Review

Terminator 2 revolutionierte 1991als bis dato teuerster Film aller Zeiten das moderne Actionkino und gilt als einer der größten Box-Office Erfolge der 90`er Jahre. In gewisser Weise setzte sich James Cameron schon zu Lebzeiten ein Denkmal, denn auch der finanziell noch erfolgreichere Titanic reicht qualitativ nicht an diesen Streifen und seine beiden anderen wegweisenden Filme Aliens und The Terminator heran.

Zum Inhalt fasse ich mich kurz, denn der Plot dürfte hinlänglich bekannt sein. Wieder wird ein moderner Cyborg aus der Zukunft in die Gegenwart geschickt, mit der Mission Sarah Connors Sohn zu töten. Das neueste Modell von Cyberdyne Systems der T-1000 ist noch gefährlicher und besteht aus einer polykristallinen Legierung die ihn die Form von Stichwerkzeugen oder gar Menschen imitieren lässt. Die Rebellen um John Connor schicken ebenfalls einen Terminator durch die Zeit, den bewährten T-800. Er soll John vor dem zweiten Terminator beschützen, so das die Zeitlinie intakt bleibt...

Noch spannender, noch bombastischer, noch actionreicher. So lässt sich T2 im Vergleich mit seinen Vorgänger wohl am besten beschreiben. James Cameron der 1984 noch gänzlich unbekannt war, hatte seinerzeit Mühe genügend Geld aufzutreiben. Doch mit einigen der populärsten Filme der 80’er im Rücken gehörten Geldsorgen der Vergangenheit an, mit einem Budget von rund 100 Millionen Dollar (seinerzeit gigantisch) standen ihm nun alle Möglichkeiten offen.
Die Story setzt rund 10 Jahre nach dem ersten Film an, was eine interessante Weiterentwicklung der Figuren erlaubte. John ist ein kleiner verzogener Teenager, der seinen Pflegeeltern das Leben schwer macht, seine Mutter sitzt derweil in einer Irrenanstalt weil niemand ihrem Gerede vom drohenden Untergang glauben schenkt. Auch der Terminator Arnold Schwarzenegger wurde weiterentwickelt, von der gnadenlosen Killermaschine zum Beschützer. Nicht Jedem mag dieser Wechsel zusagen, doch Arnie macht auch als Good-Guy eine gute Figur. An seine Stelle tritt der neue T-1000, gespielt von Robert Patrick. Wer glaubte Schwarzenegger sei als Bösewicht nicht austauschbar, irrt. Robert Patrick liefert eine sehr beeindruckende Vorstellung, auch wenn die Unterschiede zu Arnie größer kaum sein könnten. Er ist kein Muskelprotz sondern vielmehr der unscheinbare und unauffällige Mann aus der Nachbarschaft, der äußerlich nicht wie ein Killer aussieht. Die Art wie Robert Patrick dem T-1000 durch seine Mimik und Verhalten Leben einhaucht ist genial und mindestens genauso furchteinflössend wie Schwarzenegger in T1. Ich kann mich nicht erinnern das Patrick noch mal ähnlich überzeugend zu sehen war.

Über Arnold Schwarzenegger braucht man eigentlich nicht viel sagen, er ist einfach der Terminator und kein anderer könnte seinen Platz einnehmen. Im Gegensatz zum ersten Film hat er seine schauspielerischen Fähigkeiten noch steigern können, was ihn in seiner Paraderolle noch überzeugender macht. Am besten kommt die Killermaschine mit steiermarkischem Akzent natürlich im Original, kein Wunder das viele Sprüche im Film wie „Hasta la Vista Baby!“ unterdessen Kultstatus genießen.

Sehr gefallen hat mir die neue Sarah Connor, die von Linda Hamilton in den harten Actionszenen aber auch während der emotionalen Momente hervorragend gespielt wird. Die Toughe Sarah im Army Look, die auch gern mal hart zu schlägt, steht Ellen Ripley in nichts nach und mir um einiges lieber als die zerbrechliche Sarah aus T1. Edward Furlong der den jungen John Connor spielt, macht seine Sache ebenfalls gut, schade das man außer in American History X nicht mehr viel von ihm gesehen hat.
In einer Nebenrolle ist auch wieder Earl Boen zu sehen, in T1 spielte er den Polizeipsychologen und ist nun Leiter der Klinik in der sich Sarah befindet. Michael Biehn konnte ja seinen Part des Kyle Reese leider nicht mehr aufnehmen, ist aber in der Langfassung in einer Traumsequenz von Sarah zu sehen.

Das Herzstück von Terminator 2 – Judgement Day stellen ohne Frage die furiosen Actionszenen dar, die seinerzeit bahnbrechend waren und auch heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Der düstere Film-Noir Look und die düstere Atmosphäre des Vorgängers ist zwar nicht mehr so präsent wenn man von den futuristischen Kriegssequenzen einmal absieht, dafür setzt der Film auf anderem Gebiet Maßstäbe. Nur wenige Regisseure verstehen es wie Cameron Schnitt und Kamera so perfekt zusammenspielen zu lassen das einem die Spucke weg bleibt, umso ärgerlicher das dass er sich zur Ruhe gesetzt hat. Die erste Verfolgungsjagd in der Kanalisation zwischen den beiden Kampfmaschinen bietet einen guten Vorgeschmack was da noch kommen mag. Nachdem alle Figuren eingeführt sind, jagt ein Actionfeuerwerk das Nächste - ein Highlight folgt dem anderen. Bei der Vielzahl an Szenen ist es schwierig welche herauszuheben, aber die Einbruch bei Cyberdyne mit anschließendem Kleinkrieg oder die Highway-Verfolgung sind schlichtweg genial und unübertroffen. Nicht zu vergessen natürlich der Showdown der beiden Terminator im Stahlwerk, der zu den besten der Filmgeschichte gehört. Dazu der geniale Score von Brad Fiedel und das Maskendesign von Stan Winston, da bleiben keine Wünsche offen. Großen Anteil an der visuellen Brillanz hatten dabei die seinerzeit revolutionären Computertricks vom ILM. Vorher waren Special Effects Handarbeit, T2 ebnete den Weg für die heute als CGI betitelten Animationen. Allen voran natürlich die genialen Morphing-Sequenzen des T-1000, die trotz ihres Alters kein bisschen angestaubt aussehen.

Fazit:
Terminator 2 – Judgement Day ist nicht nur der beste Actionfilm der 90`er, sondern auch einer besten Filme aller Zeiten. Arnold Schwarzenegger befindet sich hier auf dem Gipfel seiner Karriere und auch James Cameron lieferte hier seinen letzten „perfekten“ Film ab. Welchen der beiden ersten Teile man favorisiert ist sicher eine Frage des Geschmacks, bei mir hat dieser hier leicht die Nase vorn.

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