Review

Soso, ein Meilenstein der Filmgeschichte. Aha, tricktechnisch und storymäßig der beste Science-Fiction-Film ever!!!
Jaja, Superlativen ohne Ende.
Ganz Ehrlich?
Wohl kaum!

Terminator 2 hat zugegebenermaßen die grandiosesten Effekte, die es bis dahin jemals in einem Film gegeben hat. Zugegeben auch Jahre und Jahrzehnte später beeindruckt der Film visuell auf ganzer Linie. Zugegeben Arnie bringt hier die coolsten Sprüche seit der Stummfilmära, zumindest wenn man noch nie andere Filme in den 80ern und frühen 90ern gesehen hat und auf harte One-Liner à la Shane Black steht. Zugegeben er hat eine Menge an Athmosphäre. Und zugegeben er ist eine gute Fortsetzung.
Aber mehr auch nicht, eigentlich sogar weniger.

Denn Terminator 2 kommt zwar als Fortsetzung daher, von der Story mag das ja auch stimmen, aber prinzipiell ist es lediglich ein weitaus schwächeres Remake als das Original.
Wieso schwächeres Remake? Nun ja, die Action-Szenen sind fast 1:1 übernommen (Verfolgungsjagd auf der Autobahn, Verfolgungsjagd bei Nacht,Verfolgungsjagd hier, Verfolgungsjagd da. Der bessere Terminator zieht immer den kürzeren, "kommt aber immer wieder".), sogar die Szene, in der sich Arnie die Klamotten besorgt, ist besorgniserrregend kopiert.
Wieso besorgniserregend? Tja, weil damit gleich am Anfang klar wird, dass dies eine kastrierte "All Audiences"-Version des 1. Teils ist, welcher ja ausschließlich das erwachsene Publikum ansprach. Und jegliche angsteinflößende Athmosphäre wird auf den Nullpunkt reduziert.
Nun ja, damit nicht genug, dass Arnie diesmal der kastrierte Gute ist, T1000, die Wundermaschine, ist nicht halb so angsteinflößend wie es Arnie noch im 1. Teil war. Sicher er ist die bessere Maschine, aber kann er sich das Auge herausstechen, um wieder besser sehen zu können? Nein.
Vieles, sehr vieles ist eine aufgemotzte Variante des 1. Teils, sogar Arnies "Tod"(ich nehme nicht an, dass irgendwer den Film noch nicht gesehen hat, also verrate ich denke ich auch nichts damit, wenn ich das mal so ausschreibe) am Ende erinnert an Michael Biehns Ende, wobei dessen Ende viel stärker wirkt, weil dort alles viel verzweifelter wirkt.
Während man im ersten Teil irgendwann wirklich Angst hat, Arnie könnte gewinnen, weiß man im zweiten Teil die ganze Zeit über, Arnie wird gewinnen. Weil dies die gelackte Version des 1. Teils ist.

Sicher der Film entwickelt den Plot tatsächlich etwas weiter, Lindfa Hamilton in der Klapse, John Connor bei Pflegeeltern (die übrigens genauso wie Sarah Connors Mutter im ersten Teil auch das Zeitliche segnen), aber das bißchen reicht halt nicht aus, die Story aus dem gesunden Remake-Plot heraus zu heben.
Auch dass das Ende nicht ganz so kompromißlos ist, wie der erste Teil, ist ein Minuspunkt.

Dieser Film macht zum ersten Mal deutlich, dass James Cameron so langsam anfängt sich selbst zu überschätzen, er kleckert nicht, er klotzt überall mit den Effekten. Das ist auch der einzige Grund, warum der Film über den Durchschnitt bewertet wird. Storytechnisch, auch das wird sich bei Cameron in Zukunft immer weiter abzeichnen, wird er immer schlichter.

Gesehen muß man den Film auf jeden Fall, er ist auch auf jeden Fall ein moderner Klassiker -für jung und alt - aber gegen den revolutionären ersten Teil fällt er extrem ab und selbst ist er gerade noch besser als durchschnittlich, zu gut sind die Effekte.

6,5 Punkte, aufgerundet auf 7

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