Review

Ja, die Zukunft ist wieder einmal so richtig im Arsch. Schon die ersten Szenen verraten dem Zuschauer hier, wo wir uns ind diesem Film befinden: In einer (recht minimalistisch inszenierten) Endzeitvision. Einmal mehr hat sich unsere Rasse in die annähernde Totalvernichtung und ihre Nachfahren zurück auf Steinzeitniveau gebombt, die nun fellbehängt und nach Nahrung heischend in den Überresten der verheerten Welt hausen. Unter dem Regime eines selbstherrlichen, religiösen Führers fristen die Mitglieder des Stammes des jungen David ein recht klägliches Dasein. Doch damit nicht genug: Der moralpredigende, korrupte Pseudomonarch ist auch noch sein Vater und fröhnt, entgegen seiner eigenen Lehren, exzessiv Luxus und Vielweiberei.

Eindeutig zuviel wird es dem jungen Heißsporn allerdings, als sein alter Herr final versucht sich David's Freundin Sarah als Gespielin in's Gemach zu zerren. Im Zorn erschlägt er den böswilligen Patriarchen, und so bleibt ihm und seiner Clique von Freunden schließlich nur die Flucht aus der bekannten Umgebung des Dorfes. Doch sie stoßen auf Unglaubliches: Außerhalb der streng verbotenen Grenzen des Stammes liegt eine verwüstete Stadt der Vorzeit, in der nicht nur Wohlstandsgüter und Strom, sondern auch gar Überlebende der zeitlich fernen Kathastrophe anzutreffen sind.

Neil und Judith sind genetisch manipulierte Menschen, die mit Selbstheilungskräften und mittlerweile biblischem Alter dem globalen Desaster einst entgingen. Zum erhofften Kulturerhalt sind die Beiden allerdings weniger geeignet. Denn anstatt Kunst und Wissenschaft für die Überlebenden zu sichern, haben sich die beiden Übermenschen die letzten hundertzwanzig Jahre lieber mit exzessivem Geschlechtsverkehr und ausscheifendem Drogenkonsum vertrieben. - Die Erklärung, wie genau die Halluzinugenvorräte diese Zeitspanne ohne ob des hemmungslosen Zuspruchs seitens der Beiden zu versiegen überdauert haben, bleibt uns der Film schuldig. Ein Gleiches gilt für die ebenfalls scheinbar unbegrenzt verfügbaren (noch nicht abgelaufenen?) Softdrink-Dosen. Aber gut, wir wollen hier nicht übermäßig auf Detailtreue achten, denn nun zeigt uns der Film untrüglich seine wahre Klassifizierung auf. Denn wir befinden uns hier mehr in einem drittklassigen Softerotikstreifen, denn in einem SciFi-movie.

Denn Sarah und Neil haben natürlich mit den nach Jahrhunderten ersten Menschen die sie sehen Nichts Besseres anzufangen, als mit ihnen samt und sonders und umgehend in die Kiste zu hüpfen. Im Nu hat man sich gruppendynamisch nackig gemacht und gibt sich den fleischlichen Freunden hin. - Dumme Sache nur, dass die beiden Mutanten ein falsches Spiel mit den Jugendlichen spielen. Denn durch Geschlechtsverkehr geben sie ihr verändertes Gengut unmittelbar und zunächst unbemerkt weiter. Das wäre ja auch so noch ganz in Ordnung, verspricht dieses doch die Untserblichkeit. Wäre da nicht... Ja, wäre da nicht der unliebsame Umstand, das diese Veränderung nicht jeder gänzlich unbeschadet übersteht, sondern bei biologischer Inkompatibilität mit dem neuen Gencode unweigerlich als unappetitlich herumseiernde Blutfontäne endet. - Die freigesetzten Endorphine der Vögelorgie machen die Cave-Teens aber offenbar blind gegen diesen Umstand, denn obwohl ihre Freunde nach und nach reihenweise verschwinden "riechen sie den Braten" nicht wirklich.

Die Sache endet letztlich, wie sie enden muß: Während sich das Gros des Freundeskreises in's jenseits verabchiedet hat, erkennen David und Sarah, dass sie sich passionierten Feinden gegenübersehen. Nicht nur den dem Wahn und Weltherrschaftsphantasien verfallenen Duo Neil und Judith. Nein, auch einer ihrer Freunde, mittlerweile zum Übermenschen mutiert, stellt sich nun gegen sie. Der Eklat erfolgt, als die drei gewissenlosen Genkreaturen schließlich versuchen, auch David in ihre Reihen einzugemeinden. - Kann er den Wandel überleben? Und wird die Liebe zu Sarah über den euphorischen Rausch der gottgleichen Unsterblichkeit siegen und ihn auf dem rechten Weg halten. Der finale Showdown steht unmittelbar bevor...



F A Z I T :
Wie billig kann ein Film eigentlich aufgemacht sein? - Wer eine Antwort auf diese Frage sucht, der ist bei der 2002 erstellten Version von Teenage Cavemen goldrichtig. Denn hier kommt einfach alles zusammen, was einen miserablen Movie der C-Klasse ausmacht. Zu Anfang werden wir bereits mit der, pathetisch in den amerikanischen Kalksteinfelsen abgedrehten, Endzeitversion konfrontiert, zu deren Ausstattung nicht mehr als ein paar Kunstfelle sowie das Interieur eines Schrottplatzes nötig gewesen sein dürften. Aber selbst dieser "Aufwand" war den Machern offenbar auf Dauer zu viel und so verlegt man die Handlung recht zügig in die modern ausgestattete Wohnung von Neil und Judith. Diese weist, trotz einem satten Jahrhundert Alter, natürlich keinerlei Verfallsspuren auf, Cola und Alk fließen aus ungeklärter Bezugsquelle in Strömen. Aber solch kritische Gedanken des Zuschauers werden rasch zerstreut, denn schon nach wenigen Minuten des Aufenthalts in der neuen Bleibe wird sich kollektiv ausgezogen und der Lachs versteckt bis der Arzt kommt. - Denn wenn man als Regisseur kein Geld und keine stimmige Storyline aufzubieten hat, bleibt als einzige Chance über Fickszenen derart viel Blut aus den Denkzentren der Zuschauerschaft abzuziehen, dass diese die offenkundige Armseeligkeit des Gebotenen gar nicht mehr bemerken. Insofern überrascht es auch kaum, dass die Villains ihre zerstörerischen Gene ausgerechnet per Geschlechtsakt übertragen, was weitere "Hurrah, die Waschfrau mit Jucheh!"-Szenen leidlich legitimieren soll.

Storytechnisch ist der Sach somit folgerichtig ein Totalausfall: Eine Gruppe Postapokalypse-Youngster entflieht den elterlichen Fesseln und bumst sich anschließend das Hirn auf offline. Hinzu kommt natürlich noch die Bedrohung durch die beiden hinterhältigen Genwunder Sarah und Neil, die zu den Führern der Menscheit aufsteigen wollen. Im Gesamtüberblick ist das Ganze aber einfach substanzlos, billigst und als Film höchst dauernd. Wer seichtese Softerotik ohne explizite Darstellung sucht, der mag hier eventuell in Ansätzen auf seine Kosten kommen. Endzeit-SciFi oder gar Comedy, wie der Filmtitel induziert, bekommt man hier aber definitiv nicht geboten (Letzteres höchstens unfreiwillig) . - Das Fazit lautet also: Finger weg! Die kostbare Lebenszeit, die dieser Streifen beim Ansehen unleugbar vergeudet, kann weit sinnvoller genutz werden. Sei es nun mit wirklich guten Filmwerken oder weit besseren Pornos.

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