Review

Vier Jahre sind seit "Killers" ins Land gegangen, doch Mike Mendez hat leider immer noch nichts gelernt, wenn es ums Filmgeschäft geht. Wie immer versucht er sich zwar an reichlich Zitaten, aber auch "The Convent" glänzt wieder mit Inkompetenz in nahezu allen Bereichen.

Diesmal vergewaltigt Mendez das Teenage-Slasher-Genre, indem er eine Horde hirntoter Strahlemäxe in ein altes Kloster schickt, wo die bösen Nonnen umgehen. Wieder gibt's den munteren Prolog, in dem eine deutlich zu alte Jungmädchenversion von Adrienne Barbeau mit Mendez pervertierter Vorstellung von Coolness eine Abendmahlszeremonie per Pumpgun und Benzinkanister aufmischt.

Das wird so nicht von einem Charakter erzählt, nein, das wird einfach vorangestellt. Trotzdem sollte es niemand wundern, wenn sich diese Rückblende am Ende als völlig falsch herausstellen sollte.

Ab da mischt Mendez knackebunt den Teenslasher auf, wobei uns eine Horde unfähiger, debiler und schlecht geschauspielerter Charaktere erst mal jede Menge Klischees vorkaut, wie das nette Vorzeige-Teenie, daß sich der Clique anpaßt; ihren noch mehr hechelnden und komplett hirnfreiem Bruder, ein Kiffhead, ein bitchy Pärchen (nur komplett mit hirnschonender Chearleaderin) und Teenies Babyface-Freund. Dazu noch die alte Freundin, ein Schwarzkittel (geradezu inflationär der Verbrauch an Gothics in den heutigen Horrorfilmen), die als Filmgruftie natürlich unbedingt checken muß, ob im Kloster Geister umgehen.

Apropos Kloster - das sieht als Modell in der Totalen aus wie Hill House 3, während es sonst wie ein Holzverschlag daherkommt. Besser geht's nicht! Inhäusig summen noch vier komplett debile Satanisten herum: zwei dumme, blonde Dicktitten, die für den Satanssegen vor Mord nicht zurückschrecken (!), eine weiß geschminkte Tunte vor dem Coming-Out (!!) und ein Crowley-Nachahmer aus dem Ausschneidebogen, komplett mit angeklebtem Bärtchen, der die von sich gegebene Grütze offenbar selbst glaubt. Diese Tüten lösen dann per Dolchstoß (klar, die Satanisten opfern natürlich den Gruftie (!!!!!)) die bösen Ereignisse erst aus, obwohl vorher ja schon ordentlich Nonnen durch die Gänge schweben. Besonders geistlos wird dieser Mord, weil Gruftie-Girl sich zwischendurch aufrichtet, den Knebel ausspuckt, sich beschwert, sich über die Teufelsanbeter lustig macht, dann wieder hingelegt (nicht angeschnallt) wird und angstvoll wartet, bis sie dann doch erdolcht wird.

Draußen wird's beinahe noch besser. Da mimt Coolio nämlich einen Polizisten, als hätte es Eddie Murphy nie gegeben, hampelt rum und sieht mit seinen hochgebundenen Rastas trotzdem aus wie Wachtmeister Dimpflmoser. Als Gag konfisziert er doch glatt einen Joint, um ihn sich dann selbst reinzuziehen (ich werf mich weg...) und erschießt dann später beinahe noch die blutverschmierte Entkommene, weil er ja gerade Donuts kauft.

Drinnen wird fortan fleißig gehäckselt, Mendez klaut bei Dämonen, Tanz der Teufel und Blair Witch 2, wo es nur geht und präsentiert Tricks aus der Mottenkiste: aufgemalte Dämonenadern, die unter reichlich Schwarzlicht flott leuchten, zentimeterdickes Make-Up, beinahe orangenes Blut, Gummiköpfe, die schön unecht abgeschlagen werden und einen abgehackten Dämonengang, der so amateurhaft gefilmt wird, daß man denkt, Michael Jacksons Tanzgruppe macht mal wieder einen drauf.

Zwischendurch gibt's gewollt komische Szenen (so mit Entjungferung - siehe "Sex oder stirb" - auf die schwule Art) und parodistisch Angehauchtes (die richtige Rückblende mit Exorzistenklaus). Ja, wir sind offensichtlich in einer Parodie oder das, was Mendez sich darunter vorstellt. Herzlich gelacht werden, kann aber immer nur da, wo das Unvermögen unübersehbar wird. Ein besonders heißer Anwärter ist bestimmt die Schwangerschaft der jungen Christine, deren Achtmonatsbauch mal eben gleich unterhalb der Brust angesetzt wird. Anatomie sechs, setzen! Mein Favorit bleibt jedoch die Augenausstechszene für den Crowleyjünger, die mit vier schnellen (nutzlosen) Schnitten vorbereitet wird und Solo-Aufnahmen einer echten Klinge mit Bildern eines offensichtlichen Plastikmessers (wenn die Schauspieler mit zu sehen sind) kombiniert.

Anschließend darf Adrienne Barbeau dann noch die Dicke rauskehren, so richtig Arnie-like, mit reichlich Kugeln, denn das macht Mendez immer so viel Spaß. Einen richtigen Abschluß können wir uns auch diesmal nicht leisten, dafür gibt's eine nette Schlußexplosion und eine Totale des flammenden Klosters in fröhlicher Westminster-Größe. Dunnerschlag....
Bester Schauspieler hier ist der Hund, der ständig mitgeschleift wird und tatsächlich (das kann hier nicht jeder) den Gesichtsausdruck wechseln kann. Er muß dann auch für den Bomben-Schlußgag herhalten, wollt ihr mal raten...

Zum Glück (oder nicht?) ist der Schwund nur 76 Minuten lang, wobei davon noch mal volle 7 davon für den extrem langsamen Abspann draufgehen. Es besteht also Hoffnung, daß alles vorbei ist, ehe die Schmerzen zu groß werden. Mit kämpferischer Einstellung kann man sich über diesen Mendez sogar amüsieren, aber das soll um Himmels Willen keine Aufforderung sein...

Also lieber Mike Mendez, eines wollte ich dir noch ausrichten: Gerade hat deine Mutter angerufen und mir erzählt, du kannst nix. Hab ich zwar eh schon gewußt, aber an den Worten einer Mutter gibt es nichts zu zweifeln.
Womit der Rest der Welt (außer den Schrottfanatikern) hinreichend gewarnt wäre.
(1,5/10)

Details
Ähnliche Filme