Ein Bruderpärchen in einem kleinen Ort in Dänemark. Der eine, Johannes, ist gerade aus der Großstadt zurück ins Geburtsörtchen und Elternhaus gezogen, erfolgreich, reich, schöne Frau, 2 Kinder. Der andere, Lars, war nie weg und ist das geworden, was man eben so gemeinhin auf dem Dorf wird...nichts! Er fährt Trucks, säuft mit Kumpanen und prügelt seine Freundin.
Johannes beschäftigt den einzigen Ausländer bei sich auf dem Hof, damit er ihm bei Ausbau des Hauses hilft. Alain ist bosnisher Flüchtling, der seine Familie im Jugoslawienkrieg verloren hat. Dieser wird noch eine Rolle zu spielen haben.
Lars fährt mal wieder besoffen im Truck und überrollt seine alte Frau auf ihrem Motorrad. Die Dame ist auch noch die Ehefrau seines Chefs. Wie kommt er da am besten raus? Genau, es dem in die Schuhe schieben, den sowieso alle nicht leiden können: den Ausländer! Seine Saufkumpane springen sofort drauf an und auch sein Chef, ein ehemaliger Major, der nach dem Tod seines Sohnes gegen seine inneren Dämonen kämpft die nur seine Frau bändigen konnte unterstützt den Mob.
Nur Johannes will nicht zulassen, dass Alain gelyncht wird und so marodiert das halbe Dorf um sein Haus herum und versucht einzubrechen. Schließlich, als auch noch eintreffende Polizisten erschossen werden, wird es Lars zuviel und er gesteht.
Es handelt sich hier um eine schöne Sozialstudie des durchaus reaktionären und rassistischen Dänemarks. Das spiegelt sich nicht nur in dem Mob, sondern auch in den alltäglichen Gesprächen, etwa von den beiden Dorfpolizisten untereinander wider. Seine größten Schwächen hat der Film, wenn Johannes sein Haus gegen den Mob verteidigt. Das hat so was von "Kevin allein zu Haus" für Erwachsene. Da wird der sonst relativ konsequent eingehaltene Realismus etwas gebrochen. Aber der Anfang und vor allem das Ende machen diesen Film auf jeden Fall sehenswert.