Wer hätte das gedacht: Es gibt noch Filme, welche das Thema "Vampir" auf originelle Art und Weise darstellen. Nicht so albern wie die Prügel-Schlitz-Orgie "Blade" oder Carpenters zu oberflächlicher "Vampires". "Die Weisheit der Krokodile" ist ein kleines Juwel dieses Genres. Jude Law, den wir aus solch unterschiedlichen Filmen wie "Oscar Wilde", "The Talented Mr. Ripley", "Existenz" oder "Gattaca" kennen, liefert eine subtile Studie eines modernen Vampirs ab. Kein zähnefletschendes und sabberndes Monster, sondern ein attraktiver junger Mann, der lieben und geliebt werden möchte. Ein stiller Film, der nicht unbedingt als reiner Horrorfilm definiert werden sollte, zu vielschichtig ist der Streifen. Aber schrecklich ist er trotzdem, weil er die Qualen der Liebe, der ewigen Liebe, der unerwiderten Liebe, auf eindrückliche Weise aufzeigt. Als Verweis möchte ich mal George Romeros Film "Martin" angeben, der eine ähnliche Thematik hat. Für echte GeniesserInnen, die bei Vampirfilmen auch mal gerne etwas nachdenken oder mitleiden möchten.