Es ist scheinbar schwierig, Fun-Gore-Filme zu drehen, nachdem Peter Jackson die Messlatte gesetzt hat. Mit "Convent" wurde es mal wieder versucht. Und der Film reißt die Latte nicht, sondern läuft einfach unterdurch. Das macht es auch so schwierig, ihn anständig zu bewerten.
Ein Verriss ist einfach. Wer "Convent" wie einen echten Horrorfilm behandelt wissen will, bekommt das Grausen (leider ein anderes als das bestellte). "Convent" ist nicht spannend und hat keine fesselnde Story. Der Film hat auch gar nicht vor, spannend zu sein.
Er will einfach nur unterhalten. Das probiert er durch übertriebene Effekte (die schon wegen der Farben keiner Ernst nimmt) und lächerliche Situationen (die Satanisten sind schon nicht schlecht, zumindest der schwule Annäherungs-Vergewaltigungsversuch kurz vor der Opferung). Szenen wie das Massaker zu Beginn und die Motorradnummer sind unglaublich plakativ und sollen dadurch wirken (ich denke, selbiges gilt für das alberne Teamballern).
Sollen und tun ist zweierlei. Während der geneigte Zuschauer dem Film zu Beginn noch Chancen einräumt, sinkt die Toleranz mit der Zeit. Das passiert, wenn man merkt, dass keine neuen Ideen mehr kommen werden. Und hier liegt das wirkliche Problem des Films. Zu wenig Ideen, und die dann in der ersten halben Stunde verpulvert. Okay, der Film ist auch nicht lang...
Über die Schauspieler muss man nicht herziehen. Die sind nicht besser oder schlechter als in anderen Genrebeiträgen. Coolio ist in Ordnung, obwohl ich ihn überhaupt nicht schätze. Außerdem war es schön, Adrienne Barbeau mal wieder zu sehen. Wir werden alle nicht jünger.
Wen man ernsthaft schlagen sollte ist der für die Schnitte verantwortliche (wir wollen keinen scharf ansehen, aber der Regisseur ist hier ja wohl der Verursacher). Es kann funktionieren, dass Filme durch Flashs und hektische Schnitte gewinnen. Wenn man damit aber gegen die Langeweile ankämpfen will, ist dies ein aussichtsloses Unterfangen.
Bevor es zu offensichtlich wird, wie schwer ich mich mit der Bewertung tue, machen wir es mal praktmatisch. Die erste halbe Stunde ist in Ordnung und kriegt 7 Punkte. Dann kommt nichts mehr nach, was die Punktzahl mathematisch halbiert. Die nicht möglichen 3,5 werden abgerundet (Schnitt). So verbleiben 3 von 10 Punkten und eine gute Empfehlung. Beginnt den Film nüchtern und fangt an, gegen die Langeweile anzutrinken. Dann wird der Film nicht ärgerlich, sondern erfüllt mehr schlecht als Recht seine Aufgabe - zu unterhalten.