Genial!
Mit ,,Convent-Biss in alle Ewigkeit“ kommt auf den Zuschauer ein weiterer Teenieslasher zu, der sich allerdings etwas vom Einheitsbrei abhebt. Die Story um die Nonnen-Dämonen ist eindeutig etwas Neues in seiner Art, auch wenn Regisseur Mike Mendez tüchtig bei anderen Filmen klaut (u.a. ist ,,Tanz der Teufel“ mal wieder mit von der Partie).
Besonders gefallen hat mir bei ,,Convent“ der turboartige, witzige Comicstyle, der sich durch vielerlei Merkmale kennzeichnet. Hier hätten wir zum Einen den beschleunigten Gang der Nonnen-Dämonen, der zugegeben sehr lachhaft wirkt, aber an manchen Stellen mit der fetzigen Technomusik harmoniert. Dann okay, die aufgemalten Dämonenadern sind auch eher was für ne Billiggeisterbahn, aber sie verfehlen ihre Wirkung, wenn sie unter Einfluss von Schwarzlicht leuchten, keineswegs! Desweiteren spritzt literweise knallrotes Nonnenblut, aus den abgeschlagenen Halsstümpfen, usw., das Blut leuchtet im Dunkeln richtig, da man in dem finsteren Kloster sonst auch nicht erkennen würde.
Der Film nimmt sich auch nicht richtig ernst, was natürlich von vornherein schon mal gut ist, da es dann nie unfreiwillig komisch ist.
Die Charaktere in ,,Convent“ sind gut gewählt, von den üblichen jugendlichen Drogenjunkies bis hin zu der Jungfrau. Alles ist da. Der Auftritt von Coolio als Polizist bleibt unvergesslich wie er den Jugendlichen ordentlich einheizt (,, Wer hat dich denn etwas gefragt, Weißbrot?!?“). Adrienne Barbeau, die schon in zahlreichen John Carpenter Filmen mitwirkte (The Fog-Nebel des Grauens u.a.) spielt hier die Rolle der Christine, um die zuerst ein großes Geheimnis gemacht wird, am Schluss aber selbst mit zum Kloster kommt und ordentlich reinhaut. Der Showdown ist sehr schön anzusehen, es gibt jede Menge Shoot-Outs und somit sehr große Verluste unter den Nonnen (die alle ja mal welche von den Jugendlichen waren).
Die Splattereffekte selbst sind recht innovativ gestaltet, wurden jedoch ziemlich einfach gemacht. So sind die Gummiköpfe, die im Raum umherfliegen, ziemlich eindeutig als solche zu identifizieren. Und auch so, in der Szene, in der ein Nonnen-Dämon eine Taschenlampe durch den Mund gerammt bekommt, wird dem Zuschauer der Austritt der Taschenlampe am Nacken in Nahaufnahme präsentiert. Da sieht man, dass sich der Kopf dabei gar nicht bewegt, als das Blut hinten rausschießt. In den Nahaufnahmen hat man einfach in irgendwelchen Gummipuppen herumgestochert, aber na ja, der coole Comicstyle rettet alles und dieser geht während dem Film nie verloren.
Mir sind auch noch zwei seltsame Dinge aufgefallen. Als man das Kloster (das irgendwie äußerlich nicht größer zu sein scheint wie ein Haus) zum ersten Mal sieht, ist der Mond im Hintergrund etwas arg groß. Bestimmt 17-Mal größer als normal. Das sieht so aus, als wäre er nur knapp 100.000 Kilometer von der Erde entfernt, dann müssten die Planeten ja schon zusammenkrachen!!! Naja, oder am Schluss, als man das brennende Kloster in einer Totalen sieht, ist es auf einmal riesig wie mehrere Fußballfelder!
RTL 2 brachte diesen Knaller bei der Free-TV-Premiere nur geschnitten ab 16, was das reinste Schnittmassaker gewesen ist. Diese Fassung wurde nie wieder gezeigt, es lief seitdem immer eine gekürzte Fassung ab 18 Jahren. Ich rate zur Uncutfassung, is ja klar!!! *ggg*
Fazit: Krasser Funsplatter-Streifen, der mir auch nach dem sechsten Mal Ansehen (viermal RTL 2-Fassung, zweimal Uncutfassung) noch viel Freude bereitet hat.
Von mir gibt es 10 von 10 Punkte!!!