Review

Der stählerne Alptraum

Was gibt es über the one, first and (not really) only "Terminator" noch zu sagen? Eigentlich nicht wirklich viel. Nur eben, dass er mir genauso am Herz liegt, wie sein Nachfolger und wie er es bei Millionen Fans rund um den Erdball ebenso tut. Den Inhalt kann ich mir hier getrost sparen, jeder weiß von der Killermaschine, die zurück durch die Zeit geschickt wird, um Sarah Connor zu töten. Was James Camerons beispiellosen Erfolg so besonders macht, hat viele Gründe. Das tödlich-simple "Beziehungsdreieck" aus Sarah Connor, Kyle Reese und dem T-800 ist fürt mich jedoch das Herzstück und der Grund, warum der Actioner noch heute tadellos funktioniert. Die Effekte und die graue, nihilistische Endzeit-Stimmung setzten Massstäbe und Trends, starke Frauenfiguren waren noch neu, die Action war erbarmungslos hart, die One-Liner gingen in die Geschichte ein und die Chemie zwischen Reese und Connor ist nicht zu leugnen, doch im Endeffekt ist es eine lange Verfolgungsjagd auf Leben und Tod mit tollen Figuren, effektiver Dynamik zwischen ihnen, fühlbarem Horror und kaltem Stahl.

Eine Killermaschine wie den Terminator gab es bis dato schlicht noch nie und seine Effizienz und Hartnäckigkeit wurde nur selten noch erreicht. Arnie passt auf seine ikonische Rolle wie eine Hantelscheibe an seinen Arm, die steiersche Eiche war auf dem besten und völlig gerechtfertigten Weg zur Legende, Ikone, Kultfigur. Er ist einfach Arnie - dafür muss er kein Oscarschauspieler oder Ausnahmetalent sein. Das was er macht, kann kein Anderer. Dafür war er gemacht, dafür lebte er. Ein Mann, ein Wille, eine Mission. In vielen Dingen ist er ein absolutes Vorbild, dazu muss man nur mal seine Biografie lesen. Doch genug über den Governator schwadroniert. "The Terminator" holt alles aus seinem übersichtlichen Budget raus, sieht wesentlich teurer und schicker aus, als er jedes Recht hätte. Außer Cameron hätte das wohl kaum einer geschafft. Tech Noir war geboren, der stahlwummernde Soundtrack erzeugt immer wieder Gänsehaut.

Ohne "The Terminator" wäre das Sci-Fi-Action-Genre nicht ansatzweise das, was es heutztage ist. Etliche Nachahmer, doch nur "T2" kam an sein Niveau heran. Was aus dem Franchise heutzutage geworden ist, lässt meinen Kopf auf den Boden knallen. "Salvation" und "Genisys" sind den ersten zwei Teilen unwürdig. Bevor ich "T2: Judgement Day" heute Abend endlich mal im Kino zu sehen bekomme (leider in 3D), musste ich einfach nochmal vor dem Original niederknien und mir einen Abend versüßen lassen. Brutal, cool, erbarmungslos. "I'll be back" sage ich automatisch und gerne nach jeder Sichtung dieses Meilensteins. Was ich besonders an Teil 1 mag, ist seine Atmosphäre. So gut wie kein Humor, nur rigorose Action und gehörig Cyber-Horror. Und das gepackt in eine neonfarben leuchtende 80er-Hülle, wie ich sie liebe. Packend, stylisch und als Sahne oben drauf noch etwas zum Nachdenken mit der Übernahme der Maschine und etwas Philosphie mit dem "Die Zukunft ist noch nicht geschrieben"-Gedanken. Perfekt.

Fazit: Sprungbrett, Startpunkt, Revolution, Kult, Spektakel - "The Terminator" ist ein bleihaltiger, pessimistischer und harter Genremix (Action, Horror, Sci-Fi), der trotz veralteter Effekte edelst reift und immer noch unterhält wie bolle. Selten wurde aus einem kleinen Budget solch ein Kracher für die Ewigkeit. Spannender und grausamer als der spektakulärerere "T2: Judgement Day".

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