Eines Tages stösst der Reporter Bob Wilton (Ewan McGregor) durch Zufall auf Hinweise, dass das US-Militär eine Spezialeinheit mit paranormalen Fähigkeiten besitzt.
Im Irak trifft er auf Lyn Cassady George Clooney), der ein ehemaliges Mitglied dieser New Earth Army ist. Durch ihn erfährt Bob alles über die Geschichte der New Earth Army, die Jedi-Ritter, ihren Begründer Bill Django (Jeff Bridges) und Larry Hooper (Kevin Spacey), der massgeblich am Niedergang der Einheit anteil hatte.
Während die beiden im Irak unterwegs sind und Lyn Bob jede Menge an Unsinn hinsichtlich seiner paranormalen Fähigkeiten erzählt, stellt dieser fest, dass Lyn sich nicht ohne Grund im Irak aufhält....
Wenn man sich meinen kurzen Storyumriss durchliest, dann könnte man meinen es im Falle von "The Men Who Stare At Goats" mit einem Thriller zu tun zu haben. Leider ist dem aber nicht so, denn es handelt sich hier vielmehr um eine total absurde Komödie.
Betrachtet man den Cast und sieht dessen Spiellaune, dann hätte man Großes erwarten dürfen.Leider ist das Endergebnis dann doch eher ziemlich ernüchternd geraten.
Die Gründe? Liegen in der Story, den Gags und der ganzen Machart des Films verborgen....
Eines der grössten Probleme des Films ist die Tatsache, dass der ganze Streifen eigentlich eine permanente Aneinanderreihung von Absurditäten und Unsinn ist, die leider die meiste Spielzeit über extrem ziellos wirken.
Ich meine damit die ganze Zeit, als Bob und Lyn im Irak unterwegs sind, ist dem Zuschauer nie klar, wozu das ganze Spektakel eigentlich dienen soll. Vordergründig bekommt man zwar häppchenweise die Geschichte der New Earth Army serviert, was zwar anhand manch guter Gags ganz witzig ist, durch die permanente allumfassende Berieselung mit Unsinn jedoch eher etwas lähmend wirkt.
Auch wenn die Story gegen Ende doch noch einen Zweck für Bob und Lyn`s "Mission" parat hält, wirkt dieser ziemlich unbedeutend und passt sich in seiner Unsinnigkeit dem ganzen Rest des Streifens bestens an.
Kommen wir zu den Gags. Eigentlich ist der ganze Film von vorne bis hinten ein einziger Gag. Praktisch keine Figur und kein einziger Dialog ist bei näherer Betrachtung auch nur ansatzweise ernsthaft.
Herrlich ist beispielsweise die Ernsthaftigkeit mit der Bob dem ganzen von Lyn verzapften Quatsch begegnet. Das Blöde daran ist, dass der Zuschauer sich eben mit Bob identifiziert und deswegen im Verlauf der Spielzeit nur an recht wenigen Stellen wirklich lachen kann.
Hier kann man Script und Regie schon mal vorwerfen, den Streifen damit beginnen zu lassen, den Zuschauer von Beginn an mit Bob (durch Off-Kommentar usw.) zu verknüpfen und auf die Reise durch den Film zu schicken. Auch wenn Bob´s ganzes Erleben totaler Unsinn ist, so entfaltet dieser leider nie seine volle komische Wirkung . Diese kommt vielmehr nur in wenigen Szenen wirklich zu Geltung, die dafür den drei anderen Stars jeweils eine Chance geben ihr komisches Talent zu beweisen.
Jeff Bridges, der sich in letzter Zeit ziemlich rar machte, darf als Bill Django z.B. etwas an seine Rolle als Big Lebowski anknüpfen. Als Alt-Hippie mit Zopf in Uniform revolutioniert er durch den Einsatz von Flower-Power zwar nicht die Vorgehensweise der Armee, hat aber dennoch eine der besten Szenen des Films, als er seine New World Army im Stil eines Drill-Sergeants anschreit während die Kamera die Perspektive wechselt und die ganze Truppe vor einem knallbunten Blumen-Graffiti-Hintergrund zeigt.
Kevin Spacey hat auch wenigstens eine gute Szene, als er auf seine ganz eigene Art seine paranormalen Fähigkeiten unter Beweis stellen soll. In der Originalfassung kommt diese recht gut zur Geltung, weil die plötzliche komplette Veränderung seiner Sprache sowas von witzig ist, dass man kaum an sich halten kann.
Der Dritte im Bunde, George Clooney, hat eigentlich keine herausragenden Szenen ins Drehbuch geschrieben bekommen. Dennoch verzapft er bierernst paranormalen Unsinn ohne Ende an Bob, welcher sich dann auch immer wieder durch den weiteren Handlungsverlauf als solcher entlarvt.
Regisseur Grant Heslov lag hier eine recht witzige und interessante Grundidee vor. Zusammen mit einem solchen Cast und einem halbwegs ordentlichen Drehbuch wäre sicherlich mehr drin gewesen, als das letzliche Endergebnis zeigt.
Etwas pointiertere Gags, statt des allumfassenden und dadurch langweilenden Blödsinns und ein besser herausgearbeitetes Ziel der Handlung usw. hätten dem Streifen sicherlich gut getan. Regie und Drehbuch hatten aber leider nicht die entscheidenden Ideen zu einer besseren Umsetzung...
Schätze mal der Streifen dürfte seine volle, schräge Wirkung nur bei ganz bestimmten Zuschauern entfalten. Leider gehöre ich denen wohl nicht an, deshalb auch die etwas schwache Bewertung, die auf der guten technischen Umsetzung, dem gut gelaunt aufspielenden Cast und einer handvoll gelungener Gags beruht.
Fazit: "The Men Who Stare At Goats" wartet mit einigen ordentlich bis guten Gags auf, die über die gesamte Spielzeit leider nicht den Mangel an eigentlich notwendiger Handlung verdecken können. Auch der sehr gut aufgelegte Cast kommt gegen dieses und ein gewisses regiebedingtes Manko leider nicht an!!