Was macht ein Familienvater, der erst mit ansehen muss, wie Frau und Kind ermordet werden, und anschließend eröffnet bekommt, dass die Staatsanwaltschaft mit dem Haupttäter einen Deal gemacht hat, um den Mitläufer sicher einzulochen?Richtig, er schickt ein Gebet an Charles Bronson und nimmt die Justiz selbst in die Hand. Heraus kommt ein politisch völlig unkorrekter Actionthriller namens Gesetz der Rache, in dem Gerard Butler einmal mehr beweist, dass er der bessere Clive Owen ist. Natürlich gibt so ein Stoff nicht allzu viele Möglichkeiten, sich einen Schauspiel-Oscar zu verdienen, aber allein sein Auftritt bei der eigenen Gerichtsverhandlung lässt einen vom Sofa aufspringen und jubeln. Jamie Foxx als zwiespältiger Staatsanwalt hat leider auch wenig Plattform für Außergewöhnliches, dafür ist es schön Colm Meaney mal wieder ohne Starfleet-Uniform in Aktion zu sehen.
Gesetz der Rache ist spannend und blutig, der Held geht nicht zimperlich um mit seinen Opfern und es wird gerade soviel nicht gezeigt, um die FSK16 zu behalten. Jigsaw selbst hätte seine Freude dran. Dass er seine Vergeltung dann auf alle an dem Prozess Beteiligten ausweitet, ist zwar etwas krass und schlecht nachvollziehbar, aber hey - das ist Film, der darf das. Und dass man sich permanent fragen muss, wie er das nun überhaupt gemacht hat, wo er doch gerade selbst in U-Haft sitzt, gibt dem Film eine zusätzliche Spannungskomponente, deren Auflösung auch nicht zu offensichtlich ist.
Alles in allem ein guter Action-Selbstjustiz-Thriller mit hochkarätiger Besetzung und einigen coolen Ideen in Punkto Fernbedienungshinrichtung. Sehenswert.