Review

An Mike Mendez Filmen scheiden sich die Geister: Dünnschiss hoch 3 für die einen, gnadenloser Kult für die anderen. Ich denke beide Seiten werden diesem nicht gerecht. Zwar kann der ehemalige Werbefilmer keine besonders hochgeistigen Genrebeiträge für sich verbuchen, hat jedoch seinen ganz eigenen Stil, der bisher nur in "Mike Mendez Killers" und "The Convent" den Weg auf die Leinwand gefunden hat.

1960; mitten in einen Gottesdienst platzt eine junge Frau - bewaffnet mit Pumpgun, Baseballschläger und Benzinkanister. Sie will nur eines: Rache. Rache für ihr abgetriebenes Kind; vom Pastor in wildem Wahn gezeugt, von der Kirche verlangt genommen zu werden. So die offizielle Version. Doch blutgierige Dämonen sind es, die sich unter die Hauben der Schwestern und dem Talar des Priesters geschlichen haben und die ihr verdientes Ende fanden. Jedoch spuken angeblich immer noch die Geister in den Mauern des Klosters...auf der Suche nach neuen Opfern. Diese finden sie in Form von ein paar Jugendlichen, die in den Klostermauern ihren Spaß in Form von Sex & Drugs finden wollen. Zwei debile Satansjünger erwecken nun Dank Opferung einer Jungfrau die Dämonen und diese bemächtigen sich der Jugendlichen, für die es fortan kein Entkommen aus dem Gemäuer zu geben scheint...

"The Convent" ist Edel - Trash vom feinsten, in dem kein Klischee ausgelassen wird; der Film scheint mit diesen zu spielen und schafft es, den Genrefreund knapp 70 Minuten (ohne Abspann) sinnfrei zu unterhalten. Zwar braucht der Film nach dem stimmigen Intro etwas, bis er an Fahrt gewinnt, die "hochgeistigen" Dialoge der Darsteller in der banalen Handlung können jedoch auch in den unblutigen Momenten durchaus unterhalten.

Ja die Darsteller sind wirklich ein Thema für sich. Zwar ist keiner der Darsteller wirklich schlecht, denn jeder passt in seine Rolle rein, doch die Charaktere an sich sind zum brüllen. Vor allem die beiden Satansjünger sind DIE Brüller; selten wurde so herrlich dieses pubertierende Gehabe auf die Schippe genommen wie hier. Neben den machohaften Jungs gibt es noch das zickige Cheerleaderlein und und und. Die einzigst ernsthafte Rolle hat wohl Christine (man beachte den Bezug zu: Christin), die das totale Gegenteil des kiffenden Bullen (gespielt von Coolio) ist. Bierernst kommt sie rüber. Auch geil anzusehen sind die nachher "Besessenen", die phosphorfarbig angemalt durch die Gänge zucken - herlich!

Christines Aufräumen unter den Dämonen ist durchaus ansehenswert; es gibt eine Vielzahl gelungener und harter Splatter - F/X, die teilweise aber durch (ungewollten) Humor oder schnellen Schnittes abgemildert wirken (oder vielleicht deshalb auch "gut" sind, weil deren billige Machart nicht sofort offensichtlich ist?). Das Blut spritzt jedenfalls reichlich, wenn auch oft in sehr grellen, phosphorartigen Farben. Mendez kann jedenfalls seinen Ursprung aus der Werbefilmbranche nicht verleugnen.

Seine Schnitttechnik ist teilweise rasant und quasi stakkatoartig (wie das Fortbewegen der Dämonen); im Zusammenspiel mit dem Techno - Soundtrack und den grellen Farben kommt "The Convent" einem teilweise wie ein Videoclip vor. Das diese meist nur ein paar Minuten gehen hat schon seinen Grund - es macht sich schlichtweg Langeweile breit. Denn die ein oder andere Köpfung oder Durchschuss werden dabei wiederholt und etwas wirklich neues wird einem nicht geboten. Doch aufgrund der kurzen Spielzeit kein wirkliches Makel; die meisten stören sich sicher an den platten Dialogen.

Man darf einfach nicht mit zu hohen Erwartungen rangehen; wer sich aber gerne kurzweilig unterhalten lassen will und sein Gehirn genüßlich in den Taco - Dip taucht, den erwartet ein wirklich annehmbares Filmchen.

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