Nonnen, der Hölle entkommen
Mike Mendez hatte Ende der 90er einen Lauf, die DVDs seiner Werke waren gefragt und er passte in die Zeit als MTV und Slasher ihren dritten Frühling erlebten sehr gut hinein. Sein „The Convent“ ist ein glasklares Kind dieser Zeit, ein waschechter B-Movie über dämonische Nonnen, mit argen Anlaufschwierigkeiten, dann aber recht splattrig, spaßig und saftig, nie ernst zu nehmen und mit Coolio als Kiffercop… Wie eine Mischung aus „Bones“ mit Snoop Dog und „From Dusk Till Dawn“ aus'm Ostblock…
Tanz der Gottesanbeterinnen
Ich würde gerne sagen, bei nichtmal 80 Minuten gab's keine Zeit für Längen. Dennoch ist (mindestens) die erste halbe Stunde noch gar nicht allzu viel los und die dummen Teens, der billige Look und die schusseligen Dialoge halten einen nicht wirklich bei der Stange. Dann jedoch löst Mendez stetig die Handbremse und eine Splatterbus im Stile eines „Demon Knight“ oder „Dance of the Demons“ bricht vom Stapel, der (nicht zuletzt durch seinen 90s-techno'artigen Score) abgeht wie'n Zäpfchen. Auch heute noch, selbst wenn einem vieles spanisch, billig und dilettantisch vorkommt. Ist nicht alles exzellent gealtert. Damals war das aber einfach gefragt und recht frisch. Hat man sich einst gerne aus der Videothek ausgeliehen. Oder im Nachtprogramm durchgestanden. Heute habe ich ihn einigermaßen wohlwollend wiederentdeckt. Wäre die lahme erste Hälfte nicht, könnte das Ding mich als Fan betrachten. Berühmte Gesichter oder später groß rausgekommene Stars gibt’s keine.
Fazit: „The Convent“ ist ein weiterer kleiner Kultfilm von Mike Mendez - kurz, knackig, bissig und schmissig. Die Vampiroffenbarung sieht aber natürlich anders aus. Hat auch alles, was die späten 90er aus heutiger Sicht so schäbig macht - Motion Blurs, Speedups, schauspielende Rapper und vieles mehr.