Review

Triage
(Ascot Elite) 

Wir befinden uns in einem Kreislauf… da die Gesellschaft und die Politik unsere Filmkultur maßgeblich beeinflusst, ist das filmische Ergebnis quasi ein Abbild einer jeweiligen Situation. Die Kultur als Spiegel der gegenwärtigen gesellschaftlich-politischen Lage. Aus diesem Grunde ist es auch nicht verwunderlich, dass sich derzeit eine wahre Flut von zumeist guten Filmen mit den Themen Krieg oder Terrorismus beschäftigen, und was dies mit dem Individuum macht.
So auch der hier vorliegende Film Triage von Regisseur Danis Tanovic (als politischer Regisseur schon mit dem hervorragenden No Man’s Land in Erscheinung getreten), welcher sich in seiner Geschichte mit einem Kriegsfotografen und seiner Sicht auf die politische Weltlage und seiner Position in dieser auseinandersetzt. Die beiden Kriegsfotografen Mark und David halten sich immer dort auf, wo gewalttätig Konflikte ausgetragen werden. Ihr Auftrag ist die Dokumentation menschlichen Leides, der Krieg und seine Opfer. Doch eines Tages hat David genug von diesem Leben, denn als seine Frau ein Baby erwartet, möchte er sein Leben ändern und sich der Vaterrolle widmen. Mitten im kurdischen Grenzgebiet beschließt er zu gehen, sein Freund Mark bleibt jedoch und wird schwer verwundet. Zurück in Dublin erfährt Mark, das David in seiner Heimat nie ankam. Traumatisiert von den Kriegserlebnissen macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit, um festzustellen, dass viele der Geheimnisse in seinem Inneren liegen.
Colin Farell in seiner Figur als Mark stellt erneut unter Beweis, das er ein herausragender Darsteller ist, dem es gelingt, eine dramatische Rolle über die gesamte Lauflänge mit Leben zu füllen. Ihm ebenbürtig ist jedoch der immer noch hervorragend schauspielernde Christopher Lee, der auch mit seinen fast 90 Jahren immer noch jährlich zwischen 3 und 4 Filme dreht. Dem Regisseur gelingt es, einen sehr ruhigen Film nur auf Grund seiner Bilder und Dialoge extrem spannend zu gestalten. Umso mehr erschreckt der gezeigte Zynismus des Kriegsalltags und wirkt beim Zuschauer lang anhaltend nach.
Im Bonussektor findet der geneigte Fan die obligatorische Trailershow plus Originaltrailer, so wie ein Making of, Szenen vom Dreh und informative Interviews.Triage bietet dem Zuschauer, der sich auf das sehr ruhige, teils verschachtelt erzählte Kriegsdrama einlässt eine anspruchsvolle, tiefgehende Betrachtung eines psychologisch traumatisierten Innenlebens eines Menschen der Extreme. Hervorragende Darsteller, eine gute Inszenierung, solide Kameraführung und ein mitreißender Score machen den Film zu einem Fest für Cineasten. Tragisch, hart und auf jeden Fall unbedingt zu empfehlen! 

CFS

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