Auf solche Filme wie "Die Gruft des Grauens" muß man schon richtig Bock haben um ihnen etwas abzugewinnen. Wer sich so ein Ding reinzieht ohne ein entsprechendes Faible für 70/80er Jahre Trash-Ästhetik kommt hier nicht weit. Wer aber auch solcherart Werke wie z.B. "Das Monster mit der Teufelsklaue" zu schätzen weiß, wird auch hier auf seine Kosten kommen (obwohl mir die Teufelsklaue besser gefallen hat).
Mit obigem Titel hat übrigens "Die Gruft..." noch etwas gemein: beide sollen von Spaniens Regie-Granate Leon Klimovsky gedreht worden sein. Von dem gebotenen Schundpotential her gesehen, könnte das auch durchaus sein, stimmt aber nicht - hier hat der Amerikaner John Hayes ("Dream no Evil") seine zwei linken Hände angelegt.
"Die Gruft" beginnt hervorragend atmosphärisch mit einer nebelschwadernden Friedhofssequenz, wo der böse Massenmörder-Vampir Croft - aufgeweckt von dem Rumgeiere eines Päärchens - wieder dem Grabe entsteigt und die zwei für ihre sexuelle Unzucht gleich bestraft: der Junge wird ins Jenseits befördert, sie vergewaltigt. Danach zieht Croft etwas langatmig durch die Lande und saugt und mordet hier und da, was ihm so über den Weg läuft. Sein aus der Vergewaltigung entstandener Sohnemann heftet sich ebenso langatmig an seine Fersen, um seinen bösen Vater - obwohl er selbst die Vampir-Gene in sich trägt - zur Strecke zu bringen...Wie´s dann endet verrate ich nicht, weil man´s sich auch denken kann.
Leider ist die Eröffnungssequenz das Beste an dem Film, der mit zunehmender Länge immer länger und unspektakulärer wird. Ist zwar immernoch ok und auch mal anschauenswert, aber so richtig doll dann doch nicht. Hätte Herr Hayes die Anfangs-Atmo durchgehalten, wäre es allerdings ein Knaller geworden. Da dieses Potential aber stellenweise immernoch mal aufblitzt geht´s schon in Ordnung.
Noch zu sagen ist, dass die früheren Videoveröffentlichungen von VAF, VTD, VEP usw. bildmäßig ziemlich übel sind: da wimmelt es vor Schmutz und Filmrissen...