6
Zuerst glaubt man, dass das so ein langatmiges Gruselschauerstück wird, das sich an entsprechenden japanischen oder chinesischen Machwerken, die leisere Töne anschlagen, orientiert. Doch dann die angenehme Überraschung: Es geht in Richtung Schlachthausterror, hart, bodenständig, in der Gewaltdarstellung absolut realistisch und insgesamt brauchbar. Wäre nur zuvor eine stärkere Bindung zu den Figuren aufgebaut worden, dann würde man als Zuschauer auch mit ihnen leiden, anstatt ihnen nur beim Krepieren zuzugucken und relativ anteilnahmslos auf den nächsten exzessiven Splattermoment zu warten. Auch das Motiv der Menschenmetzgersippe bleibt völlig unklar. Und dann dieses grässliche puppenhafte Oberhaupt der Familie. MACABRE hätte mit mehr Pfiff das Zeug zum Asien-Klassiker gehabt.
4
Texas Chainsaw goes (Film-)Entwicklungsland. Völligst abgekupfert. Da haben wir den Freundesausflug, die "Bella Familia", die Kettensäge und den Menschenfleischverzehr. Die Eigennote besteht lediglich daraus, dass die Hillbillies nicht ganz so hinterwäldlerisch sind und es einen Mystery-Touch gibt, welcher allerdings den Blödsinn noch blödsinniger macht. Sonstiges Salz in der versalzenen Suppe sind arg schlechte Schauspielerleistungen, fehlende Spannung und die harte, aber unoriginelle Gewalt, die einen irgendwie seltsam kalt lässt.