Review

Jakarta Chainsaw Massacre

Nicht nur das texanische Blutgericht wird hier von den Mo Brüdern (keine echten Brüder!) unverblümt zitiert, auch die französische Hardcore-Horror-Welle schwappte vor ein paar Jahren wohl verstörend genug nach Indonesien rüber um die zwei Regieneulinge anzuspornen ähnlich vorzugehen und ultrablutigen Filmterror zu liefern. Und sowohl in Sachen Gore als auch Ehrerbietung an die Klassiker macht "Macabre" seine Sache stark & ohne Erbarmen. Mehr als matschiges indonesisches Second Hand kam dabei dann aber leider doch nicht raus. Eine Gruppe junger Freunde nimmt eine hübsche Anhalterin mit, die sie zu sich nach Hause führt, ihre hungrige Familie vorstellt und unsere texturarme Gruppe schnurstracks in die Hölle führt...

1 Punkt mindestens allein für die Härte - was hier geschlitzt, geschlachtet und zerfetzt wird, lässt aufhorchen. Keine neue Messlatte, aber selbst erfahrenere Horrorfans könnten hier überrollt werden von einem nicht enden wollenden Massaker in Hälfte zwei. Da ändern sogar ein paar mittelmäßigere Effekt nichts an der Begeisterung. Bei passendem Geschmack. Dann wäre da noch Shareefa Daanish, die die mysteriöse Mutter des Hauses genial furchterregend und strange spielt. Sie ist der Stoff aus dem Alpträume und böse Legenden sind. Wenn sie und der Film einmal rollen, dann sucht man Verschnaufpausen vergeblich. 

Leider machen eine exzellente Bad Mum und etliche Splattereien noch keinen guten Film. Selbst Gorehounds erwarten dann doch noch etwas mehr. Leider sind die Darsteller und Charakter uns vollkommen egal und der namensgebende makabre Unterton bleibt mir etwas auf der Strecke. Als Hommage an Leatherface, "Inside", "Guinea Pig" oder "Frontier(s)" sicher aussagekräftig, Indonesien ist Fan und kann da hinterhertanzen. Neue Akzente setzen, fesseln oder tief schockieren, davon ist dieses platzende Blutgerinnsel von Film allerdings sehr weit entfernt. 

Fazit: brutal, roh, exotisch. Die Muster sind alle altbekannt, trotzdem unterhält "Macabre" härtergesottenere Horrorfreaks mit Sturzbächen an Blut, Gedärmen und geschmacklichen Abgründen. Trotz seiner Extremität jedoch erstaunlich schnell verdaut und verstaut. Langanhaltender Schock und Terror sehen anders aus. Trotzdem: eine Schlachtplatte von Hommage und Regiedebüt!

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