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Narrensicher auf Kommerz gebürstet und entsprechend dessen auch folgerichtig zum Chinesischen Neujahr, der traditionellen Urlaubs- und Feierzeit unter das Volk gestreut, konnte sich der Film bislang unangefochten an die Spitze des heimischen Box Office setzen; wobei man in den heimischen Gefilden nicht nur die thematischen und zeitliche Konkurrenz Look for a Star düpierte, sondern auch die wesentlich teureren Red Cliff II und Shinjuku Incident hinter sich ließ. Das Erfolgsrezept ist dabei ebenso einfach wie qualifiziert, theoretisch seit Jahr und Tag die Fährte zum Kalkül, der Sinnspruch zur ergötzenden Versorgung. Die Anleitung dahinter universalistisch, auf eine Primitivität und Austauschbarkeit zurecht strapaziert.

Man nehme eine Grüppchen Starschauspieler, eine Mischung als Alt und Neu, deren Rollen, ihre Popularität und die einhergehende Sympathie dem Publikum im Fleisch und Blut übergegangen sind. Eine Hälfte Männlein, eine Hälfte Weiblein, das ewig währende Thema des Geschlechterkrieges, sein Zank um die Gefühle und die Peinlichkeit des Entblößens. Dazu das Muster der Verwirrung, am Besten der Verwechslung, Jemand sagt etwas, dass falsch verstanden wird und hat dann alle Mühe, dies Missverständnis aufzuklären und/oder es gegebenenfalls bis zum Ende durch zuziehen.
Ein Rollenspiel, ein Rollentausch, die Abkehr von der Gegenwart in eine gänzlich unwirkliche Fantasie, die vielleicht Züge der jetzigen Existenz und seiner Realität haben mag, aber dennoch Lichtjahre davon entfernt ist.

Die Karrierefrau Yu Chu [ Sandra Ng ] hat sich mit ihrem hemdsärmligen Benehmen, viel Egoismus und einer harschen Kopf durch die Wand - Mentalität in ihrer Firma fast an die Spitze emporgearbeitet, was ihr vor allem mit einem verkaufsträchtigen Bestseller über das Singledasein und sein Glück gelang. Die anhaltende Nachfrage nach diesem Ratgeber veranlasst ihren Arbeitgeber [ Guo Tao ], seiner besten Angestellten gleich eine ganze Palette an Nachfolger über eben diesen Hauptgedanken aufzudrücken; doch Chu hat sich Hals über Kopf in den neuen Fotographen Dick Cho [ Louis Koo ] verliebt und momentan ganz andere Dinge, an denen sich ihr Geist festklammert. Dummerweise erwidert Dick die Gefühle nur scheinbar, ist er doch in Wahrheit Liebestherapeut und von Chus Bruder Bo [ Ronald Cheng ] angeheuert. Die Komplikation steigert sich in den Notstand, als Dick auf Arbeitsreise zum Qiandao-See, Chun'an County, Zhejiang geschickt wird, sich dort seinerseits in die lokale Verkäuferin Mandy [ Miki Shen ] verguckt, während Chu unwissend von Allem sich und ihre Eltern [ Lee Heung-kam & Ha Chun-Chau ] zum Überraschungsbesuch einlädt.

Die All's Well End's Well Reihe betreibt dieses Schema seit 1992, legt aufgrund des ungeheuren Kassensturzes prompt ein Jahr darauf noch einmal nach und versuchte sein Glück der Zerstreuung auch im finstersten 1997; die ganze Reihe ist wiederum nicht mehr und nicht weniger eine Nachahmung der It's a Mad, Mad, Mad World Saga, die die finanzielle Kuh genauso und nicht anders in den Achtzigern gemolken hat. Es sind in den entscheidenden Funktionen hinter der Kamera sogar die gleichen Leute an Bord, eine felsenfeste Sicherheit der Unterhaltungsbranche, die gar nicht groß den Geldhahn aufdrehen müssen, um mit simpelsten Inhalten und deren Kompatibilität und Produktivität die Massen auf den 90min Ausflugsdampfer anzulocken. Kung Hei Fat Choy. Lustige Animationen und Feuerkracher gibt es inklusive.

Damit das Maß noch richtig voll wird, man Laufzeit und Publikumsverkehr komplett füllt und von der Übernahme der Hitch - Grundidee ablenken kann, potenziert man die Diskrepanz und sein späteres Happy End noch mit weiteren Faktoren; ergänzt die Belange mit der Reiseführerin Bucktooth Jane [ Yao Chen ] und dem Privatdetektiv L [ Autor, Executive Producer und Presenter Raymond Wong Pak-ming ], die gleichfalls unfreiwillig in den Strudel der Turbulenzen gesogen werden. Fehlen zum perfekten Glück tun eigentlich nur noch ein paar Kinder und niedliche Tiere – ein Streichelzoo ist zwar vorhanden, aber nur mit eher weniger knuffligen Sträußen bestückt – , trotzdem sind die Torheiten wahrlich närrisch bis infantil genug, um die Überzeichnung ins zuweilen Dümmliche dennoch zu garantieren. Set und Setting entsprechen grundsätzlich einer überspannten Farce, die Ausstattung ist stetig mindestens einen Tick zu bunt, zu sehr auf Plastik oder dem Vorführeffekt gerichtet, die Figuren darin Klischees gröbster Kajüte, mit viel Grimasserie, massig Mimik und Gestik und eines allezeit bereiten unkreatürlichen Gelächters. Von der angestrebten Leichtigkeit eines Urlaubsflirts ist zumindest dahingehend nichts mehr zu spüren.

Überraschend ist dabei eher, dass trotz einer vollkommen holzschnittartigen Regie von Vincent Kok, Spezialist für zünftige Romcoms mit Verkaufsschlager-Garantie, manche der auf diese Art von Humor abzielenden Szenen sogar gelingen, teils unerwartet und sowohl willkommen gut sogar. Bedanken und den Glückwunsch weiterreichen darf man sich besonders bei Sandra Ng, Ulknudel alter Schule, die zwar auch hier zuweilen an den Nerven sägt, sich aber für einen Gag auch auf eigene Kosten für Nichts zu schade ist und unzweifelhaft auch das richtige Timing besitzt. Partner Louis Koo, mit dem die Zusammenarbeit im kommenden On His Majesty's Secret Service fortgesetzt wird und auf den es in einem kurzen Wuxia - Traumgesprenksel bereits indirekt Verweise gibt, kann dabei durchaus mithalten. Optisch sowieso auf den Part des handsome abonniert und dies auch mühelos mit einer liebenswerten Selbstsicherheit verbreitend, ist der Darsteller in Lustspielen eh immer passender als als ständig verkrampft erscheinender Charakter in vermeintlich anspruchsvollen Geschehnissen. Größter Clou – neben der Verlagerung in die Seenplatte von Hangzhou, wobei die Landschaft der Touristenattraktion selber erstaunlich wenig genutzt wird, aber trotzdem die chinesische Klientel am Wickel haben sollte – ist noch das knappe Einbringen von Guo Tao, der zwei, drei auf den Punkt sitzende Szenen hat, und der Blickfang von Model und Tänzerin Miki Shen, "Shanghai’s First Beauty", round shape and sweet taste.

Fortsetzung fest geplant.

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