Die nicht allzu ferne Zukunft: Der Raubbau an der Erde hat ihren Tribut gefordert. Die Ölreserven sind erschöpft, die Nahrungskette durchbrochen und steigende Krebsraten haben die weibliche Bevölkerung extrem dezimiert. In dieser Welt, in der Treibstoff, Munition und Frauen zum neuen Zahlungsmittel geworden sind und mordlustige Banden die Lande durchstreifen, versucht der junge Mann Wes Keller zu überleben. Er hat von einem Ort gehört, an dem alles anders sein soll: Plutopia. Doch wird er diese sagenhafte Zuflucht wirklich finden können, oder ist sie nur ein Hirngespinst?
Ist es von der zeitlichen Wahrscheinlichkeit wirklich clever in einem Film von 2009 zu behaupten das bereits 2013 die Erde und die Menschheit gelinde gesagt am Arsch ist? Zumindest ist es billiger zu drehen, da man keine futuristischen Fahrzeuge oder Sets benötigt, denn Budgetknappheit ist eines der großen Probleme von Downstream. Alles wirkt billig zusammengestrickt, große Requisiten konnte man sich kaum leisten und selbst die bekannteren Namen wie Billy Drago, Vernon Wells oder Mickey Jones haben für ihre Kurzauftritte sicher nich länger wie einen Drehtag gebraucht.
Dazu gesellen sich noch weitere Ärgerlichkeiten. Wie bitte schön soll ich eine Geschichte ernst nehmen, in der der Held seinen Hund Lugosi nennt und auch noch telepathisch mit ihm kommunizieren kann. Da hilft auch der hingeschluderte Erkärungsversuch, das sein Vater der Superwissenschaftler "irgendwas gemacht" hätte, sowas ist einfach nur doof. Selbiges trifft auch auf dem Kameramann zu, der in geradezu orgasmischer Verspieltheit solange an allen Funktionen rumspielt, bis der Zuschauer die Seekrankheit bekommt, oder genervt abschaltet.
Niemals stellt sich dabei die wohlige, postapokalyptische Mad Max Atmosphäre ein. Speziell zu Beginn sind haufenweise grüne Flecken zu sehen, warum dann da Gejammer nach Nahrung und Wasser, wenn noch Pflanzen da sind kann man etwas anbauen. Alles wirkt sogar ziemlich aufgeräumt, Autos fahren noch, mit der ESA scheint es noch so etwas wie eine administrative Ordnungstruppe zu geben. Diese ist allerdings auch nur in einer Szenen zu sehen und stellt sich als recht unfreundliche Mannschaft aus vergewaltigungsbereiten Rüpeln heraus stellt.
Überhaupt ist alles ziemlich episodenhaft und nur sehr mühsam von dem roten Faden zur Reise nach Plutopia (sehr kreativ die Namensgebung) zusammen gehalten. Der ganze Gammel soll dabei als epische Reise verkauft werden, aber ich hab bereits erheblich spannendere Waldspaziergänge erlebt. Für mich war der größte Höhepunkt und echter Lacher, als Hund Lugosi in einer Einstellung richtig herzhaft gähnte, gleichzeitig auch die darstellerische Glanzleistung in den langen 96 Minuten.
2,5/10