Im Jahr 2029 tobt ein Krieg zwischen Menschen und Maschinen auf einer nahezu entvölkerten Erde. Um den Krieg für sich entscheiden zu können, schicken die Maschinen einen Roboter, den Terminator, gespielt von Arnold Schwarzenegger, in die Vergangenheit, der dort die Mutter des Rebellenführers John Connor, gespielt von Linda Hamilton, töten soll, um die Geburt Connors zu verhindern, bevor sie geschieht. Die Rebellen schicken ihrerseits einen Menschen, gespielt von Michael Biehn, in die Vergangenheit, der Connors Mutter beschützen soll.
"Terminator" war der Durchbruch für James Cameron und Arnold Schwarzenegger, darüber hinaus gilt er als einer der besten Filme aller Zeiten, das ist er aber definitiv nicht, zumal er sogar vom eigenen Vorgänger "Terminator 2" übertroffen werden sollte, aber gelungene Unterhaltung bietet der Film dennoch allemal.
"Terminator" lebt unter Anderem von seiner, für einen Actionfilm überaus gelungenen Story, die nach dem Erfolg des Films bereits dutzendfach kopiert, aber nur selten erreicht wurde. Das Endzeitszenario ist stimmig und die Idee mit dem Terminator und dem Mitglied der Rebellen, die in die Vergangenheit reisen um Sarah Connor zu schützen, bzw. zu töten ist schlicht genial. Narrativ wird diese wendungsreiche Handlung hervorragend verpackt. Cameron lässt den Zuschauer relativ lang in Ungewissheit darüber, woher die beiden nackten Personen kommen, die plötzlich auf der Erde auftauchen und zeigt erst einmal nur, wie sich der Terminator von einer Sarah Connor zur nächsten durchtötet. Die einzelnen Wendungen baut er geschickt ein, hebt sich dabei aber einige Überraschungen bis zum Finale auf, wo sich das komplette, komplexe Handlungskonstrukt schließlich Gänze offenbart. Cameron lässt die Fäden wirklich meisterhaft zusammenlaufen. Da auch noch Zeit für die Action-Szenen bleiben muss, fällt die Charakterkonstruktion leider nicht so gut aus, wie sie hätte werden können, aber alle anderen Cameron-Filme zeigten später, dass er für vielschichtige Charakterkonstruktionen definitiv nicht zu gebrauchen ist.
In Anbetracht dessen, dass der Film ein geringes Budget von gerade einmal 6,4 Millionen Dollar hatte und bereits über zwanzig Jahre alt ist, können sich die Action-Szenen durchaus sehen lassen, wobei möglicherweise noch mehr drin gewesen wäre, wenn Cameron den Film als Thriller angelegt hätte und das Geld für bessere Darsteller, statt für bleihaltige Action-Sequenzen ausgegeben hätte. Die Action-Szenen sind durchaus unterhaltsam, wobei man ihnen das Budget durchaus ansieht, denn mehr als ein paar bleihaltige und brutale Schusswechsel, sowie die eine oder andere Verfolgungsjagd sind leider nicht drin, aber Cameron setzt diese schon hier, bei seiner ersten größeren Regiearbeit dermaßen routiniert in Szene, dass sie dennoch, auch heute noch, recht ansehnlich sind. Zudem hat der Film durchaus eine düstere Atmosphäre, unter anderem bedingt durch den gespannten Score, sowie durch die dunklen und dreckigen Kulissen. Leider wird die dichte Atmosphäre durch die Action-Szenen gelegentlich getrübt.
Das größte Problem des Films sind die unterirdischen Darsteller. Arnold Schwarzenegger ist als "Terminator" leider nicht sonderlich furchteinflössend, auch wenn er sich bemüht möglichst cool zu wirken, aber seine beeindruckende Physis kaschiert sein eher mittelmäßiges Talent auch in diesem Film nicht wirklich. Zudem wirkt der schweigsame Schwarzenegger, der im Film unglaubliche 17 Sätze von sich gibt, spätestens seitdem er zum Gouverneur von Kalifornien gewählt wurde, im Nachhinein nur noch wie eine Witzfigur. Linda Hamilton spielt ebenfalls nicht wirklich gut, sondern eher wie eine typische B-Movie-Darstellerin, vermag es nicht, realistisch wirkende Gefühle zu zeigen und ist zudem für ihre Rolle nicht attraktiv genug. Kein Wunder, dass man von ihr nie wieder sonderlich viel zu sehen bekam. Michael Biehn, der später in "Aliens - Die Rückkehr", "Terminator 2" und "The Abyss" erneut unter der Regie von Cameron spielte, macht sich als Retter in der Not noch am besten, spielt seine Rolle durchaus ausreichend sympathisch und hat das nötige Charisma für seine Figur.
Auch wenn mir jeder Fan des 80er-Jahre-Actionkinos vermutlich widersprechen wird, aber was mich persönlich beim Ansehen des Films am meisten gestört hat, war das Potential der visionären, geschickt verschachtelten Handlung zumindest teilweise verschenkt zu sehen. Die Action-Szenen mögen ganz gut sein, aber sie trüben die dichte Atmosphäre, zumal man die Zeit, in der geballert wird, auch für die Charakterkonstruktion durchaus hätte verwenden können. Zudem hätte das Budget, wenn Cameron nur zwei oder drei kleinere Schusswechsel eingebaut hätte, wohl noch für bessere Darsteller gereicht, so ist "Terminator" leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Handlung kommt nicht gut genug rüber, um beispielsweise "12 Monkeys" das Wasser zu reichen und die Action ist nicht so gut, dass sie wirklich im Gedächtnis bleiben würde, wie es zum Beispiel bei "Terminator 2" der Fall war und es bei "Terminator 4" hoffentlich der Fall sein wird.
Fazit:
Ein Meisterwerk ist "Terminator" trotz der innovativen und wendungsreichen Story und der gespannten Atmosphäre nicht, kann aber mit den routiniert inszenierten Action-Szenen bestens unterhalten, auch wenn der miserable Cast ein Dorn im Auge bleibt.
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