Review

Bill Murray ist tot...21.04.2010

...und alle anderen sind es auch. So zumindest finden wir als Zuseher die Welt vor, wenn die Untoten die Herrschaft übernommen haben, in den United States of Zombieland. Seites der Filmschaffenden läßt man uns über die Hintergründe des Geschehens im Dunkeln, schmeißt den Zuseher vielmehr direkt ins Geschehen und läßt ihn an einer Reise durch ein verwaistes Amerika teilnehmen. Vier Personen sind es, zwei Männer, zwei Schwestern, denen man folgt, und die vier haben ein Ziel: eine zombiefreie Gegend. Diese soll es in einem Vergnügungspark geben, und dort führt die Reise schließlich auch hin - mit allerhand Umwegen, denn die vier Figuren müssen sich zum einen erst finden, zum anderen auch vereinen, hat man doch geschlechterseits unterschiedliche Interessen. Macht aber nichts, denn die Liebe ist ein starker Antrieb - und allein gegen alle zu stehen ist auch nicht so lustig...vielleicht folgt also irgendwann einmal eine Fortsetzung.

Woody Harrelson ist mit an Bord. Bill Murray auch, doch der ist erst maskiert tot und dann tatsächlich. Woody indes spielt alle an die Wand, mit einer Darstellung des abgebrühten Zombiejägers, die den Beifall geradezu provoziert. Sicher, die restliche Truppe ist auch in Ordnung, aber Woody hat es einfach drauf. Der Film indes braucht eine solche starke Darstellerleistung auch, denn mangels Erklärungen könnte das Treiben irgendwann öde werden. Man fährt, beschafft sich Dinge, tötet ein paar Zombies und gerät am Ende in eine unangenehme und gefährliche Situation. Das kennt man so aus all den anderen Zombiefilmen seit George Romeros Zombie. Doch es gibt einen Unterschied... hier ist man näher bei Shaun of the Dead als beim ernsten Zombiefilm. Und zwar auf angenehm sarkastische und schwarzhumorige Weise.

Denn es gelten selbstaufgestellte Regeln zum Überleben, und diese werden immer wieder schön ins Bild gerückt, eine prima Idee. Zudem geht man mit den Zombies auch nicht schonend um ( warum auch ), aber trotz Bluteffekten und Leichenkauen ist man hier nicht bei den Ekeleffekten des Horrorgenres zu Gast. Diese fehlen zwar nicht, fügen sich aber fein in die Handlung ein wie auch die guten, zumeist handgemacht wirkenden Effekte. Ein ganz besonderes Bonbon ist der Vorspann - in Superzeitlupe - das macht wirklich Appetit. Und so funktioniert die Mischung aus Erwachsenwerden, Roadmovie und Zombiekillen ganz vorzüglich, unterhält auch über die nie gestreckt wirkende Laufzeit bestens und darf sich bei mir im Regal direkt neben Shaun weiterhin wohlfühlen. Ein guter Film, der einen Abend versüßen kann...8/10.

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