7 Jahre hat es gedauert, bis von Schwarzeneggers ultimativem Erfolgsfilm „Terminator“ die lang erwartete Fortsetzung erschien. Das will schon was heissen, und das tut es auch. Kam der Klassiker von 1984 noch mit einem sehr niedrigen Produktionsbudget und altmodischen Tricks aus, darf das Nachfolgeprojekt vor allem mit spektakulären, teils recht innovativen und entsprechend schweineteuren Actionsequenzen protzen und sich ausserdem visuellen Mitteln bedienen, die für damalige Verhältnisse einfach überwältigend, zumal noch brandneu waren. Dieser technische Fortschritt war angesichts der 7 Jahre zuvor verfügbaren, nicht unbedingt zureichenden Möglichkeiten auch von grossem Vorteil, denn während beispielsweise die Bewegungen des berühmten Endoskeletts seinerzeit alles andere als flüssig waren, darf man sich diesmal gleich zu Anfang über richtig lebensechte Armeen dieser Kreatur freuen.
Wer allerdings eine Fortsetzung erwartet, die das Original in den Schatten stellt, liegt daneben: Storymäßig nur ein Aufguss des Vorgängers, fehlt es „Terminator 2“ besonders an dem hohen Spannungsfaktor, der die erste Episode auszeichnete. Ein paar düstere Bilder machen noch keine düstere Atmosphäre und auch die Musik hat nicht dieselbe nervenzerreissende Wirkung, was natürlich keineswegs heissen soll, dass der Film deswegen schlecht ist. Im Gegenteil, Spannung ist selbstverständlich auch hier vorhanden, nicht zuletzt dank der perfekten Verkörperung des T-1000 durch Robert Patrick, der wohl auf Lebenszeit in einem Atemzug mit dieser Rolle genannt werden wird. Der Kontrast zum T-800 wird nicht nur durch die körperliche Statue (Patrick musste übrigens ganz schön abnehmen, bevor er als T-1000 in Aktion treten durfte), sondern viel stärker durch die Vorgehensweise verdeutlicht. Gab Arnie als Killer mehr den berühmten „Elefant im Porzellanladen“ ab, steht Patricks Figur dagegen für einen Bösewicht der sorgfältigen und eleganten Sorte, der es sozusagen bevorzugt, sich leise an seine Opfer heran zu schleichen. Das passt dann auch genau zu Patricks katzenhafter Mimik, mit der er seinem Charakter noch den allerletzten Schliff verpasst. Gerade im Hinblick auf die Gestalt des T-1000 erscheint es ziemlich ärgerlich, dass „Terminator 2“ von seiner Spannungskurve so weit hinter Teil 1 zurückbleibt. Aufgrund seiner neuartigen Fähigkeiten hat der „modernere“ Terminator nämlich ein viel größeres Potenzial zur Furchteinflößung als sein Vorläufermodell, weshalb ich mir die Meinung erlaube, dass es durchaus machbar gewesen wäre, den ersten Teil sogar zu toppen und daher eine eindeutige Chance bedauerlicherweise verschenkt wurde. Stellt sich nur die Frage, ob der Film tatsächlich den Geschmack des Publikums so viel besser getroffen hat oder eher bedingt durch die lange Wartezeit kommerziell erfolgreicher war.
Fazit: Sehr gute Fortsetzung eines noch besseren Originals.