„Todesstrahlen aus dem Weltraum“ ist eine weitere japanische „Toho“-Produktion und Mischung aus Katastrophenfilm und Science-Fiction-Elementen, die Opfer deutschen Etikettenschwindels wurde: Weder Todesstrahlen aus dem All noch Außerirdische kommen vor. Stattdessen setzt sich die von Regisseur Shûe Matsubayashi inszenierte und 1961 veröffentlichte Dystopie mit dem Ende der Zivilisation auf der Erde nach einem Atomkrieg auseinander.
Dafür wird in einer Rückblende eines der wenigen Überlebenden die Entstehung des Kriegs aus Politik- und Nachrichtensicht erzählt und parallel dazu eine typische (?), kleinbürgerliche japanische Familie dem Publikum mit ihren Sorgen gezeigt: wie sie die sich anbahnenden Schrecken erlebt, wie ihr Alltag davon betroffen ist und wie sie damit umzugehen versucht. Das ist erfreulicherweise kaum bis gar nicht trashig ausgefallen, sondern durchaus ernsthaft, bedrohlich und nachvollziehbar – eben nicht allzu weit hergeholt wirkend. Immer wieder stockt der Atem, wenn durch den leichtfertigen Umgang der Menschheit mit der vernichtenden Atomtechnologie alles Leben auf der Kippe steht und konsequenterweise gibt es kein „Happy End“, sondern die schlimmsten Befürchtungen treten ein. Dargestellt wird die Zerstörungsorgie in für die damalige Zeit überraschend gelungenen Spezialeffekten. Ein überaus kritischer Beitrag der nuklear gebeutelten Japaner, eine intelligente Warnung verpackt in emotionales Kino.
Trotzdem wirkt der Film, als würde irgendetwas fehlen, und das ist auch kein Wunder: Von ursprünglich 110 Minuten Film blieben in der deutschen Fassung gerade einmal rund 70 übrig – zu wenig, um einen nachhaltig wirkenden Film zu dieser Thematik zu machen, der gleich mehrere Facetten abdeckt. Worin genau sich die von mir gesehene, verstümmelte Fassung vom Original unterscheidet, weiß ich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Komplettfassung wesentlich stimmiger ausgefallen ist. In der mir bekannten Form wirkt „Todesstrahlen aus dem Weltraum“ wie der missglückte Versuch, einen Unterhaltungsfilm für das falsche Zielpublikum zurechtgeschnitten haben zu wollen. Insofern kann ich auch nur ziemlich hilflos nach einer halbwegs aussagekräftigen Bewertung suchen und vergebe eine nichtssagende Durchschnittsnote...
Ein Paradebeispiel dafür, warum es unter Strafe gestellt gehört, an Filmen herumzuschnipseln.