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Wenn Rache einfach nicht aufhört…22.08.2010

Ein schöner Abend hätte es sein sollen, aber statt gutem Essen werden Clyde Sheltons Frau und Tochter vor seinen Augen im Flur des Hauses von zwei Gangstern ermordet; er selbst überlebt schwer verletzt. Staatsanwalt Nick Rice muß nun mit einem der Gangster einen Deal eingehen, um beide anklagen und wenigstens einen in die Todeszelle schicken zu können. Das kann Clyde nicht akzeptieren, und er kennt das Sprichwort, wonach Rache ein Gericht ist, welches am besten kalt genossen wird. Und so vergehen zehn Jahre, bis sich Clyde der Sache annimmt, den verbliebenen Gangster tötet und fortan ein diabolisches Spiel mit Nick spielt. Clyde will nichts weniger als den Untergang des Justizsystems, und um das zu erreichen, schreckt er auch vor Mord nicht zurück. Nick sieht um sich herum Menschen sterben, doch der Mann ist kein Dummer – und kann schließlich auch Clyde dessen gerechter Strafe zuführen.

Spannende Sache, das, und in gewissem Sinne auch absolut nachvollziehbar, zumindest bis zu einem Punkt der Handlung – dem Mord am Mörder. Sogar der Staatsanwalt hat, inoffiziell, versteht sich, Verständnis für den Racheakt. Der Film macht hier alles richtig, läßt sich Zeit für die Schilderung der mit Butler und Foxx gut besetzten Hauptrollen – Jamie Foxx wird wohl ein zweiter Denzel Washington werden, immer auf der richtigen Seite – erweckt Mitgefühl beim Zuseher und zieht diesen auf die Seite von Clyde. Auch dessen Hintergründe werden im Verlauf der Handlung geklärt, der Mann war in der Spionage tätig, da kann man so allerhand. Aber die Strippen, die er zieht, sind dann doch ähnlich unplausibel wie in der "Saw" - Serie…und werden auch immer und immer weiter gezogen, was das Verständnis für die Motive kippen läßt.

Die wenigen Actionszenen kennt man alle aus dem Trailer, und so lebt der Film an sich vom Dialog und dem Spiel der Darsteller. Man kann hier niemandem einen Vorwurf machen, aber die Überkonstruiertheit samt dem etwas unpassenden Schluß stören einfach. Ansonsten ist hier alles im grünen Bereich, die ausgehandelten Deals zum Teil sogar schwarzhumorig, aber der Film bleibt seinem ernsten Grundthema treu. Man läßt sogar freundliche Nebenfiguren sterben, um die Konsequenz des Racheplans zu verdeutlichen. Natürlich darf das Ende nicht mit der gleichen Konsequenz umgesetzt werden, hier ist der Sittenwächter in Hollywood immer aufmerksam und läßt das Gute obsiegen. Wenigstens verzichtet man auf tränenreiche Gewissensergründungen, läßt die Story im Schnellzugtempo dahinrauschen und bügelt so das Denken beim Zuseher platt. In meinen Augen hat es da die Neuauflage von "Death Sentence" besser gemacht…aber dieser Film hier ist auch ein sehr guter, daher 8/10.

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