Stolze 7 Jahre hat es gedauert bis die Fortsetzung „Terminator 2 - Tag der Abrechnung“ des Originals von 1984 Realität annahm und in die Kinos kam. Mit einem Budget von 100 Mio. $ war der Film der bis dato teuerste in der Geschichte des Films. Produziert wurde der Film wieder mal von Gale Anne Hurd und mit Zusammenarbeit von Mario Kassar.
Regie führte natürlich wieder James Cameron, der sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigte, und den Streifen auch mitproduzierte.
Als Co-Autor war William Wisher auch wieder mit dabei.
Zudem arbeitete das Stan Winston Studio und ILM gemeinsam an dem Big Budget Projekt um den Film so überhaupt erst realisieren zu können.
Der Film wurde zum richtigen Blockbuster und hatte weltweit ein beachtliches Einspielergebnis von 517 Mio. $ und ist damit der erfolgreichste Schwarzenegger Film überhaupt.
Zudem räumte er noch vier Oscars (Spezial-Effekte, Ton, Tonschnitt, Maske) ab.
In der Zukunft des Jahres 2029 herrscht immer noch ein vernichtender Atomkrieg zwischen Menschen und Maschinen wo es um die Herrschaft des Stärkeren geht und damit jeder der beiden Parteien ums Überleben kämpft. John Connor (Edward Furlong) ist darin der Anführer der menschlichen Renaissance, der die Menschen zum Sieg führt und den Krieg damit beendet.
Um allerdings die Menschen komplett zu vernichten schicken die Maschinen einen Terminator, den leistungsfähigeren und aus flüssigem Metall bestehenden T-1000 (Robert Patrick) zurück in das Jahr 1995. Sein Ziel: John Connor im Kindesalter aufzuspüren und ihn zu töten. Daraufhin schicken die Menschen ebenfalls einen Terminator zurück in die Zeit, einen aus der T-800er Serie, das veraltete Modell 101 (Arnold Schwarzenegger) um ihn zu beschützen.
Die entscheidende Frage ist nur, ob das überholte Terminator 101 Modell John Connor vor der Auslöschung durch den überlegeren T-1000 bewahren kann.
Da Cameron das Script geschrieben hat gibt es eine tolle Weiterführung der intelligenten Story, die gut durchdacht und auch nachvollziehbar ist.
Denn diesmal ist nicht Sarah Connor als Ziel zur Vernichtung auserwählt worden, sondern ihr Sohn John.
Bei der Ankunft des ersten Terminator´s gibt es wieder dieselbe Idee mit der Beschaffung von Klamotten, nur wurde diese Szene nicht wie beim Vorgänger auf der Straße, sondern in eine Bar verlegt. Hier maschiert der T-800 von Kopf bis Fuß nackt rein und verlangt von einem Biker seine Kleidung inkl. Motorradschlüssel. Nach einigen Auseinadersetzungen mit den Gästen, jedoch ohne tödliche Verluste, bekommt der T-800 schließlich doch was er will. Sein Outfit besteht jetzt aus Stiefeln, Lederhose und einer Lederjacke und vom Barkeeper krallt er sich nicht nur die Shotgun, sondern auch noch eine coole Sonnenbrille. Somit ist er komplett schwarz eingekleidet und kann so seine Suche nach John Connor fortsetzen.
Währenddessen taucht kurze Zeit später der T-1000 auf und erledigt dabei einen nach dem rechten sehenden Polizisten. Dann bemächtigt er sich seines Polizeidienstwagens.
Bei der Ankunft beider Terminatoren lässt Cameron den Zuschauer im Unklaren, wer hier der Gute und wer der Böse ist. Nur den T-800 kennt man bereits aus dem Vorgänger, aber auch seine Mission wird erst im Laufe des Films deutlich. Auch weiß man nicht was es mit dem T-1000 auf sich hat. Denn als Zuschauer nimmt man an, dass er dem Polizisten nur einen Schlag in die Magengegend versetzt, um ihn damit außer Gefecht zu setzten, aber in Wirklichkeit tötet er ihn. Bei der nächsten Szene trägt er bereits eine Polizeiuniform. Auch hier denkt man als Zuschauer, das er sie dem bewusstlosliegenden Polizisten entwendet hat, doch in Wirklichkeit hat er ihn durch körperliche Berührung analysiert um sich so eine menschliche Gestalt zu verschaffen. Danach setzt er ebenfalls seine Suche nach John Connor fort.
Jetzt bekommen wir endlich den 10jährigen John Connor (Edward Furlong) zu Gesicht. Er ist ein ganz normaler Junge wie jeder andere auch. Nur ist er um einiges rebellischer und zudem noch kriminell veranlagt. Er wohnt bei seinen Pflegeeltern, weil seine leibliche Mutter Sarah Connor (Linda Hamilton) auf Grund ihrer für die Menschen absurden Story über den Terminator und den Krieg in der Zukunft, zwischen Maschinen und Menschen keine Glaubwürdigkeit geschenkt wird. Auf Grund dieser Umstände wurde sie in eine Irrenanstalt eingeliefert.
Nachdem John Connor einem Bankautomaten ein wenig Geld entwendet, macht er mit seinem Freund eine Spritztour ins nächste Kaufhaus. Hier will er seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigung nachgehen und das erbeutete Geld an Videospielautomaten ausgeben. Doch der T-1000 und auch T-800 sind bereits hinter ihm her.
Hier treffen beide Terminatoren das erste Mal aufeinander und hier wird deutlich, auf welcher Seite jeder von beiden steht.
Nachdem sich John und der T-800 kennen gelernt haben, beschließen sie John´s Mutter Sarah aus der Psychiatrie zu befreien.
Danach besteht der Film aus einer einzigen Verfolgungsjagd und dem Suchen nach weiteren Informationen nach Skynet und was es mit dem Verantwortlichen Miles Bennett Dyson (Joe Morton) auf sich hat.
Somit kommen John, Sarah und der T-800 zur Erkenntnis, dass alle Daten, die auf der Arbeit von Cyberdyne System Corp. basieren inkl. dem dort gelagerten Mikrochip, dem Gegenstück der zentralen Recheneinheit des ersten Terminator´s und dem metallischem Arm zerstört werden müssen.
Das Ende findet ihn einem Stahlwerk statt, indem sich der T-800 mit dem T-1000 einen zerstörerischen Kampf abliefert, indem jeder von beiden sein Missionsziel erfüllen will. Am Ende schafft der T-800 nach kurzer außer Gefechtsetzung sein Notstromaggregat in Kraft zu setzen und noch mal seine ganze Power, die von seiner Kraftzelle angetrieben wird zu erbringen. Dann feuert er einen tödlichen Schuss aus seinem Granatwerfer ab und bringt dabei die Struktur des T-1000 durcheinander.
Danach stürzt der T-1000 in einen glühend heißen Behälter mit Flüssigstahl.
Da der T-800 auch einen Chip besitzt, der nicht zurückverfolgt werden darf, beauftragt er John und Sarah ihn auch in dem Flüssigstahlbecken zu terminieren.
Die Zukunftsschlachten sind noch um einiges aufwendiger gestaltet als im Vorgänger. Vor allem sind sie technisch gesehen auf einem viel höherem Niveau angesiedelt. Hier bekommt man auch die Erzählerstimme von Sarah Connor präsentiert, die die Geschehnisse noch einmal kurz für diejenigen die den ersten Teil nicht kennen, zusammenfasst. Auch das Endoskelett kommt hier aus dem Vorgänger zum Einsatz, nur befinden sich gleich mehrere auf dem Schlachtfeld und ziehen gegen die Menschen in den Krieg.
Somit erzeugen schon die ersten Szenen beim Zuschauer Gänsehautfeeling. Atmosphäre und Spannung machen sich auch breit.
Die Morphing-Effekte des T-1000 sind einfach revolutionär und setzten neue Maßstäbe was Computer Effekte angeht. Hier hat ILM sein ganzes Können ausgepackt und verblüfft den Zuschauer mit Spitzen Effekten. Vor allem beim T-1000 haben sich die Macher selbst übertroffen.
Denn der besteht aus einer mimetischen Polylegierung, anders ausgedrückt aus flüssigem Metall. Vor allem die Einschusslöcher und das exakte Kopieren von menschlichen Wesen inkl. deren Stimmenimitierung sieht hier Spitze aus. Somit kann er jede Gestalt annehmen, die er durch körperlichen Kontakt analysiert. Vor allem seine Arme, die er zu Stichwerkzeugen umfunktionieren kann sind angsteinflößend. Bei der Szene wo der T-1000 aus dem Fußboden heraus sich aufrichtet und seine ursprüngliche Gestalt annimmt, hat sich die Effekte Crew selbst übertroffen. Genau wie die Szene gegen Ende des Films, als der Tanklaster umkippt und der T-1000 mit flüssigem Stickstoff in Kontakt kommt, erstmal erstarrt und danach einfriert und sich nach einer auf ihn abgefeuerten Kugel in x Einzelteile auflöst, nur um sich wieder erneut zu regenerieren und sein Missionsziel zu erfüllen.
Schnell, wendig, flink und einfach nur tödlich.
Sarah´s Traumsequenzen sind ziemlich heftig. In denen wird die Stadt L.A. durch einen atomaren Holocaust komplett verwüstet, und liegt danach nur noch in Trümmern. Auch das Verbrennen einiger Menschen durch die verheerende Wirkung von Nuklearwaffen sorgt beim Zuschauer für ein unbehagliches Gefühl.
Insgesamt sind die Actionszenen auf sehr hohem Niveau. Zwar sind sie nicht durchgehend im Film vorhanden, weil es auch sehr ruhige und emotionelle Passagen im Film gibt, doch wenn die Action auftritt, dann aber absolut spektakulär. Es gibt eine Menge Shootouts, Verfolgungsjagden, Stunts und auch Explosionen zu sehen. Auch die Auseinadersetzungen der beiden Terminatoren ist gut inszeniert. Es gibt viele verschiedene Verfolgungsjagden, z.B. mit dem Motorrad, einem Truck, einem Laster oder einem Helikopter. Die Sprengung des Cyberdyne Gebäudes und die anschließende Bekämpfung des T-800 gegen die Polizeistreitkräfte inkl. Verwendung einer Minigun ist einer der Highlights des Films. Es kommen sowieso eine Vielzahl von Waffen zum Einsatz. Die schon eben angesprochene Minigun, eine 9mm, eine 45er, eine Shotgun, ein Granatwerfer und noch etliche andere automatische Waffen.
Arnold Schwarzenegger ist wieder als T-800 zurückgekehrt. Somit spielt er seinen Part gekonnt gut und die Rolle der Maschine ist ja sowieso die Rolle seines Lebens. Da Arnie hier der Gute ist nimmt er etwas mehr menschliche Züge an und hat hier auch mehr Text als dies noch beim Vorgänger der Fall war. Beim Umgang mit John Connor kann er einfach punkten und liefert eine wirklich gute schauspielerische Leistung ab.
Robert Patrick ist in getarnter Polizeiuniform als T-1000 zu sehen. Sein Schauspiel ist einfach genial. Vor allem dieser tödliche Blick, als ob er ein Raubtier wäre, dass auf Jagd nach seiner Beute ist, ist beeindruckend. Vor allem, hat man das Gefühl das er einfach seine Rolle lebt, wie er seine Umgebung um sich herum analysiert. Er besitzt einfach eine geniale Bösewichtausstrahlung.
Linda Hamilton ist wieder als Sarah Connor zu sehen. Ihre Figur hat sich einfach total gewandelt. Im ersten Teil war sie noch die hilflose Bedienung die anfangs ihr Schicksal nicht wahr haben wollte, aber hier verkörpert sie die knallharte Elitekämpferin mit antrainierten Muskeln. Definitiv legt sie hier die besten Leistung ihrer Karriere ab.
Edward Furlong ist als kleine Rebell John Connor zu sehen. Er kümmert sich einen Dreck darum was ihm seine Pflegeeltern versuchen einzutrichtern und macht praktisch was er will. Er ist ein neunmalkluger, frecher Junge, der alles besser weiß und sich von niemandem etwas sagen lässt, aber das im Positivem Sinne. Er ist die ideale Wahl zur Verkörperung des John Connor.
Joe Morton spielt den Computerprogrammierer Dr. Miles Bennett Dyson. Er soll einer der Hauptverantwortlichen als Auslöser für den Krieg sein. Seine Sache macht er gut, es gibt keinen Grund zur Klage.
Auch ist wieder Earl Boen mit von der Partie und man sieht ihn hier wieder als Dr. Silberman. Diesmal hat er etwas mehr Screentime und man erfährt auch etwas mehr über seine ausführende Arbeit. Irgendwie gehört er einfach dazu.
Etwas Humor hat man in den Film auch mit eingebracht, so dass es schon einige lustige Szenen gibt.
Der Score wurde von Brad Fiedel nochmals überarbeitet und klingt jetzt noch etwas besser und fügt sich auch in die Effekte Szenen super ein.
Ob „Terminator 2 - Tag der Abrechnung“ besser als das Original ist, sei jedem selbst überlassen. Ich versuche beide Filme nicht miteinander zu vergleichen, weil jeder von beiden in eine etwas andere Richtung vorläuft.
Somit hat jeder Terminator Film seinen eigenen Stil.
Für mich ist er ein absoluter Hammer Film, der neben einer tollen Story, informativen Dialogen, innovativen Ideen und massig Action und Zerstörungsszenen einfach gigantisch wirkt. Die Schauspieler sind sowieo perfekt besetzt und wo das große Budget hingeflossen ist, kann man auch im Film in jeder erdenklichen Szene sehen.
James Cameron hat mit „Terminator 2 - Tag der Abrechnung“ ein Meisterwerk des Sci-Fi-Action-Genres geschaffen, dass in vielerlei Hinsicht Maßstäbe in den Bereichen CGI, SFX und Action gesetzt hat.
„Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt.“ „Wir alle sind unseres eigenen Schicksal´s Schmied.“
„Die unbekannte Zukunft rollt auf uns zu und zum ersten Mal sehe ich ihr mit einem Gefühl der Hoffnung entgegen, denn wenn eine Maschine, ein Terminator den Wert des Lebens schätzen lernen kann, dann können wir Menschen es vielleicht auch.“
“Hasta la vista, Baby.”