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Eigentlich sollte es keine Trilogie werden, sondern der bereits verstorbene Romanautor Stieg Larsson arbeitete an sechs weiteren Werken. Jedoch sind diese nicht fertig und werden angeblich von seiner Frau unter Verschluss gehalten. Bei "Verdammnis" handelt es sich um den zweiten Teil der "Millenium Trilogie", der sich diesmal ausführlicher mit Lisbeth Salander (Noomi Rapace) beschäftigt, während Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) fast zur Nebenfigur degradiert wird. Und erneut wird es schwierig Larssons umfangreiche Geschichte in einen Film zu packen und besonders bei der Kinofassung musste umfangreich der Rotstift angesetzt werden. Dies betrifft nicht nur Lisbeths Aufenthalt in Florida, sondern auch die innige Beziehung zwischen Mikael und Erika Berger (Lena Endre). Was auch ein wenig bitter aufstößt, ist die Geschichte mit dem Mädchenhandel, die hier nur zu Beginn Erwähnung findet und schließlich ganz fallengelassen wird. Jedoch muss man solche Streichungen bei einer Buchverfilmung in Kauf nehmen und im Endeffekt ist es Drehbuchautor Jonas Frykberg (Detaljer, Die Totenglocke) gut gelungen die Geschichte größtenteils plausibel in zwei Stunden Film zu pressen. Beispielsweise reduziert er die Ermittlungen der Behörden samt der daraus resultierenden Probleme auf ein Minimum, was den Roman ein bisschen unnötig in die Länge zog. Aber trotzdem gilt auch hier die übliche Bevorzugung der Vorlage.

Ein Jahr nach den Ereignissen in "Verblendung" kehrt Lisbeth Salander nach Schweden zurück. Jedoch wird sie plötzlich des Mordes an ihrem Vormund Nils Bjurman (Peter Andersson) bezichtigt und sie soll zwei Studenten ermordet haben die für Millenium arbeiteten und an einer großen Sache dran waren. Nur Mikael Blomkvist glaubt an Lisbeths Unschuld und stößt durch weitere Ermittlungen auf ihre tragische Vergangenheit. Lisbeth versucht derweil ihre Namen reinzuwaschen, der Schlüssel ist ein Mann der nur Zala (Georgi Staykov) gennant wird. Doch damit bringt sie nicht nur sich, sondern auch ihre Mitmenschen in große Gefahr.
"Verdammnis" bietet eine gute Krimigeschichte, leider ohne ganz große Überraschungen wie in "Verblendung". So ermitteln Lisbeth und Mikael voneinander getrennt und treffen erst ganz zum Schluss aufeinander. Auch ist Lisbeths Suche nach Informationen wesentlich interessanter, denn während Mikael nur Fakten zusammenträgt, ist Lisbeth auch unterwegs und legt sich mit dem üblen Gesindel um Zala an. Die langsame aber kontinuierliche Entfaltung der Geschichte ist Regisseur Daniel Alfredson (Wolf, Vergebung) gut gelungen, genauso der düstere Grundton, welcher schon "Verblendung" prägte.

Dennoch war der Vorgänger spannender, obwohl "Verdammnis" durch die zahlreichen Kürzungen flott erzählt ist. So sorgen Nebenstränge wie die Entführung von Lisbeths einziger Freundin Miriam Wu (Yasmine Garbi) sogar für Action, denn Kickboxer Paolo Roberto (Paolo Roberto) eilt ihr zu Hilfe und darf sich einen netten Fight gegen den blonden Hünen Ronald Niederman (Micke Spreitz) liefern. Und auch Lisbeth muss bei ihrem Vorgehen ein paar Mal zur Schusswaffe, Pfefferspray, einem Elektroschocker oder auf ihre Fähigkeiten als Kickboxerin (die sie von Paolo erlernte) zurückgreifen. Nur im Finale geht man ein wenig zu weit, jedoch ist dies nicht den Filmemachern sondern Larsson vorzuwerfen, hier hält man sich strikt an die Vorlage. Jedoch will ich nicht zuviel verraten.
Noomi Rapace (Sherlock Holmes - Spiel im Schatten, Bessere Zeiten) verkörpert die Schlüsselfigur Lisbeth Salander erneut großartig, denn durch ihre horenten Fähigkeiten als Schauspielerin kommt die harte aber auch verletzliche Lisbeth bestens zur Geltung. Michael Nyqvist (Mission: Impossible - Phantom Protokoll, Atemlos) erweist sich ebenfalls als Idelabesetzung des Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist.

"Verdammnis" erweist sich als würdiger Nachfolger und bietet spannende aber auch harte Krimikost. Larssons komplexer Geschichte mussten einige Details entnommen werden, wer die Vorlage nicht kennt wird teilweise Schwierigkeiten haben dem Geschehen lückenlos zu folgen. Aber die Darsteller sind erneut brillant und der erfahrene Alfredson weiß den Vorgänger Oplev gut zu ersetzen.

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