Bevor sich Krummnase Adrien Brody auf einem Predator-Planeten abwerfen ließ, um diese Monster zu bekämpfen, konnte er scheints nicht die Finger davon lassen, sein eigenes Monster zu erschaffen. So zeigt denn auch Splice - Das Genexperiment ohne allzu erhobenem Zeigefinger die Freizeitbeschäftigungen wild gewordener Genforscher, denen es irgendwann doch zu langweilig wird, riesige Mutantenwürmer zwecks Genmaterialausschlachtung zu produzieren.Neenee, ein bisschen menschliche DNA sollte schon dabei sein. Weil das aber natürlich verboten und verwerflich ist, spielt das kabbelige Forscherpärchen Adrien Brody und Sarah Polley eben nach Feierabend nochmal ein bisschen Gott und kreuzt munter drauf los, wobei man Adrien zugute halten muss, dass seine Frau hier die treibende Kraft ist. Doch sooft er in dem Film kurz davor steht, das moralisch mehr als Fragwürdige endlich abzubrechen - er tuts dann doch nicht.
Was natürlich auch an "Dren" liegt, dem erschaffenen Wesen, welches zusehends niedlicher und menschlicher wird und spätestens mit der Namensgebung nicht mehr einfach "beendet" werden kann. Tja, und so hat unser Wissenschaftlerpaar nun rasch wachsenden Familiennachwuchs am Hals, den man natürlich vor der Welt verstecken, heißt einsperren muss. Was "Dren" aber so gar nicht gefällt...
Zuallererst muss man Regisseur Vincenzo Natali zugute halten, dass er auch bei Splice wieder eine visuell beeindruckende Leistung auf den Schirm bringt, wie es schon bei Cube oder Cypher der Fall war. Die Spezialeffekte können sich sehr sehen lassen, man kauft ihm das seltsame Wesen durchgehend ab. Andererseits leidet der Film unter einem tödlichen Manko - er ist langweilig. Ich glaube, Splice ist tatsächlich der erste Film, bei dem wir uns schon während des Vorspanns angeschaut und Laaangweilig gesagt haben. Sowas ist uns seit Caché nicht passiert, und da war wenigstens schon der Vorspann vorbei. Dennoch muss ich zugeben - man will wissen, wie es weiter bzw. ausgeht. Also kämpft man sich durch die Längen, bis man nach den üblichen Wendungen, Beziehungsproblemen, einem hektischen Showdown und einem gar nicht so überraschenden Überraschungsende da sitzt und sich denkt - Schade eigentlich.Fazit: mehr eine Beziehungstragödie als ein Monsterfilm, sicher kein Science Fiction und schon gar nicht Horror, wartet Splice mit tollen Spezialeffekten und einem überzeugenden Adrien Brody auf, was jedoch die Längen und die Vorhersagbarkeit des Film nicht wett machen kann. Die Grundaussage Genexperimente sind doof, werden aber trotzdem gemacht kommt überzeugend rüber, und einzelne Szenen wie der Tanz in der Scheune bleiben sogar im Gedächtnis. Trotzdem nicht wirklich der große Wurf.