Review

Inhalt:
Zur Zeit des 2. Weltkrieges hat ein Sturmführer eine Idee. Um den Deutschen an der Front zum Sieg zu verhelfen, lässt er die Soldaten von einem Zug mit willigen Frauen begleiten, an denen die Offiziere ihre Kräfte auftanken können. Auf dem Papier hört sich die Idee gut an, doch es kommt zu Komplikationen.


Kritik:
Das ist mal wieder ein Filmtitel, an dem ich nicht so einfach dran vorbeigehen kann, auch wenn sofort klar sein dürfte, dass der Titel niemals halten kann, was er verspricht. Um es vorweg zu nehmen, gefoltert oder geschändet wird in dem Streifen nicht und es wird kein Tropfen Blut vergossen. Die Stärken des Films sind eher die hanebüchene Story, die schwachen Darsteller, die dämlichen Dialoge und die billigen Sets.

Auf die Idee, einen solchen Film zu drehen, muss man erst mal kommen. Zu der oben beschriebenen Hauptstory kommen noch einige wahnwitzige Nebenplots. So trifft die Leiterin des Zugbordells unter ihren "Angestellten" eine alte Schulfreundin, einer der Damen muss erst Gehorsam beigebracht werden, indem ein Uniformierter auf ihr durch den Raum reitet, eine der Glücksbringerinnen steckt mit dem Feind unter einer Decke und es gibt Liebe und Eifersüchteleien unter den Mädels.
Als der Zug von ein paar Partisanen gestürmt wird, gibt es dann die einzige Szene, die ansatzweise dem Begriff "Folter" gerecht wird. Eine der Frauen wird von einem der Bösewichter übers Knie gelegt und bekommt den nackten Hosenboden versohlt, doch die Mädels werden bald von den Soldaten gerettet, was natürlich gebührend (ihr wisst schon wie) gefeiert wird.
Storytechnisches Highlight ist aber das Ende. Nachdem der Zug nicht mehr weiterfahren kann und Frau sich zu Fuss weiterbegibt, geraten sie zwischen die Fronten und dann geht es Schlag auf Schlag. Die Bordellleiterin will über einen Fluss schwimmen und sich den am anderen Ufer befindlichen Amis zu er- und übergeben (was sie dann auch in die Tat umsetzt), eine ihrer Untergebenen findet das nicht so prickelnd und erschießt sich und eine frisch mit einem Offizier zusammengekommene Dame verliert ihren Schatz durch eine Kugel aus des Gegners Waffe. Das muss man einfach gesehen haben, um es zu glauben.

Die Darsteller und Darstellerinnen reißen sich natürlich auch kein Bein aus, um sich für größere Filme ins Gespräch zu bringen. Lediglich der Darsteller des Hans-Otto Kramer, der auch immer bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Hans-Otto angesprochen wird und ein Paar Theo-Waigel-Gedenknis-Augenbrauen trägt und die ein oder andere nett anzusehende Darstellerin bleiben im Gedächtnis.

Beim Hören der Dialoge können einem die letzten noch verbliebenen Haare ausfallen, wobei ich sagen muss, dass ich schon schlimmers gehört habe (auch wenn mir gerade kein Beispiel einfällt). Ich hätte mir da noch mehr vom Kaliber eines "Hose runter, Beine breit, Ficken ist ne Kleinigkeit" gewünscht, wie es einer der Soldaten lauthals verkündet, als er mit seinen Jungs den Zug zwecks körperlichen Verlangens stürmt.

Die Sets wurden zum Teil mehrfach verwendet und auch bei den wenigen Effekten hat man alles mögliche getan, um zu sparen. So wurden die bereits aus "Sumpf der lebenden Toten" bekannten marschierenden und panzerfahrenden Soldaten wiederverwertet (wobei ich gerade sehe, dass der nach diesem Film entstanden ist) und der erste Schusswechsel des Films besteht aus zwei sich den Bauch haltenden Uniformierten, die theatralisch zu Boden fallen (der ein oder andere kennt das vielleicht noch vom Cowboy und Indianer spielen). Beim zweiten größeren Schusswechsel hat man sich dann anscheinend gefragt "Was kostet die Welt?" und die Waffen doch noch mit einem Mündungsfeuer ausgestattet, was die Szenen aber auch nicht viel realistischer macht.

Tja, dies ist wohl kein Film, der in keiner Sammlung fehlen darf (doppelte Verneinung), aber Freunde des schlechten Films können ruhig mal einen Blick riskieren, auch wenn stellenweise Langeweile aufkommt. Dafür wird man mit einigen obskuren Momenten belohnt.

2 von 10 Punkten

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