Es ist selten, dass Kurzfilme außerhalb einer Compilation veröffentlicht werden, Grégory Morins „Paris by Night of the Living Dead“ war dieses Schicksal allerdings vergönnt.
Wie der Titel schon sagt ist Paris von den lebenden Toten überlaufen, dessen sich der Zuschauer allerdings erst gewahr wird, als der Pfarrer nach einer Hochzeitsszene zu Beginn des Films von Zombies zerfleischt wird und das getraute Paar sich den Weg freischießt. Ballernd und schlitzend geht es weiter durch die Zombiehorden…
Am Ende des Abspanns huldig der Regisseur italienischen Exploitationgrößen wie Enzo G. Castellari, Joe D‘Amato und Lucio Fulci, lediglich Dario Argento fehlt, aber vielleicht war der auch schon zu sehr in Regionen des gehobenen Kinos unterwegs. „Paris by Night of the Living Dead“ entpuppt sich dabei als fast schon semiprofessionelle Arbeit, deren beschränkte finanzielle Mittel bei diversen CGI-Effekten und den mäßig überzeugenden Darstellern deutlich zu bemerken sind, die aber sonst mit Witz und Verve gemacht ist.
Gerade die erste Hälfte des rund 9 Minuten langen Films (die restlichen 3 entfallen auf Vor- und Nachspann) überzeugt mit einfallsreich gemachter Zombieaction, bei der neben einem großen Arsenal an Wummen auch Motorräder und Kettensägen zum Einsatz kommen, es meist recht handgemacht splattert und der Film simpel, aber spaßig vorangeht. In Hälfte zwei nimmt das Geschehen allerdings eine Wendung, von der an der unterhaltsame Zombiespaß sich deutlich mehr im Bereich der Comedy versucht und an seinem etwas platten Humor, der eigentlich nur ein und denselben Gag immer wieder auswalzt.
Amüsant ist „Paris by Night of the Living Dead“ dennoch anzuschauen, denn der splattrige Shortie ist mit Spaß an der Sache gedreht worden und gerade in Hälfte eins hat das flotte Zombiemetzeln einen hohen Spaßfaktor.