„The Convent“ ist teilweise ziemlich holpriger Horrortrash, aber weitaus besser als diverse andere ähnlich amateurhafte Filme.
Natürlich sollte man einen gewissen Sinn fürs Schräge mitbringen, denn „The Convent“ versucht sich mit teilweise extrem abgefahrenem Humor. Schon direkt zu Beginn begrüßt der Film seine Zuschauer mit dem Massaker, das die junge Christine unter ein paar Nonnen anrichtet: Zu den Klängen eines ruhigen Popsongs wird da mit Schrotflinte, Benzinkanister und Baseballschläger Tod und Verwüstung gesät, was schräg aber ganz gut getimt daherkommt.
Doch nach dem halbwegs amüsanten Beginn entspinnt sich die übliche Geschichte: Das Massaker damals wurde angerichtet, weil die Nonnen in Wahrheit böse waren, das Kloster ist inzwischen geschlossen. Doch eine Horde wenig vernunftbegabter US-Schüler tapert des Nachts in die Ruine, um einen draufzumachen. Doch durch ein paar ebenfalls anwesende Satanisten kehren die Dämonen zurück und was dann kommt, das kann sich jeder denken.
Ganz klar, „The Convent“ ist blöd, saublöd sogar. Aber immerhin ehrlich blöd, was das Geschehen erträglicher macht als diverse vergleichbare Filme, die sich auch noch ernst nehmen. So sind auch die Dialoge auch nicht intelligenter als in dem unsäglichen „House of the Dead“, doch immerhin nerven sie aufgrund des mangelnden Ernstes nicht so sehr. Kostprobe gefällig? „Heißt das, dass mein Bruder wird dann der Anti-Christ? Mum wird sowas von ausrasten.“ Soviel Mut sich zur eigenen Dummheit zu bekennen, das macht die Pseudohandlung dann schon erträglicher.
Pseudohandlung trifft dann auch den Nagel auf den Kopf, denn das wirr zusammengestoppelte Gemetzel ist weitestgehend sinn- und spannungsfrei. Selbst der Showdown wird wie eine lästige Nebensache abgehandelt und ist enttäuschend schnell vorbei, was zeigt, dass Regisseur Mike Mendez zumindest für Spannung null Gespür hat. Nach Logik fragt man besser auch nicht: Zu opfernde Jungfrauen werden nicht richtig gefesselt, kratzen aber trotzdem nicht die Kurve, die Satansjünger hören auf eine lächerliche Marylin Manson Kopie, welcher in der Realität noch nicht mal der Hund nachlaufen würde usw.
Doch immerhin der Humor macht das Ergebnis dann doch halbwegs genießbar, denn die Gags können teilweise schon zünden. Rohrkrepierer wie den unglaublichen blöden Schlussgag gibt es zwar auch, aber der ein oder andere schräge Scherz reizt dann doch zum Schmunzeln. Vor allem Coolio in seiner Gastrolle als durchgeknallter Cop ist ziemlich witzig. Wohl gewollt blöde sind die Klischeecharaktere angelehnt, die vor allem eines gemeinsam haben: Ihr IQ liegt unter dem von Knäckebrot. Ansonsten haben wir die ehrbare Heldin, den kleinen Außenseiterbruder, das Macho-Arschloch gleich in dreifacher Ausführung, das Gruft-Girl, die Cheerleaderzicke usw. An sich also die gleiche Palette aus der auch diverse ernst gemeinte Horrorfilme ihre Figuren wählen, doch leider vertieft Mendez seine parodistischen Ansätze nicht weiter (was angesichts der Horrorwelle ja eine gute Idee gewesen wäre).
Als Funsplatter funktioniert „The Convent“ dann auch nur bedingt, denn die Anzahl der Metzelszenen ist gar nicht mal so hoch, zumal der Film sie auf lediglich 77 Minuten Laufzeit (inklusive recht langem Abspann) verteilen muss. Immerhin wagt „The Convent“ auch hier ehrlich billig zu sein: Bewusst billig gemachte Dämonenmasken, unrealistisch buntes Kunstblut usw. bieten mal eine Abwechslung zu auf Realismus getrimmten Splatterorgien. Nervig ist allerdings die via Zeitraffer kreierte Art der Dämonen durch die Gegend zu watscheln, denn die sieht aus wie eine Mischung aus epileptischem Anfall und Ausdruckstanz aus.
Darstellerisch ist „The Convent“ trotz halbwegs professioneller Akteure (viele Darsteller bringen Nebenrollen- oder TV-Erfahrung mit) nicht gerade ein Hit, denn die Schauspieler kommen mit einem Minimalaufwand an Gesichtsausdrücken aus. Selbst Horrorlady Adrienne Barbeau liefert hier eine relativ mäßige Leistung ab, die man sonst gar nicht von ihr gewohnt ist.
Schwach ist „The Convent“ letztendlich in jedem Fall, aber immerhin kann der Witz teilweise zünden und die eigenwilligen Splatterszenen sind auch nicht ganz ohne – und das hat immer noch mehr Charme als Schrott wie „House of the Dead“.