

"Terminator 2 - Tag der Abrechnung" war der erste Film, dessen Budget das Einspielergebnis von 100 Millionen Dollar erreichte und war mit einem Einspielergebnis von über 500 Millionen Dollar überaus erfolgreich und war darüber hinaus mit James Camerons richtungweisenden Spezialeffekten ein Meilenstein des Action-Genres. Fans des ersten Teils waren dabei gespaltener Meinung über den Film, denn während der erste noch dreckig, brutal, düster und atmosphärisch war, ist der zweite Teil eher im Mainstream-Bereich anzusiedeln, wobei man zur Verteidigung Camerons natürlich festhalten muss, dass er bei diesem hohen Budget kaum eine andere Wahl hatte, als einen Film für die breite Masse zu liefern. Im Endeffekt liegt es also am Betrachter, welches der beiden Werke er für besser befindet und in meinen Augen ist "Terminator 2" besser als sein Vorgänger, aber bei weitem nicht so gut, wie andere Meisterwerke des Genres wie "Stirb langsam".

Nachdem er bereits in "Alien 2" mit guten Effekten bestechen konnte und mit "Abyss" weitere Pionierarbeit auf dem Gebiet der Computer-Effekte verrichtete, ist dies die Krönung von Camerons streben nach immer authentischer wirkenden Spezial-Effekten, die selbst mit "Spider-Man" und "Transformers" zumindest ansatzweise mithalten können. Neben der Qualität gibt es auch an der Quantität der Action-Sequenzen nichts zu bemängeln, Cameron baut mehrere Schießereien und halsbrecherische Verfolgungsjagden mit in seinen Film ein und unterhält so von Anfang an bis zum Ende. Leider kann diesmal keine düstere und gespannte Atmosphäre aufgebaut werden, da sich Cameron hier kommerziellerweise von seinem ersten Teil entfernt und lieber ein paar Gags in seinen Film einbaut, die aber auch nur teilweise zünden können. Der schwarze Humor bei den Schusswechseln ist dabei wirklich lustig, die Szenen, in denen John Connor versucht seinem Beschützer menschliche Regungen beizubringen sind leider peinlich und erzeugen Leerlauf. An der spannungsgeladenen Filmmusik und den Toneffekten sowie an der gut in Szene gesetzten Kulisse gibt es dabei nichts auszusetzen, aber, dass Cameron handwerklich ein Meister auf seinem Gebiet ist, ist ja nichts Neues.

Die Story harkt stellenweise ebenfalls. Beim ersten Teil war die Grundidee mit dem Terminator, der aus der Zukunft geschickt wird, um die Mutter des zukünftigen Anführers der Menschheit zu töten, noch neu und innovativ, womit sie durchaus überzeugen konnte. Viel Neues lässt sich Cameron bei der Story leider nicht einfallen, außer, dass Arnie diesmal den Helden, statt dem Feindbild spielen darf. Zugegebenermaßen haben die meisten anderen Action-Filme und Blockbuster keine besseren, meist sogar schlechtere Storys als "Terminator 2", aber bei den guten Grundideen im ersten Teil bleibt immer der Beigeschmack, dass Cameron einiges an Potential verschenkt. Tiefe hat die Story dabei gar nicht, auch wenn die wenigen Monologe von Sarah Connor ein paar ganz nette Denkansätze beinhalten und unvorhersehbare Wendungen hat der Film leider gar nicht, da so ziemlich alle Handlungsfäden darauf hinauslaufen, dass Arnie noch einmal durch die Gegend ballern darf.

Als Darsteller hatte Arnold Schwarzenegger eigentlich nie viel auf dem Kasten und enttäuschte neben seinem beeindruckenden Körperbau mit einer schwachen, meist gar nicht vorhandenen, beinahe maskenhaften Mimik, mit der er hölzern durch einen Film nach dem anderen stolperte. Damit passt er aber hervorragend in die Rolle des Terminators, in die er hier ja schon zum zweiten Mal schlüpft. Zwar macht sich Schwarzenegger in seiner Paraderolle somit ganz gut, auch wenn seine Versuche die menschliche Mimik zu erlernen grausem schlecht gemacht sind, war aber als Bösewicht und brutales Feindbild besser besetzt. Immerhin leistet er bei den Action-Szenen gewohnt gute Arbeit. Robert Patrick, der zuvor schon im Actionfilm "Stirb langsam 2" zu sehen war ist als gemeine Killermaschine hervorragend besetzt und löst die Rolle wirklich gut, wobei der Beigeschmack bleibt, dass er besser mit Schwarzenegger die Rolle getauscht hätte. Linda Hamilton spielt ihre Paraderolle der taffen Linda Hamilton erneut sehr gut und leistet in den Action-Szenen hervorragende Arbeit. Edward Furlong, der später unter Anderem in "American History X" brillieren konnte, zeigt im Alter von gerade einmal 14 Jahren, dass er durchaus Potential hat und auch der restliche Cast ist gut.

Fazit:
Sicherlich ist "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" rundum unterhaltsam, bietet hervorragende Action-Szenen, sehr gute Spezialeffekte sowie einen ordentlichen Cast und ist damit ein Meilenstein für das Action-Genre. Allerdings macht Cameron bei seiner Zerstörungsorgie auch Fehler, so hätte er besser auf die peinlichen Gags im Mittelteil verzichtet und stattdessen wenigstens ansatzweise an den düsteren Flair des ersten Teils anknüpfen sollen und hätte Schwarzenegger besser wieder die Rolle des Bösewichts überlassen. In meinen Augen ist der Film gut, hat aber in der aktuellen Top Ten der OFDb nichts verloren, zumal er spätestens seit "Matrix" weit überflügelt wurde.

82%

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