Australien, 1822. In der tasmanischen grünen Hölle flüchten mehrere Gefangene aus einem barbarischen englischen Straflager. Unter ihnen befindet sich auch der wortkarge Alexander Pierce, der wegen des Diebstahls von sechs Paar Schuhen dorthin gelangt ist. Bei ihrer Flucht durch die unwegsame Natur nehmen die Spannungen innerhalb der Gruppe immer mehr zu. Doch so richtig arg wird es erst, als die Nahrungsmittel ausgehen. Der einzige Ausweg, um zu überleben: Kannibalismus! Und der Schwächste ist der Erste...
Wer hier blutrünstiges Horror-Kino im mondänen Stalk’n-Slash-Look erwartet, der ist mächtig schief gewickelt, denn „Van Diemen’s Land“ ist so etwas wie das existenzialistische Gegenstück zu „Sweeney Todd“ – oder besser gesagt eine menschenfressende Psycho-Reise in „das Herz der Finsternis“ und damit noch um einiges düsterer als der inhaltlich ziemlich verwandte „Ravenous“. In ruhigen, beobachtenden Bildern und mittels ausgewaschener Farben wird das brutal-dreckige „Geschäft“ von Alexander Pearce geschildert; für genregerechte Schauwerte ist das wenig gut und auch nicht gewollt. Viel eher ist hier das große, wortkarge Drama angesagt, welches sich einst – der Film basiert auf den Geständnissen des 1824 gehängten Pearce, was „Van Diemen’s Land“ auch zu einer Art True-Crime-Movie werden lässt – in der schwer beeindruckenden Naturkulisse der tasmanischen Wälder abgespielt hat. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Oscar Redding, Arthur Angel, Paul Ashcroft, Torquil Neilson u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin