Review

Mit einem relativ kleinen Budget drehte James Cameron 1984  einen harten und kompromisslosen Actionfilm mit Sci-Fi-Elementen, der für Actionstar Arnold Schwarzenegger der absolute Durchbruch bedeutete.
Für beide wurden somit die Türen nach Hollywood geöffnet, zudem sie später noch zu mehr Ruhm gelangten.
Produziert wurde der Film von Gale Anne Hurd und komponiert wurde die Musik von Brad Fiedel, dessen Score das Szenario meisterlich untermalt und dem Film das gewisse Etwas verleiht. Somit wurde der "Terminator" geboren.

In einer apokalyptischen Zukunft tobt nach einem Atomkrieg ein Kampf zwischen Menschen und Maschinen.
Beide Seiten schicken einen Krieger zurück ins L.A. des Jahres 1984.
Deren Mission, beide sind auf der Suche nach Sarah Connor (Linda Hamilton). Diese soll in der Zukunft einen Sohn gebären, welcher mal später im Krieg Menschen Vs. Maschinen von Bedeutung ist, weil dadurch  der Fortbestand der Menschheit gesichert wird.
Der Terminator (Arnold Schwarzenegger) hat den Auftrag sie zu töten. Kyle Reese (Michael Biehn)  soll sie beschützen. Ein hochspannendes und nervenzerfetzendes Duell entbrennt, wie es die Welt noch nie gesehen hat ...

L.A. im Jahre 1984: 2 Gestalten erscheinen bei Nacht durch ein Zeitportal.
Ein riesiges Zeitfeld öffnet sich. Daraus entstehen Stromkreise, ein helles und grelles Licht, Sturm kommt auf, der Wind weht alte Zeitungen, Dreck, Schmutz und Papier durch die Luft.
Die erste Gestalt erscheint leicht knieend, nackt, dann richtet sie sich langsam auf und erledigt ein paar Punker um ihnen dann die Klamotten zu klauen.
Wieder öffnet sich ein Zeitfeld. Einige Zeit später erscheint die zweite Gestalt. Sie erscheint auf dem kalten und harten Boden, ist nackt, das Fleisch brennt und krümmt sich deshalb vor Schmerzen.
Beide Gestalten verfolgen ein Ziel, welches sich aber von dem des anderen unterscheidet.

Die Story von Terminator ist recht komplex. Man sollte aufmerksam zuhören um ja nichts zu verpassen. Meiner Meinung nach ist die Story von Terminator eine der besten die mir für einen Sci-Fi-Actionfilm je untergekommen ist. Sie ist intelligent und nachvollziehbar. Die Geschichte beantwortet zwar viele Fragen, lässt einen bei manchen Dingen auch im Unklaren. Somit bleibt dem Zuschauer auch viel Spielraum für die eigene Phantasie. Besser hätte man sie kaum erzählen können.
Denn Cameron leistet in jeder Szene erstklassige Arbeit. Er weiß wie er die richtigen Bilder zur jeweiligen Situation einfangen muss. Er ist ein Visionär, der dem Zuschauer etwas Neues zeigt, und ihn damit überrascht. Er versteht es einfach die ruhigen Momente, aber auch das Tempo des Films voranzutreiben. Denn das steigt mit zunehmendem Filmverlauf. Dabei setzt Cameron auf viel Atmosphäre und verbreitet eine pessimistische Grundstimmung.
Was hier an Actionszenen aufgefahren wird ist der Hammer.
Die Action bietet viele Shootouts, Explosionen und auch Stunts. Die Shootouts sind hart und kompromisslos und passen auch zur Stimmung des Films. Die Stunts sind spektakulär und auch auf der damaligen Höhe der Zeit. Eine Explosion gibt es zum Ende des Films hin, die recht cool und ansehnlich inszeniert wurde. In dieser besagten Szene explodiert ein ganzen Tanklaster, der tricktechnisch phantastisch mit den dazugehörigen Bildern eingefangen wurde. Es kommen auch viele verschiedene Waffen zum Einsatz, wie z.B. eine 45er Long-Slide mit Laserzielvisier, eine Uzi, Schrotflinte etc. Eine meiner Lieblingsszenen ist, wo Arnie im Polizeirevier wild um sich ballert und über ein Dutzend Polizisten erschießt.
Dabei verwundet oder killt er jeden, der seinen Weg kreuzt.
Genau wie der Gang ins Waffengeschäft. Waffenverkäufer: „Sonst noch was“?
Arnies Antwort darauf: “Ein phasenkoordiniertes Plasmagewehr mit einer 40er Reichweite“. Einfach zu geil.

Die Zukunftsbilder von den Schlachten Menschen Vs. Maschinen waren 1984 was völlig Neues und schon deswegen alleine ist „Terminator“ sehenswert. Dieses Flair was in diesen Szenen rüber kommt ist einfach unglaublich. Genauso wie die gesamte Atmosphäre des Films. Es ist immer dunkel, dreckig, düster, alles ist zerstört und liegt in Schutt und Asche. Es gibt wenig Überlebende, dazu herrscht Armut, Hungersnot und die Menschen leiden auf Grund von Mangel an medizinischen Hilfeleistungen an Krankheiten. Diese Hilflosigkeit der Menschen und dieses apokalyptische Weltbild das Cameron perfekt einfängt, ist für mich das Non Plus Ultra. Einfach der Wahnsinn, mit wieviel Feingefühl, Hingabe und Liebe zum Detail da Cameron vorging, ist schlichtweg der Hammer.
Die Effekte sind noch schön Old School, also handgemacht und zeugen von großem Ideenreichtum. Vor allem das rot leuchtende Auge von Arnie, sieht selbst nach über 20 Jahren heute noch Spitze aus. Genauso wie das Endoskelett das von Stan Winston und seinen Mitarbeitern zum Leben erweckt wurde, weiß heute noch zu überzeugen. So kalt und tödlich, dazu ganz aus Stahl mit den zwei leuchtend roten Augen. Die Stop Motion Effekte wirken zwar aus heutiger Sicht etwas veraltet und überholt, beeinträchtigen das Filmvergnügen aber zu keiner Zeit.
Auch der Einfall das der Terminator jede menschliche Stimme analysiert und sie realitätsnah rüber bringt ist schlichtweg genial.
Zusammenfassend sei gesagt, dass die ganze Crew die an „Terminator“ mit gearbeitet hat, hervorragende Arbeit geleistet hat.

Für Arnold Schwarzenegger ist die Rolle des „Terminator´s“, die Rolle seines Lebens. Diesen Part spielt er mit Bravour, ohne dabei allzu großes schauspielerisches Talent an den Tag zu legen. Er verkörpert ihn so wie man sich eine eiskalte Killermaschine vorstellt. Kalt, hart, gefühllos, ohne Reue oder Furcht. Schwarzenegger kommt in dem Film auf weniger als 100 Worte. Aber man erwartet von einem Cyborg ja auch nicht, das er viel redet. Zum ersten Mal kommt sein legendäres „Ich komme wieder“ („I`ll be back“) zum Vorschein. Was in späteren Filmen sozusagen sein Markenzeichen geworden ist.
Eigentlich wollte Cameron Lance Henriksen als „Terminator“ haben und Arnie sollte lt. Drehbuch die Hauptrolle des Titelhelden Kyle Reese spielen. Was bin ich froh, das Schwarzenegger Cameron klar gemacht hat, dass er sich für die Rolle des „Terminator´s“ besser eigne, als Henriksen.
Richtige Entscheidung getroffen Hr. Cameron. Somit ist Arnold die Ideale Wahl des „Terminator´s“.
Michael Biehn ist die perfekte Wahl zur Verkörperung des Kyle Reese. Er ist das genaue Gegenteil des Terminator´s. Er ist menschlich, ist zwar abgehärtet, dennoch hat er Gefühle, empfindet Freude, wie auch Schmerzen und ist intelligent. Er verkörpert den Soldaten, der aus der Zukunft stammt, wirklich Spitze. Wie er in Rückblicken von seiner Welt berichtet, fasziniert mich als Zuschauer einfach jedes Mal auf Neue. Die nötige Stärke bringt er auch mit. Er kann mit bloßen Händen kämpfen, sich selbst Waffen wie auch Sprengstoff bauen und würde alles tun um seine Mission (Sarah Connor zu beschützen) zu erfüllen.
Man hat das Gefühl, das Michael Biehn unter der Regie von J. Cameron immer zur Höchstform aufläuft.
Denn das hat man schon auch bei Cameron´s anderen Filmprojekten wie „Aliens - Die Rückkehr“ oder „Abyss“ gesehen.
Linda Hamilton ist das gejagte Opfer Sarah Connor, die zur Vernichtung ausgewählt wurde. Sie ist ein Teenager, die ein ganz normales unbeschwertes Leben führt, wie jede andere junge Frau in ihrem Alter auch. Sie jobt in einer Imbissbude, geht am Wochenende aus etc. Also ganz normal. Hamilton spielt diese ruhige, nichts von ihrem Schicksal ahnende junge Frau wirklich gut. Vor allem ihr Wandel von dieser hilflosen Frau zur späteren knallharten Kämpferin, ist toll anzusehen.
Wie sie anfangs, zu Beginn des Films, ihr Schicksal noch nicht wahr haben will, aber dann die Einsicht hat, dass da doch was wahres an den Worten des Kyle Reese dran sein könnte, ist mir sehr positiv aufgefallen.
Earl Boen gibt als Dr. Silbermann eine zufriedenstellende Leistung ab. Er ist Kriminalpsychologe und im Dienste der Polizei tätig und versucht an Hand von Gesprächen ein Profil von seinen Patienten oder Kriminellen zu erstellen. Ab und an reißt er auch mal ein paar sarkastische Witze.
Seine Rolle fällt aber eher klein aus.
Lance Henriksen hat als Police Officer Vukovich ebenfalls eher eine kleine Rolle.
Man sieht ihn nur ab und zu im Film. Hier und da klärt er den Polizeichef über den derzeitigen Stand der laufenden Ermittlungen auf und sorgt für einige Sprüche oder besser gesagt kurze Stories, bei denen er aber von Lieutenant Ed Traxler immer unterbrochen wird.
In einer Nebenrolle ist Paul Winfield als oftmals mürrischer und ernster Lieutenant Ed Traxler zu sehen.

Beklemmender, atmosphärischer, wegweisender und brillanter Sci-Fi-Actionfilm mit intelligenter Handlung, harter aber nie zum Selbstzweck verkommender Action und Gewalt. Dazu untermalt Brad Fiedel´s Score die nötigen Szenen erstklassig und steigert die Spannung bis auf den Höhepunkt. Der Ideenreichtum, der bei „Terminator“ an den Tag gelegt wurde, kennt nahezu keine Grenzen.
Es gibt hier keine Szene, die überflüssig oder gar schlecht ist. Die Schauspieler geben ihr Bestes und steuern somit ihren Beitrag zum Gelingen des Films bei.
Durch all diese Dinge ist der „Terminator“ zum Kultklassiker avanciert, und hat so ziemlich auf jedem Gebiet neue Maßstäbe gesetzt.

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