Pokémon - Der Film (1998)

Ich oute mich jetzt mal offiziell als ehemaliger Pokémon-Fan, der den Film gesehen hat. Schon gut, schon gut, alle Pokémon-Hasser dürfen mich lynchen. Aber bitte erst, nachdem ich fertig bin mit meiner Kritik.

Als ehemaliger Anhänger der putzigen Wesen habe das Glück, dass ich vor einigen Jahren den Film ohne jegliche Vorurteile gesehen habe und heute – mit einer relativ neutralen Meinung zu Pokémon – einigermassen objektiv beurteilen kann, wie gut der Film wirklich ist.

Die Geschichte handelt vom ultimativen Pokémon Mewtu, welches in einem geheimen Labor mit dem Zellmaterial des legendären Wesens Mew geschaffen wurde. Schnell beginnt sich Mewtu zu fragen, wieso es überhaupt existiert. Voller Hass auf seine Schöpfer tötet es diese und zerstört auch gleich das gesamte Labor, in dem es „geboren“ wurde. Da Mewtu keine halben Sachen macht und was aus seinem ungewollten Leben machen will, hat es ab jetzt nur ein Ziel: Die Weltherrschaft. Klar geht das einigen gegen den Strich, so gibt’s wieder mal einen klassischen Kampf Gut gegen Böse.

Die Story ist weder gut noch schlecht. Die Inszenierung ist dann um vieles besser als die Geschichte an sich, Mewtus Macht ist sehr nett in Szene gesetzt und man zweifelt keinen Moment, dass das mächtigste Wesen der (zumindest Pokémon-)Welt auf der Leinwand steht/schwebt. Obwohl der Zeichenstil verglichen mit anderen Anime nicht ganz so das Wahre ist. Werden wohl viele vom Fernsehen kennen und das sieht dann beim Film nicht anders aus. Aber auch hier gilt: Es ist nicht schlecht.

Schwere Kritikpunkte gibt’s natürlich auch. Als allererstes ist da der Vorfilm zu nennen, der wirklich unter aller Kanone ist. Abgesehen davon ist das Ende zu kitschig geraten, das hätte kein Disneyfilm besser hingekriegt. Zum Glück auch, mehr Abschlüsse dieser Sorte würde man nicht lange aushalten. Dazu kommt noch erschwerend, dass leider zu viel nur auf die Pokémon-begeisterten Zuschauer gesetzt wurde und der „normale“ Kinogänger oftmals allein im Regen stehen gelassen wird. Aber bei einem Film dieser Sorte muss man das ja erwarten. Auch nehme ich nicht an, dass sehr viele Hasser der Monster in den Genuss des Filmes gekommen sind.

Fazit: „Pokémon – Der Film“ ist das höchste der Gefühle eines Fans. Alle andern sollen ihn einfach ignorieren, verpassen tut niemand was. Wer sich den Film aber dennoch anschaut, wird keine dreiste Abzocke vorfinden, sondern einen nett gemachten Film. Nicht mehr und nicht weniger.

5 von 10 Punkten.

Und nun darf ich geknebelt, gefesselt und im Meer versenkt werden. Vielen dank für Ihre wertvolle Aufmerksamkeit!