Review

Nicht überall wo Peckinpah draufsteht, ist auch ein guter Film drin. "Die Killer-Elite" zeigt zwei sehr unterschiedliche Gesichter. So gehört die erste Filmhälfte mit zum Grottigsten, was der gute Sam - möge er in Frieden ruhen -je hervorgebracht hat. Jeder weiss, daß seine Filme inhaltlich eher wenig zu bieten haben und in erster Linie durch ihre kompromisslose Härte für Aufsehen sorgten; Wie soll das funktionieren, wenn die erste Hälfte der Killer-Elite praktisch keine Action bietet? Schlimmer noch: Über weite Passagen ist sie schlicht langweilig und verärgert zusätzlich durch das peinlich-widerliche und klischeetriefende Proletengehabe James Caans und seiner Partner. Auch nach dem blutigen Verrat Hansens (Robert Duvall) wirds nur bedingt besser: Zwar hören die dummen Sprüche erstmal auf, aber der auf Krücken daherhumpelnde Caan ist auch eher lächerlich als glaubhaft. Immerhin scheinen sich seine Knochen auch nach schwersten Verletzungen wie im Fluge zu heilen, eine wahrlich beachtenswürdige Fähigkeit...

In der zweiten Filmhälfte wirds mit der Zusammenstellung eines neuen Teams und einem gefährlichen Schutzauftrag besser: Die Story bekommt mehr Drive und endlich gibts auch die typischen peckinpah'schen Actionszenen zu sehen. Diese machen mit blutigen Treffern und festen Hieben Laune, gerade im finalen Kampf auf dem Schiffsfriedhof. Leider merkt man doch deutlich, daß die "Killer-Elite" für ein PG-Rating entschärft wurde. Dies äußert sich in zahlreichen abgehackten Schnitten und unfertig aussehenden Kämpfen. Man kann nur hoffen, daß die Originalversion irgendwann erscheint, sie könnte dem ansonsten ziemlich tumben Treiben noch einmal Feuer unterm Hintern machen.

Trotz großer Namen gehört "Killer-Elite" leider zu den schwächeren Peckinpah-Filmen. Zu lang, zu harmlos und nur in Hälfte 2 annährend das, was man vom Meister erwartet.

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