Der Film kann sich nicht in die Rangfolge, der in letzter Zeit doch teils genialnen Rachefilmchen, wie "Man on Fire", "Death Sentence" oder "96 Hours" einreihen.
Zu oberflächig und unausgegoren wirkt das gesamte Konstrukt.
Gleich in den ersten 5 Minuten bekommt man zu sehen ,wie Butler´s Familie ausgelöscht wird und der Schuldige frei kommt. Jamie Foxx, als sein Anwalt hält das für einen guten Deal,Butler weniger und beginnt seinen Rachefeldzug - nach 10 Jahren!
Der Hauptschuldige wird auch gleich von Butler massakriert und dann, ja und dann gibt es eigentlich keine richtigen Schuldigen mehr, bzw welche ,die selbst beim Credo Aug um Aug -Zahn um Zahn, den Tod verdient hätten.Stört Butler aber nicht und es werden so ziemlich alle erledigt,die irgendwie damit zu tun haben/hatten.
Und genau das,wie auch das total beknackte Ende, stören am meisten.
Der Film strotz nur so vor Logiklöchern und konstruiertem Verhalten, wenn das massiv stören sollte, kann den Film gleich ausmachen.
Alleine schon 10 Jahre vergehen zu lassen, in der Ungewissheit,dass die Beiteiligten in dieser Zeit schon hätten selber sterben können!
Das Butler dann anfängt ohne Rücksicht auf Verluste Unschuldige umzubringen, macht ihn als Hauptcharakter natürlich weniger sympathisch, wäre aber mal ein andere Betrachtungsweise gewesen. Aber dafür wird sein Charakter nicht mal im Ansatz tief genug dargestellt. Warum er so skrupellos, auch gegen andere Familien ist, wird nicht klar herausgestellt. Im Gegenteil, gegen Ende fragt ihn Foxx, ...was seine Frau und Tochter davon halten würden,was er hier so mache.... und Butler überlegt allen ernstes noch und geht kurz in sich. Schwachsinn, wer so etwas plant, setzt sich auch gedanklich, gerade mit solchen , als erstes aufkommenden Gedanken auseinander und wenn man sich dann für eine Sache entschieden hat, zieht man dies auch konsequent durch und kann im Schlagabtausch eine passende, die innere Einstellung widerspiegelnde, betreffende Antwort geben und fängt nicht erst dann an zu überlegen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Affekthandlung bzw Schock ist nach 10 Jahren wohl ausgeschlossen.
Was stimmt ist die Spannung,welche bis kurz vor Auflösung, ein ordentliches Niveau hält, die Action und Racheakte sind vielseitig, aber stark unrealistisch.
Ich hätte einen Tausch der beiden Rollen wesentlich interesssanter gefunden.Foxx nicht immerd der smarte "Goodguy". Denn das bißchen was sein Charakter zeigen kann ist gut routiniert gespielt. Butler fand ich eher schwach.
Im Gesamten bleibt die Dramatik und damit der Bezug zu den Personen auf der Strecke.
Es muss nicht gleich ein Proträt, wie bei die "Die Fremde in Dir" werden, aber einfach nur: ich mache hier mal ein bißchen Selbstjustiz,dass kommt immer an- zieht nicht mehr, wie in den 80er oder 90er Rachefilmen.
5,5 von 10 Punkten