Viel gelesen habe ich über dieses Werk und diesen Regisseur, der noch vor Argento und Fulci, das italienische Horrorgenre zum Beben brachte. So erhoffte ich mir über diesen Film gar grossartiges, an Künsterlischkeit und und Wahnsinn fast grenzenlos verstörendes Stück klassischer Horrorgeschichte.
Aber erst einmal zur Story.
Ein österreischicher Student, Peter von Kleist, Nachfahr von dem Baron Otto von Kleist, auch liebevoll Baron Blood genannt, kehrt nach erfolgreichem Studium zum Schloss zurück, wo er von Eva über den Fluch erfährt, mit dem der Blutsbaron von einer Hexe belegt wurde. Rein aus Jux, begeben sich Eva und Peter in die schummrigen und dunklen Geräume des Schlosses und sprechen den Fluch über dem Baron aus. Nichtsahnend, dass sie möglichweise den Baron wiedererweckt haben könnten, verlassen sie wieder das Schloss. Am nächsten Tag verkündet man schon die ersten Opfer und man weiss, der Baron ist wieder zurück um sich neue Folteropfer zu besorgen.
Die Story ist somit schmal gesät, und ich muss ehrlich gestehen, dass diese eigentlich bloss eins offenbart. Nämlich Morde unter einem Baron, der durch die Strassen jagt und sich seine Opfer sucht. An was erinnert das? Es gab mal einen recht zweifelhaften Film D'Amatos namens Anthrophofagus 2, der ähnliches Konzept hatte. Sorry, einige würden mich für diesen Vergleich steinigen, aber einzig und allein geht es in Baron Blood, auch wenn dieser vielleicht künsterlischer und rein filmtechnisch besser umgesetzt wurde und mit einem Hexenfluch in Verbindung gebracht wurde. Was man dann also erwartet sind grauenvolle Morde, die schockieren und unter gruseliger Stimmung stattfinden. Halb richtig. Die Morde werden zwar durch einige gute Kameraeinstellung durchleuchtet, die guten Locations des Schlosses fangen eine ordentliche Atmosphäre ein, aber wirklich beklemmt war ich davon nie. Beklemmendes Gefühl sollte man eigentlich erwarten, wenn man von einem Regisseur spricht, dem so grossen Respekt gebührt. Gut, Bava, hatte die Fähigkeit Kulissen, Bilder und Locations gut einzufangen, gruselig zu erleuchten und teils atmosphärische Kamerafahrten zu bilden, Spannung kommt bei diesem handlungsarmen Film aber wenig auf. Leider, weil ich, erwartete zumindest viel viel mehr, auch wenn das hier noch recht ansehnlich ist, auch wenn es nur wegen der Gothichorrorgrundstimmung ist.
Fazit:
Recht fader, spannungsarmer Gruselfilm, der ein Ende mit Poiente hat und mit schönen Kamerafahrten und stimmigen Locations punkten kann, aber wenig offenbart.
7/10