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Henri, ein Franzose in England, verliert seinen Job und beschließt daraufhin, sich umzubringen. Doch er ist zu tolpatschig und feige, sodass er sich für teures Geld einen Auftragskiller engagiert. Kurz darauf verliebt er sich aber in eine einsame Frau, die er in einem Pub trifft, und will gar nicht mehr sterben. Der Killer ist nun aber schon unterwegs, und will seinen letzten Auftrag über die Bühne bringen, zumal er selbst nicht mehr lange zu leben hat...

In diesem Kaurismäki-Film steht vor allem der Stil im Vordergrund. Mit einer minimalistischen Story ohne große Spektakel versehen, erlebt man eine Hommage, ja teilweise sogar eine Karikatur des klassischen Film-Noir aus dem Hollywood der 50er. Inhaltlich wie stilistisch werden sämtliche Elemente aufgegriffen und mit dem lakonischen Wortwitz sowie der trockenen Inszenierungskomik Kaurismäkis gewürzt: Die Charaktere sind alles Einzelgänger, Verlierertypen, ohne viele Gefühlsregungen in ihren Gesichtern. Die Dialoge sind auf das nötigste beschränkt und drücken viel Melancholie aus. Auch filmsprachlich wird aus sehr alten Zeiten zitiert: Ständige Halbschatten-Beleuchtung, Dunkelheit, und die obligatorischen Kamerafahrten auf die Gesichter der Personen, die gerade etwas wichtiges sagen. Außerdem noch die heruntergekommenen Hafenviertel-Großstadtaufnahmen voller übler Gestalten mit den Mützen, Zigaretten und Drei-Tage-Bärten.

Obwohl also nur geklaut, ist der Film trotzdem originell. Denn hinter dieser hochtragenden, altehrwürdigen Noir-Fassade voller Pessimismus, Lebensfrust, Melancholie verbirgt sich eine geradezu lächerliche Geschichte, äußerst prägnant auf den Punkt gebracht (der Film dauert ja nur 75 Minuten). Der Humor entsteht vor allem durch trockenste Ironie und überzeichnete Darstellungen der Klischees des Genres (allein die Liebesszene zwischen Henri und seiner Geliebten - so richtig altertümlich!, oder der seelenlose unbedeutende Mann an der Rezeption), teilweise offensichtlich parodiert.

"Vertrag mit einem Killer" ist schließlich ein absolut belangloser Film jener Sorte, die eigentlich schon überholt und ausgestorben ist. Aber gerade dieser "Stilistische Minimalismus" ist irgendwie originell, und so hat man nach den 75 Minuten zwar nicht viel zu bedenken, aber zumindest ist es ein filmischer Leckerbissen für all die nostalgischen, kettenrauchenden Fans da draußen, die von Humphrey Bogart oder Fritz Lang nie genug haben können. 8/10.

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